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Film über: Ernst Grube - Zeitzeuge

„Von einem, der nicht aufgibt“

Am morgigen Donnerstag zeigen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Jüdische Gemeinde Regensburg einen Dokumentarfilm über den Holocaustüberlebenden Ernst Grube.

Ernst Grube: „Wie kann man als Historiker nur so einen Larifari zusammenschreiben?“ Foto: as

Ernst Grube: „Wie kann man als Historiker nur so einen Larifari zusammenschreiben?“ Foto: as

Ernst Grube ist seit vielen Jahren ein gewichtiger Bestandteil des politischen Lebens in Regensburg. Zuletzt sprach er auf der Demonstration “Ausbildung statt Abschiebung” und kritisierte die aktuelle Abschiebepolitik gegen afghanischer Jugendliche. Auch in die Auseinandersetzungen um die Umbenennung der ehemaligen „Hans-Herrmann-Schule“ griff er ein. Damals bezeichnete er eine von der Stadt in Auftrag gegebene und von Werner Chrobak und Bernhard Löffler erstellte Stellungsnahme als „Larifari“. 

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Grube überlebte den Holocaust und ist seit vielen Jahren als Zeitzeuge in Schulen und auf Vorträgen aktiv. Er erlebte seine Kindheit in München als einer, der ausgegrenzt wurde, der in Lagern mitten in München leben und den gelben Stern tragen musste. Zusammen mit seiner jüdischen Mutter und seinen beiden Geschwistern wurde er 1945 nach Theresienstadt deportiert. Er nimmt das Vermächtnis der NS-Opfer ernst: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, lautet seine Botschaft.

Am morgigen Donnerstag, den 1. Juni um 19 Uhr, zeigen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Jüdische Gemeinde Regensburg einen Dokumentarfilm über Ernst Grube (von Christel Priemer und Ingeborg Weber). Der letzten Jahres fertiggestellte Film porträtiert den mittlerweile auch in Regensburg lebenden Münchner Juden und Kommunisten Ernst Grube und ist ein Zeichen für Toleranz, Freundlichkeit und Abkehr von Gewalt und Krieg. Im Anschluss daran findet ein Gespräch mit den Filmemacherinnen und Ernst Grube statt.

Diese Veranstaltung wird unterstützt durch: Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg, Arbeitskreis Kultur Regensburger Bürger, Keine Bedienung für Nazis e.V., Evangelisches Bildungswerk Regensburg, Pax Christi Regensburg, Stadtjugendring Regensburg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Oberpfalz. Der Eintritt ist frei.

Filmvorführung und Gespräch in Kino im Andreasstadel: 1. Juni 2017, 19.00 Uhr

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Kommentare (10)

  • Regensburger

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    Obwohl ich diese Stadt liebe, die Stadt, die nach meiner Rückkehr aus dem Land in dem ich nach meiner Verschleppung in dem II. Weltkrieg leben musste, bin ich immer wieder über der Neid und die Bösartigkeit mancher Mitmenschen, sehr enttäuscht. Nach 40 Jahren im Regensburg bin ich immer nur ein Fremder. Ja, ich bin ein Kriegskind, das Jahrelang für seine Herkunft als Deutscher und für die Taten des Nationalsozialismus und dem Krieg büßen musste. Über uns „die verschleppten deutschen Kinder“ spricht heute Keiner. Der Staat, schämt sich für uns, und so muss er uns auch bestrafen. Für die Zeiten der Verschleppung kürzt uns der Staat unsere Renten um 40%, weil wir „nur die Deutschen“ sind. Diese Benachteiligung sollte mit dem Grundgesetz vereinbart sein, wie der BGH entschieden hat. Ja, ich bin auch ein Kriegsopfer und so muss ich als Deutscher diese soziale aber auch sehr oft die politische Diskriminierung ertragen. Ich habe nicht nur mein Schicksal, sondern Schicksal von Tausenden im Krieg verschleppten „deutschen“ Kindern in meinem Buch beschreiben. Das Buch wurde in meiner Stadt, man kann sagen verachtet und ignoriert. Wem interessiert schon ein Schicksal eines Mitmenschen. In der Tschechischer Republik wurde mein Buch als Zeitzeuge und als historisches Dokument betrachtet und so wurde das Buch, außen anderen, zwischen den Tschechischen wie auch ausländische Schriftsteller und Literaten in der Bibliothek des Tschechischen National Museum im Prag aufgenommen. Für mich, als „nur“ einen Deutschen, der in eigener Stadt verachtet und verspotten ist, ist das nicht nur eine hohe Auszeichnung, sondern auch eine unbeschreibliche Anerkennung für das, was ich als deutsches „Kriegskind“ ertragen musste.
    Es ist, für uns, die Deutschen sehr wichtig, dass Jemand, wie Herr Ernst Grube den jungen Menschen in den Schulen die historische Wahrheit in eine authentische Form, bringt. Ich verachte die Taten des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus, aber ich selbst als ein Deutscher, fühle ich mich für diese unmenschlichen Taten nicht mitverantwortlich. Auch ich bin ein Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges. So habe ich versucht diese Zeiten in meinem Buch zu beschreiben.
    Ich war sehr stolz als Herr Klaus Schröder aus der Lüneburger Universität über mein Buch geschrieben hat: „Sehr interessant und gleichzeitig ein berührend geschriebenes Buch. Ein Zeitzeuge gegen das Vergessen.“

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  • Mathilde Vietze

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    Ich rege mich immer wieder auf, wenn “gescheite” Leute meinen, man sollte mal
    endlich “mit der Vergangenheit” abschließen, so als ob es sich hier um eine
    Familienstreitgkeit handeln würde. Hier gilt u n m i ß v e r s t ä n d l i c h :
    Aufbewahren für alle Zeiten.

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  • U. Pecoroni

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    Unser lieber Otto Schwerdt hat mir als Widmung in sein Buch ” Als Gott und die Welt schliefen” geschrieben : Die Erinnerung ist eine Pflicht gegenüber den Toten.

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  • Herbert Turetschek

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    Hallo dünnster Künstler – der dünnste Künstler, der bin ich (das ist nur Spaß) aber zum Kommentar: “1.Juni 2017: Brief von Ernst Grube an Landtagspräsidentin Barbara Stamm gegen Abschiebungen nach Afghanistan”. Und da schließt sich der Kreis: Claudia Stamm gründet gerade eine Partei mit Namen “mut” und ich bin mit dabei – ganz vorne!

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  • Herbert Turetschek

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    Claudia Stamm kann Anträge stellen, im Landtag. Ein Schreiben an Barbara Stamm, ““Asyl und Schutz sind weder ein Gnadenakt noch ein Deal” – Ernst Grube schreibt an Barbara Stamm”, das versandet doch nur?! Mich bitte korrigieren, wenn ich falsch liege.
    So jedenfalls hat es Claudia Stamm am vorletzten Mittwoch in Nürnberg bei ihrem Vortrag im Literaturhaus gesagt.

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  • Ein Extremist wider den alten Nazi-Ungeist » Regensburg Digital

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    […] Seit vielen Jahren besucht der Überlebende Ernst Grube Schulen aller Art. Nicht nur um Schülern und Schülerinnen von seiner Lebensgeschichte zu berichten, sondern auch um Auseinandersetzungen zur andauernden gesellschaftlichen Ausgrenzung, zu Rassismus und Antisemitismus, zu Rechtsextremismus und Ausländerpolitik zu führen. „Von einem, der nicht aufgibt“, heißt ein Filmproträt, das seine engagierte Lebensgeschichte e… […]

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