Um die Jahn-Anteile tobt ein Rechtsstreit
Am Sonntag hat der SSV Jahn verkündet, dass er nun doch einen Großteil der Tretzel-Aktien erhalte. Doch so sicher wie vermeldet ist das nicht. Philipp Schober hat gerichtlich die lange verzögerte formale Übertragung der Anteile vom Bauteam Tretzel auf die Global Sports Invest AG und seine Eintragung ins Aktienregister durchgesetzt.
Es war – neben der Bundestagswahl – eine der Top-Meldungen am Sonntag: Das Bauteam Tretzel macht von „von einem vertraglich vorgesehenen Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag mit der Global Sports Invest AG Gebrauch“ und veräußert 62 Prozent der Anteile nun doch an den SSV Jahn. So stand es in einer Pressemitteilung des Vereins, die zunächst von der Mittelbayerischen Zeitung öffentlich gemacht wurde. Doch ausgemacht scheint die Sache damit noch lange nicht zu sein.
Eintragung ins Aktienregister über Wochen verzögert
Wie bereits berichtet hatte sich die formelle Übertragung der Anteile von Tretzel auf die Global Sports Invest AG, die Anfang Juni die Tretzel-Anteile erworben hatte, über Wochen verzögert. Grund dafür sei ein „Antrag aus dem Gesellschafterkreis“, hatte Jahn-Präsident Hans Rothammer unserer Redaktion dazu mitgeteilt. Durch diese Verzögerung waren Global Sports Invest-Philipp Schober die ihm als Mehrheitsaktionär eigentlich zustehenden Einsichts- und Entscheidungsrechte verwehrt.
Doch nun Schober nach Informationen unserer Redaktion durchgesetzt, dass der SSV Jahn seine AG ins Aktienregister eintragen muss. Am Freitag erließ das Landgericht Regensburg eine entsprechende Einstweilige Verfügung. Die vom Verein vermeldete Rückübertragung der Anteile von der Global Sports Invest auf Tretzel ändert daran nichts. Sie wurde noch nicht vollzogen. Ob Tretzel tatsächlich von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch machen kann, ist zwischen seinem Unternehmen und der Global Sports Invest strittig und dürfte in eine längere gerichtliche Auseinandersetzung münden.
Darin bestätigt Philipp Schober die Einstweilige Verfügung und erklärt weiter:
„Die Ergreifung rechtlicher Mittel war notwendig, da die KGaA sich grundlos und rechtswidrig über Monate gegen die Eintragung im Aktienregister verweigert hat.”
Rechtsstreit läuft bereits
Tatsächlich deutet der SSV Jahn dies in seiner Pressemitteilung auch – etwas versteckt – an. Dort heißt es wörtlich:
„Um die Übertragung der ca. 62% Aktien auf den SSV Jahn Regensburg e.V. rechtlich abzuschließen, sind noch Formalia im Verhältnis von BTT zur Global Sports Invest AG zu klären, welche sofern erforderlich auch gerichtlich zur Durchsetzung gelangen werden.“
Tatsächlich könnte die „Klärung der Formalia“ zwischen Tretzl und Schober noch geraume Zeit dauern. Nach Informationen unserer Redaktion war die am Freitag erlassene Einstweilige Verfügung bereits die zweite in dem nun laufenden Rechtsstreit um das millionenschwere Aktienpaket. Die als sicher vermeldete Übertragung der Mehrheitsanteile auf den Verein ist damit noch längst nicht sicher und wird sich erst in einem Hauptsacheverfahren klären.
Am heutigen Montag findet um 19 Uhr die Mitgliederversammlung des SSV Jahn statt. Jahn-Präsident Rothammer hat dabei weitere Informationen zum Thema Aktienpaket angekündigt.
Lothgaßler
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Es scheint doch etwas zu geben, das nicht eingesehen werden können soll. Ich drück dem Schober hier die Daumen.
Udo Kieger
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Regensburg wird auch in Zukunft durch negative Nachrichten bekannt bleiben. Vielen Dank an alle Beteiligten.
Rothammer: „Spuk mit Insolvestor hat bald ein Ende“ » Regensburg Digital
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[…] Noch zu klärende Formalia werde Tretzel gegebenenfalls „gerichtlich zur Durchsetzung bringen“. Schober war dieser Darstellung am Montag entgegengetreten und verwies seinerseits darauf, dass er na… Die Eintragung hatte sich davor über Wochen verzögert. Damit waren Schober auch jedwede […]
„Freiwillige Rückabwicklung“: Jahn-Anteile gehen zurück an Tretzel » Regensburg Digital
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[…] nicht nur die zunächst im Raum stehenden 62, sondern alle 90 Prozent der Aktien zurück. Die anfänglichen Rechtsstreitigkeiten hat man damit […]