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„Das Fremde ist nicht immer gleich auszumachen“

Ein Vegetarier und ein Fleischesser kämpfen um die Gunst einer Jury? Emanzipation durch Erotikshows? Das sollen Themen für einen Film sein? Vielleicht nicht in Hollywood, aber wer gestern Abend bei der Regensburger Kurzfilmwoche einen Preis haben wollte, musste schon etwas kreativer sein.
„Eine Rede geschrieben?“ Pekka Veikkolainen (Foto) lacht bis über beide Ohren. „Nein ich habe improvisiert.“ Vor einer halben Stunde, wurde ihm und seinen Kollegen Hannes Vartiaien der Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg, für sein Werk „Hanasaari A“ übergeben. „Das ist das erste Mal, dass wir eine internationale Auszeichnung, außerhalb von Finnland erhalten.“ Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wurde von einer Jugend-Jury des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums verliehen. Um Geld ging es ihm aber nicht. „Der Film handelt von der Zerstörung eines Kraftwerks in unserer Heimatstadt. Ich habe gleich in der Nähe gewohnt und wusste, dass wir es vermissen würden. Darum haben wir eineinhalb Jahre Zerstörung gefilmt und 65 Tage Filmmaterial gesammelt.“ Neben den Finnen gab es sechs weitere Jung- und Altregieseure, die eine Auszeichnung bekommen haben. „Der Film war kein Angriff gegen Vegetarier“, erklärte Erik Grun, während er den Regionalfenster-Preis für „Aus Fleisches Lust“ entgegen nimmt. In seinem Streifen verliert der Vegetarier beim Wettessen mit dem Fleischgourmet. Seine Mutter hat daraufhin so ein schlechtes Gewissen, dass sie nur noch mit einer Salami unter ihrem Bett einschlafen konnte. „Und danke, dass ihr den Wiederaufbau der DDR unterstützt habt.“ Sichtlich erfreut über ihre Auszeichnung war auch Denize Galiao (Foto). Sie erhielt den FilmFernsehFonds-Preis für den schwarzweißen Emanzipationsfilm „Ich hätte gern was Süßes“. „Ich habe noch nie eine Auszeichnung erhalten, das ist echt toll.“ Politischer wurde es beim Max-Bresele-Gedächtnispreis des Kartenhaus-Kollektivs. „Wir standen vor der Frage: Was ist politisch relevant“, erklärte ein Jurymitglied. Man habe ein Zeichen, gegen Mainstream und Unterhaltung setzten wollen und sich darum für „„Herrn Hasingers Heimkehr“ von Eva Becker entschieden. In dem Film versuchen ein Knetmännchen und ein lebendiger Dreckhaufen eine Beziehung zueinander aufzubauen. Der Politikbezug? „Das Fremde ist nicht gleich auszumachen“, so die Jury. Aber auch die Festivalbesucher hatten eine Stimme. Sie wählten „True beauty this night“ zu ihrem Favoriten, so dass der Kino-Kneipen-Preis an Peter Besson ging. Die Online-Abstimmung gewann Daniel Kapulla mit „Video killed the radio star“. Für den Hautpreis des deutschen Wettbewerbs wurde das Integrationsdrama „Fliegen“ von Regisseur Piotr J. Lewandowski ausgewählt. Lewandowski konnte leider nicht persönlich erscheinen, darum nahm der Drehbuchautor Finn-Ole Heinrich den Preis entgegen. Der bedankte sich nicht nur für die Ehrung, sondern auch bei der Gastfamilie, bei der er für die Woche untergebracht war. „Es ist immer wieder schön in Regensburg zu sein.“ Den vom Bayerischen Rundfunk gestiftetem Hauptpreis, von 5.000 Euro, erhielt der Australier Rene Hernandez, für seinen Film „The Ground Beneath“. Der Film behandelt das Problem von Gewalt innerhalb von Familien. Die vierköpfige Jury lobte, vor allem die Bildsprache des Films, der vermittelt wie „vererbte Gewalt durch Individuen unterbrochen werden kann.“ Hernandez bedankte sich per Videobotschaft bei Jury, Veranstalter und Zuschauern. Er sei „froh, dass so etwas immer Leute berührt.“ Er werde einen Kaffee für seine Auszeichnung trinken und vielleicht heute Abend noch ein Bier. Die Preisträgerfilme sind heute noch einmal im Ostentorkino und in der Filmgalerie zu sehen. Damit endet die 16. Regensburger Kurzfilmwoche. Mehr Infos: http://www.regensburger-kurzfilmwoche.de http://www.filmgalerie.de http://www.altstadtkinos.de/ 

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