20 Juni2012
Mit Kompromissen beim Lärmschutz
Zuckerfabrik: Bebaungsplan beschlossen
Viel Lob und einen einstimmigen Beschluss gab es am Mittwoch im Stadtrat für den Bebauungsplan zur ehemaligen Zuckerfabrik. Diskutiert wurde dagegen viel über sozialen Wohnungsbau. Der CSU-Fraktionschef stellt die 15-Prozent-Quote erneut zur Disposition.
Wohnraum schaffen und das möglichst schnell – unter dieser Maxime werden derzeit einige Entscheidungen im Regensburger Stadtrat gefällt. Und auch der Bebauungsplan nebst Satzung für das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik, der am Mittwoch im Planungsausschuss einstimmig und mit Lob von allen Seiten beschlossen wurde, fällt darunter.
In „erstaunlich kurzer Zeit“ habe man dieses Vorhaben nun so weit gebracht, so Planungsreferentin Christine Schimpfermann. Vor vier Jahren hat die Ferdinand Schmack jr. GmbH den Erwerb des insgesamt rund 60 Hektar große Areals verkündet.
Der Bebauungsplan für den ersten, knapp neun Hektar großen Abschnitt wurde ausgelegt, Änderungen und Anregungen wurden eingearbeitet (oder nur zur Kenntnis genommen) und nun soll er möglichst rasch rechtskräftig werden damit es los gehen kann, mit der Bebauung.
„Wenn jemand meint, dass man nur noch bauen kann, wenn die Lärm-Grenzwerte eingehalten werden, dann hat der keine Ahnung“, meint gar SPD-Fraktionschef Norbert Hartl. „Dann dürfte man in Regensburg überhaupt nicht mehr bauen.“
Ohnehin gebe es im Stadtosten „eine starke Lastenverteilung“, hier meint Schlegl vermutlich die dort lebenden Hartz IV- oder Sozialhilfeempfänger, und da müsse man schon überlegen, ob man sich mit dem Festhalten an der 15-Prozent-Quote etwas Gutes tue.
Koalitionspartner Hartl schmecken solche Ausführungen gar nicht. Bei der Zuckerfabrik dürfe dieser Beschluss nicht aufgeweicht werden. Da gebe es gar nichts. Bei allem anderen könne man mal darüber reden.

Rund 60 Hektar groß ist das Gelände, das die Schmack GmbH von der Südzucker erworben hat. Für die ersten neun Hektar wurde nun der Bebauungsplan beschlossen. Foto: Archiv/ Mirwald
Lärm: „Würde man Grenzwerte einhalten, dürfte man nicht bauen“
Wie bereits berichtet, war es vor allem der Lärm, der die größten Probleme bereitet hat. Gebäudestellungen wurden verändert, es gibt Wintergärten und Verglasungen der Fassaden. Entlang der Bahnstrecke soll eine bis zu elf Meter hohe Lärmschutzwand entstehen – und wo all das nichts hilft, werden die Bewohner dadurch geschützt, dass man ihnen Fenster einbaut, die sie nicht öffnen können. Trotzdem werden die vorgeschriebenen Lärmschutzwerte an einigen Stellen – etwa entlang der Straubinger Straße – um bis zu zehn Dezibel überschritten werden. Es geht eben nicht anders: Angesichts des hohen Bedarfs und weil es „derzeit keine Alternativflächen im Stadtgebiet in entsprechend guter Lage gibt, die ruhiger gelegen wären“ habe man sich für Wohnnutzung auf dem Gelände entschieden, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Norbert Hartl: “Bei den Lärmgesetzen dürfte man heute ja gar nicht mehr bauen.” Foto: Archiv
„Starke Lastenverteilung“ im Stadtosten
Auf dem Zuckerfabrik-Areal wird nun zum ersten Mal der Stadtratsbeschluss umgesetzt, demzufolge 15 Prozent der des Wohnraums öffentlich gefördert sein müssen („Sozialwohnungen“). Und während die Diskussion zum Beschluss des Bebauungsplans selbst recht harmonisch verlief, war es die 15-Prozent-Regelung, die für Diskussionen sorgte. CSU-Fraktionschef Christian Schlegl (Foto unten) stellt diese Regelung – abseits der Zuckerfabrik – nämlich zur Disposition. Es gehe schließlich nicht allein um Sozialwohnungen, sondern um bezahlbaren Wohnraum. Sozialwohnungen seien ja „nur etwas für Hartz IV und Sozialhilfe-Empfänger“ und alle anderen kämen eben „nicht in den Genuss von Wohngeld und Sozialleistungen“ und dürften auch nicht in solche Wohnungen einziehen. Deren Bau, so Schlegl, käme auch noch viel zu teuer, weil man sich für die Förderung an so viele Standards halten müsse. Da solle man sich einfach mal mit Stadtbau-Chef Joachim Becker unterhalten.
Rudi Grünwald
| #
Für was steht den heutzutage das S in der CSU?
Früher stand das mal für Sozial, wenigstens Proforma.
Vielleicht findet Herr Schlegel für den Buchstaben S
eine neue Bedeutung? Profit fängt ja leider nicht
mit S an!
C weg, S weg, U auch weg!
Die könnten jetzt schon ” ” heißen!
Rudi
der barbier aus Sevilla
| #
Seit längerem gibts ja schon die €$U :)
Eslarn – Städtebau: Warten, bis das ISEK kommt? | Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region!
| #
[…] werden kann. Letzten Dienstag wurde im Stadtrat der entsprechende Bebauungsplan beschlossen. [Info-Link – Regensburg-Digital.de]. Mit Eslarns Städtebau aber scheint auch dieses Jahr nichts vorwärts zu gehen, so als müsste […]
Das Jammern der Bauträger | Regensburg Digital
| #
[…] können (dazu eine Pressemitteilung des Bayerischen Innenministeriums), fällt – wie schon bei ähnliche Diskussionen im Stadtrat – unter den […]
123 Prozent Mieterhöhung: Stadtrat soll Stadtbau bremsen | Regensburg Digital
| #
[…] sich die Stadtbau angesichts von Sanierungen, laufenden oder geplanten Neubauten – etwa auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik oder entlang der Plato-Wild-Straße – an den Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit befindet. […]