11 Nov2008
Westtrasse und Fürstenschloss:
Jetzt prüfen die Welterbe-Experten!
War es ein erzwungenes Aus? Nur wenige Tage, nachdem das fürstliche Haus seine Pläne für ein Luxushotel im Schloss St. Emmeram beerdigt hatte, nahm die Monitoring-Gruppe des deutschen Nationalkomitees von ICOMOS (die Denkmalpflege-Fachberater der UNESCO) das fürstliche Schloss in Augenschein. Die 25 internationalen Experten hatten sich bereits mehrere Monate zuvor angekündigt, um das Umbauvorhaben im Rahmen einer offiziellen Evaluation auf seine Welterbeverträglichkeit zu überprüfen. Drei Tage vor dem Besuch der Expertengruppe wurde der Umbau abgeblasen. Offiziell aus Wirtschaftlichkeitsgründen.
Ungeachtet dessen besuchten die ICOMOS-Experten am 31. Oktober und 1. November Regensburg, um vor Ort die Umbaupläne unter die Lupe zu nehmen. Dr. Mechthild Rössler vom Welterbe-Zentrum in Paris hatte noch am 23. Oktober gegenüber regensburg-digital erklärt, das Thema Schlosshotel sei für die UNESCO „abgehakt“. Das deutsche Nationalkomitee von ICOMOS sah das offenbar etwas anders. Professor Dr. Achim Hubel, Mitglied der Monitoring-Gruppe und Berichterstatter für Regensburg: „Die Stadt ist zwar der Meinung, dass es da nichts mehr zu diskutieren gibt, allerdings war bislang kein offizieller Gutachter von ICOMOS in Regensburg.“ Das wurde nun nachgeholt. Unter anderem deshalb, weil die Baugenehmigung nach wie vor Gültigkeit habe. Die Stadt Regensburg hatte die Umbaupläne bereits vor gut einem Jahr genehmigt – ohne Beteiligung der UNESCO.
Nach der Erklärung des Fürstenhauses glaubt allerdings auch Hubel nicht mehr, dass die Hotelpläne Wiederauferstehung feiern könnten. „Ich persönlich hätte erhebliche Bedenken gegen eine solche Nutzung gehabt.“ Angesichts dieser aktuellen Lage werden die Hotelpläne im Schloss St. Emmeram also eher eine untergeordnete Rolle in dem Bericht spielen, den die Denkmalschützer – voraussichtlich noch in diesem Jahr – zu Regensburg vorlegen werden. Anders verhält es sich mit den Planungen für eine Ersatztrasse anstelle der Steinernen Brücke.
Von der bayerischen Denkmalpflege gab und gibt es immer wieder Einwände gegen die Westtrasse. Generalkonservator Professor Egon Johannes Greipl hatte erst kürzlich „erheblichen Widerstand“ gegen eine solche Ersatzlösung angekündigt. Oberbürgermeister Hans Schaidinger hingegen hatte – nach einem Besuch im Welterbezentrum in Paris – mehrfach die UNESCO als Kronzeugen dafür angeführt, dass eine Westtrasse durchaus machbar sei. Die Regensburger Pläne kämen bei den Welterbeschützern gut an, so Schaidinger Anfang September gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Tatsächlich? „Man kann nach Paris fahren und dort Gespräche führen, aber das ist kein Gutachten“, sagt dazu Professor Hubel. Selbstverständlich könne es erst ein abschließendes Urteil geben, wenn Entwürfe vorlägen. Dem Bericht der ICOMOS-Gruppe wolle er auch nicht vorgreifen. Aber: „Ich persönlich habe größte Bedenken gegen eine solche Brücke.“ Es sei völlig unklar, wie dieses Bauwerk an die Altstadt angebunden werden solle, welche Rampen und Straßen dafür nötig sein werden. Darüber hinaus befürchtet Hubel eine Beeinträchtigung der Donaulandschaft durch ein solches Bauwerk. Es bleibt abzuwarten, welches Urteil nun die Monitoring-Gruppe in Sachen Westtrasse fällen wird.
Die Osttrasse über den Grieser Spitz wurde von den ICOMOS-Experten übrigens nur am Rande diskutiert. Hubel: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft eine solche Brücke in Erwägung zieht.“ Da kennt er die Regierenden in Regensburg schlecht …
Ungeachtet dessen besuchten die ICOMOS-Experten am 31. Oktober und 1. November Regensburg, um vor Ort die Umbaupläne unter die Lupe zu nehmen. Dr. Mechthild Rössler vom Welterbe-Zentrum in Paris hatte noch am 23. Oktober gegenüber regensburg-digital erklärt, das Thema Schlosshotel sei für die UNESCO „abgehakt“. Das deutsche Nationalkomitee von ICOMOS sah das offenbar etwas anders. Professor Dr. Achim Hubel, Mitglied der Monitoring-Gruppe und Berichterstatter für Regensburg: „Die Stadt ist zwar der Meinung, dass es da nichts mehr zu diskutieren gibt, allerdings war bislang kein offizieller Gutachter von ICOMOS in Regensburg.“ Das wurde nun nachgeholt. Unter anderem deshalb, weil die Baugenehmigung nach wie vor Gültigkeit habe. Die Stadt Regensburg hatte die Umbaupläne bereits vor gut einem Jahr genehmigt – ohne Beteiligung der UNESCO.
Nach der Erklärung des Fürstenhauses glaubt allerdings auch Hubel nicht mehr, dass die Hotelpläne Wiederauferstehung feiern könnten. „Ich persönlich hätte erhebliche Bedenken gegen eine solche Nutzung gehabt.“ Angesichts dieser aktuellen Lage werden die Hotelpläne im Schloss St. Emmeram also eher eine untergeordnete Rolle in dem Bericht spielen, den die Denkmalschützer – voraussichtlich noch in diesem Jahr – zu Regensburg vorlegen werden. Anders verhält es sich mit den Planungen für eine Ersatztrasse anstelle der Steinernen Brücke.
Von der bayerischen Denkmalpflege gab und gibt es immer wieder Einwände gegen die Westtrasse. Generalkonservator Professor Egon Johannes Greipl hatte erst kürzlich „erheblichen Widerstand“ gegen eine solche Ersatzlösung angekündigt. Oberbürgermeister Hans Schaidinger hingegen hatte – nach einem Besuch im Welterbezentrum in Paris – mehrfach die UNESCO als Kronzeugen dafür angeführt, dass eine Westtrasse durchaus machbar sei. Die Regensburger Pläne kämen bei den Welterbeschützern gut an, so Schaidinger Anfang September gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Tatsächlich? „Man kann nach Paris fahren und dort Gespräche führen, aber das ist kein Gutachten“, sagt dazu Professor Hubel. Selbstverständlich könne es erst ein abschließendes Urteil geben, wenn Entwürfe vorlägen. Dem Bericht der ICOMOS-Gruppe wolle er auch nicht vorgreifen. Aber: „Ich persönlich habe größte Bedenken gegen eine solche Brücke.“ Es sei völlig unklar, wie dieses Bauwerk an die Altstadt angebunden werden solle, welche Rampen und Straßen dafür nötig sein werden. Darüber hinaus befürchtet Hubel eine Beeinträchtigung der Donaulandschaft durch ein solches Bauwerk. Es bleibt abzuwarten, welches Urteil nun die Monitoring-Gruppe in Sachen Westtrasse fällen wird.
Die Osttrasse über den Grieser Spitz wurde von den ICOMOS-Experten übrigens nur am Rande diskutiert. Hubel: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft eine solche Brücke in Erwägung zieht.“ Da kennt er die Regierenden in Regensburg schlecht …
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Veits M.
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Meinen Kommentar dazu finden Sie, wenn Sie wollen, auf meiner Website unter
http://aktionboss.de/augiuasstall
Hans
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Heute berichtet auch das Wochenblatt über den Icomos-Besuch. “Wahnwitz im Weltkulturerbe” steht da. Sieht ganz so aus, als hätte der liebe Hansi die Öffentlichkeit in Sachen Schloss und Brücke sauber angelogen. Aber das ist ja nichts neues…
christof.lapd
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Und man merkt wieder mal die mangelnde Konkurrenz zur MZ.
Bei den alten Stadtfreunden » Regensburg Digital
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[…] selten hinter dem Berg gehalten und dafür auch persönliche Nachteile in Kauf genommen hat. 2008 war Hubel als Mitglied der ICOMOS-Gruppe für Regensburg einer der ersten Offiziellen aus dem D…: Eine Westtrasse – als Querung für den Busverkehr über die Donau – ist mit dem Welterbe-Titel […]