„Drückebergerei”: Kein Sozialplan für gekündigte Glöckl-Mitarbeiter?
„Von einer Insolvenz ist nichts bekannt”, so Richter Dr. Albert Schmidbauer, Direktor am Regensburger Arbeitsgericht. Dennoch scheint die Glöckl Fleischwaren GmbH kein Geld für einen Sozialplan übrig zu haben. 25 Mitarbeiter hatten im vergangenen September überraschend ihre Kündigung erhalten. Die GmbH sei „nicht mehr überlebensfähig” hieß es seinerzeit. Man verhandle mit einem Investor um eine Übernahme. Wie weit diese Verhandlungen gediehen sind und wie viele der Mitarbeiter auf der Straße stehen, war am Montag nicht zu erfahren. Geschäftsführer Alfred Glöckl war bislang nicht zu erreichen.
Beim Termin vor dem Arbeitsgericht war weder ein Vertreter des Unternehmens noch dessen Rechtsanwalt erschienen. Den Rechtsanwalt des Betriebsrats, Fabian Riechers, hatte das Unternehmen wissen lassen, dass man über „keine Mittel” verfüge, um die gekündigten Mitarbeiter im Rahmen eines Sozialplans abzufinden. Nun wird eine so genannte „Einigungsstelle” entscheiden. Dort muss die Glöckl Fleischwaren GmbH auch ihre Finanzen offen legen. Erich Starkl, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG Oberpfalz, ist über das Verhalten des Unternehmens empört. Dass niemand aus der Geschäftsführung vor dem Arbeitsgericht erschienen ist, um die Gründe für den fehlenden Sozialplan darzulegen, bezeichnet Starkl als „Drückebergerei”.
Bittere Ironie: Im vergangene Jahr erhielten die Mitarbeiter pünktlich zur Herbstdult ihre Kündigungen. Die Nachricht, dass es nun auch keinen Sozialplan geben soll, kommt unmittelbar vor der Maidult.
Die ebenfalls zum Glöckl-Konglomerat gehörende Gaststätten GmbH, die das Festzelt auf der Dult betreibt, ist von dem Hickhack allerdings nicht betroffen.
Kernel
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Immer die Firmen schön in einzelne Teile (GmbHs) zerlegen, dann kann man die jeweiligen Mitarbeiter besser unterdrücken und bei Bedarf rauswerfen oder Insolvenz anmelden.
Wie egal vielen Firmen die Mitarbeiter inzwischen sind, wird bei einem solch verachtenden Verhalten wieder deutlich. Nicht mal den Mumm, sich vor die Mitarbeiter hinzustellen und sagen, was Sache ist.
Kein Geld für den Sozialplan? Was ist den mit den Gewinnen der letzten Jahre passiert?
So traurig wie es für die betroffenen Mitarbeiter ist, aber das muß ich (sorry) lachen.
Es ist zum kotzen, was sich Angestellte mittlerweile gefallen lassen (müssen). Leider meinen immer noch zu viele, wie unersetzlich sie sind und wie toll viele Firmen sind (so viele große Familien gibt es …).
Wenns drauf ankommt – siehe dieses Beispiel.
PS: Es gibt auch noch richtig tolle Chefs und Arbeitgeber, leider scheinen die mittlerweile in der Minderheit zu sein.
Besserwisser
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@Kernel
Wie wärs wenn man mal die deutsche Gesetzgebung anprangert und nicht die Firmen, die sich im legalen Rahmen bewegen? DIe Zerlegung in unzählige GmbH ist doch mittlerweile Standard…
Kernel
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@Besserwisser
Klar ist die Zerlegung Standard und mit welchen Zielen dies passiert ist auch Ihnen bekannt. Das hier die Gesetze ebenso wie beim Thema Zeitarbeit und Mindestlohn versagen, bestreiten nicht mal mehr die Parteien mit “C” im Namen.
Aber es gibt doch auch noch was anderes im Leben, das mit Werten, Moral, Gerechtigkeit zu tun hat.
Das ist aber das Gegenteil von obigen verhalten.
Die müssen doch auch mal ihren Kragen vollbekommen – und auch solche Raffgeier dürfen nichts mitnehmen.
Aber die Arbeitnehmer werden einen Betriebsrat haben (ansonsten hätten sie auch nichts anders verdient ) und dann werden halt die Gerichte entscheiden.
Dann haben Sie wieder Recht und es geht halt nur mit Gerichten, Klagen etc.
Komischerweise haben die Firmen, wenn es gegen die eigenen Mitarbeiter geht, in diesen Fällen immer Geld zur Verfügung.
Hans Erhard
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Habe beim Pennymarkt einen Bayerischen Wurstsalat gekauft. Da steht Glöckl drauf, aber auf der Rückseite kleingedruckt “Höll Feine Fleisch- und Wurstwaren GmbH, Lyonerring 16, 66121 Saarbrücken, http://www.hoell.com”
Was ist nun drinn?
Glöckl oder Höll?