10 Nov2009
„Heil” heißt jetzt „Pro”
Neue Rechtsausleger im Biedermann-Anzug sind auf dem Weg nach Regensburg. Wie das Informationsportal redok berichtet, will der ehemalige Jugend-Funktionär der Republikaner („Team Blau”), Alexander Dollinger, eine Gruppierung namens „Pro Regensburg” an den Start bringen (im Bild: Eine Stellungnahme des Regensburger Hoffnungsträgers). Bitter: Früher war „Pro Regensburg” ein gemeinnütziger Verein. Der hat seine Arbeit eingestellt. Jetzt haben sich die Rechtspopulisten den Namen geschnappt.
Sinnstifter für dieses „sozialpatriotische” Unterfangen ist die erst kürzlich gegründete Gruppierung „Pro Bayern”, in der so illustre Gestalten wie Rüdiger Schrembs (ehemals NPD-Landesvorstand) oder Stefan Werner (ehemals NPD-Bundestagskandidat) das Sagen haben. Und die wiederum haben sich Organisationen wie „Pro Köln” zum Vorbild genommen, wo der Bruder des Regensburger Neonazis Willi Wiener, Markus, seine politische Karriere vorantreibt.
Wo man „Pro Bayern” verorten kann, lässt sich anhand einiger Aussagen leicht feststellen.
„Wer nicht zu uns nach München, nach Bayern passt, ist der Nichteuropäer! Der Orientale, der Türke, Kurde, Araber, Afrikaner!”, meint Schrembs zum Beispiel.
Der betagte Sprecher von „Pro Bayern” hat sich außerdem der „Sicherung der biologischen Existenz des deutschen Volkes” verschrieben, für das er einen „seit mehr als einem Jahrtausend eingenommenen mitteleuropäischen Siedlungsraum” konstatiert. Hoffen wir mal, dass er nicht die Herstellung des Deutschen Reichs in den Grenzen von 1009 fordert.
Hetze gegen Migranten ist also der programmatische Schwerpunkt.
Bei all dem fragt man sich, weshalb sich die Jungens und Mädels von Pro Bayern als „Sozialpatrioten” und nicht gleich als „Nationalsozialisten” bezeichnen. Allerdings: Ähnlichen Schwachsinn hat man schon von Thilo Sarrazin (Eroberung über Geburtenrate …) gehört. Und der ist – obwohl ihn Pro Bayern ziemlich toll findet – (immer noch) Sozialdemokrat.
Stefan2000
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1. Kennt den Miniverein bei uns in Bayern keiner und daran wird sich bestimmt auch nichts ändern.
2. Soll man die wenigen Leutchen doch machen lassen, wenn sie meinen sich blamieren zu wollen.