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Ein neuer Kalkbrennofen im Stadtosten – 170 Einwendungen dagegen sind bei der Stadt Regensburg eingegangen. Am Dienstag werden sie ab 9 Uhr im Neuen Rathaus abgehandelt. Der Bürgerverein Regensburg Nord ruft zur Teilnahme auf.
Am morgigen Dienstag (12. Juni) gehört das Neue Rathaus den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtnordens: Um 9 Uhr beginnt der Erörterungstermin zu einem neuen Brennofen, den die Walhalla-Kalkwerke errichten wollen und der im April 2013 in Betrieb gehen soll. Knapp 60 Meter soll er hoch werden, bis zu 450 Tonnen Material sollen dort täglich verarbeitet werden und glaubt man Walhalla-Kalk-Geschäftsführer Johann Spangler wird das Zehn-Millionen-Euro-Projekt „ausschließlich Verbesserungen“ mit sich bringen. „Wir bauen einen Ofen, der dem neusten Stand der Technik entspricht.“ Vier andere Öfen aus den 70ern würden im Gegenzug abgebrochen. „Ängste sind unbegründet“, so Spangler.
Diese Ängste gibt es allerdings. Knapp 170 Einwendungen sind bei der Stadt Regensburg eingegangen. Sie beschäftigen sich zum Großteil mit den Brennstoffen, die im Ofen zum Einsatz kommen sollen, Lärm durch den Lieferverkehr, aber auch mit einigen Ungereimtheiten, die man in den Genehmigungsunterlagen und Aussagen der Geschäftsführung entdeckt hat.
„Ersatz“ für längst stillgelegte Öfen
So sagt etwa Nobert Hauner, Vorsitzender des Bürgervereins Regensburg Nord (BRN): „Mindestens zwei der vier Öfen, die jetzt abgebrochen werden sollen, sind schon lange stillgelegt. Von einem Ersatz kann also keine Rede sein.“ Er befürchtet eine zusätzliche Schadstoffbelastung für die rund 22.000 Menschen, die im Umfeld des geplanten Vorhabens wohnen.
Befeuert werden soll der Ofen – ausweislich der Genehmigungsunterlagen – unter anderem mit Biomasse, Petrol- und Kohlenkoksstäuben sowie leichtem und schwerem Heizöl.
Zuletzt im Mai hatte Stadtrat Klaus Rappert (SPD) auch namens des BRN an die Walhalla Kalk appelliert, zumindest auf den Einsatz von Schweröl zu verzichten. Erfolglos. Man warte den Erörterungstermin ab, so Spangler damals. „Wir haben immer den Dialog angeboten. Man hätte all diese Ängste im Vorfeld ausräumen können.“ Da habe man stets mit offenen Karten gespielt.
Allerdings sitzt das Misstrauen gegenüber der Walhalla Kalk tief – das kann man aus mehreren Einwendungen, die unserer Redaktion vorliegen, herauslesen.
Offene Karten?
Da ist etwa zum einen die bereits erwähnte zweifelhafte Behauptung, dass vier alte Öfen für den neuen stillgelegt würden.
Ebenso wurde von Seiten der Walhalla Kalk verlautbart, dass keine Biomasse in dem neuen Ofen verfeuert würde, obwohl das in den Genehmigungsunterlagen ausdrücklich beantragt wurde.
2008 hatte die Walhalla Kalk einen alten Ofen reaktiviert; von der eigentlich üblichen Auslegung der Genehmigungsunterlagen wurde aber auf Antrag des Unternehmens abgesehen. Offene Karten?
Spangler will darüber nicht mehr groß diskutieren. Beim Erörterungstermin werde man alles abarbeiten und sich an das halten, was am Ende herauskomme.
Ab 9 Uhr werden die 170 Einwendungen im Sitzungssaal des Neuen Rathauses abgehandelt. Bei der Stadt Regensburg geht man davon aus, dass das „problemlos an einem Tag zu schaffen“ sei. Der Bürgerverein Regensburg Nord hat die Einwender aufgerufen, an dem Termin teilzunehmen und sich dort zu Wort zu melden.
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Na, dann hoffe ich für die AnwohnerInnen, dass die dort wirklich nur das verbrennen, was in den Unterlagen verzeichnet ist. Derzeit scheint sogar fraglich, ob der Bhopal-Giftmüll nicht vielleicht doch in der Müllverbrennung der ZMS in Schwandorf entsorgt werden könnte. Einfach ein wenig mischen, schon fällt es manchmal niemand mehr auf.
Der Regensburger Norden hat seid Jahrzehnten mit dem Kalkwerk gelebt, Generationen von Konradsiedlern, Schwabelweisern usw. hatten einen sicheren Arbeitsplatz und bauten das Werk auf. Jetzt will das Werk eine umweltfreundliche moderne Ofenlinie bauen, da regt sich plötzlich Widerstand.
Der BRN ruft sogar zur Teilnahme auf, gibt Tipps und Formulierungshilfen im Internet für diese Einwendungen.
Nur 0,1 % der Regensburger hatten Einwände. Werden hier egoistisch private Interessen vertreten und der Umweltschutz nur vorgeschoben?
Wir sollten froh sein, dass wir einen Betrieb in Regensburg haben, bei dem Arbeitsplatz und Umwelt kein Fremdwort ist.
Guten Abend,
ich hoffe doch, daß Peter O. nicht aus der Presseabteilung des Kalkwerkes ist.
Ein neuer Ofen sollte doch bitte mit Gas betrieben werden (Umweltschutz) und nicht mit Schweröl oder Kohle.
Auch aus Sicht des Lärmschutzes muss es nicht sein, daß stündlich ein LKW auch in den Nachtstunden be- und entladen wird. Man sollte höchste Priorität auf den Umweltschutz legen – denn in unmittelbarer Nähe des Kalkwerkes sind Schulen und Kindergärten und es leben ca. 22.000 Menschen.
Veronika
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Na, dann hoffe ich für die AnwohnerInnen, dass die dort wirklich nur das verbrennen, was in den Unterlagen verzeichnet ist. Derzeit scheint sogar fraglich, ob der Bhopal-Giftmüll nicht vielleicht doch in der Müllverbrennung der ZMS in Schwandorf entsorgt werden könnte. Einfach ein wenig mischen, schon fällt es manchmal niemand mehr auf.
Peter O.
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Der Regensburger Norden hat seid Jahrzehnten mit dem Kalkwerk gelebt, Generationen von Konradsiedlern, Schwabelweisern usw. hatten einen sicheren Arbeitsplatz und bauten das Werk auf. Jetzt will das Werk eine umweltfreundliche moderne Ofenlinie bauen, da regt sich plötzlich Widerstand.
Der BRN ruft sogar zur Teilnahme auf, gibt Tipps und Formulierungshilfen im Internet für diese Einwendungen.
Nur 0,1 % der Regensburger hatten Einwände. Werden hier egoistisch private Interessen vertreten und der Umweltschutz nur vorgeschoben?
Wir sollten froh sein, dass wir einen Betrieb in Regensburg haben, bei dem Arbeitsplatz und Umwelt kein Fremdwort ist.
Weichserradi
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Guten Abend,
ich hoffe doch, daß Peter O. nicht aus der Presseabteilung des Kalkwerkes ist.
Ein neuer Ofen sollte doch bitte mit Gas betrieben werden (Umweltschutz) und nicht mit Schweröl oder Kohle.
Auch aus Sicht des Lärmschutzes muss es nicht sein, daß stündlich ein LKW auch in den Nachtstunden be- und entladen wird. Man sollte höchste Priorität auf den Umweltschutz legen – denn in unmittelbarer Nähe des Kalkwerkes sind Schulen und Kindergärten und es leben ca. 22.000 Menschen.
peter petry
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@ Peter O. Sorry aber Umweltschutz kommt beim Kalkwerk
als allerletztes dran. Außen hui,innen pfui.
roger
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Von der Stadtverwaltung wird/wurde offensichtlich alles in Ordnung gefunden, alles ist korrekt abgewickelt und somit ist alles i.O. :
http://www.regensburg.de/rathaus/stadtpolitik/regensburger-sitzungsdienst/sitzungskalender/63599
Die ewigen Neinsager sollten nun still sein.