Sag zum Abschied leise „Fuck you!“
Die CSB empört sich über einen „sogenannten Fuckfinger, auch als Stinkefinger bekannt!“ Kinderkram im Zeichen des Vorwahlkampfs.
Die CSB („Christlich Soziale Bürger“) ist pikiert. Erst vor kurzem konnte die jahrelang nur durch Dr. Gero K. vertretene CSU-Abspaltung aus den dunklen Tagen des schwarz-schwarzen Bruderkriegs als Fraktion wiedergeboren werden: Für (den mittlerweile gen Frankfurt verzogenen) K. rückte Rudi Prösl in den Stadtrat nach. Zu ihm gesellten sich Martina Dräxlmaier und Eberhard Dünninger. Die eine, einst JU-Vorsitzende, hatte der CSU beleidigt den Rücken gekehrt, weil ihre Partei im Zuge der Rieger-Befriedung nicht einmal klitzekleines Listenplätzchen für sie übrig hatte. Der andere verließ – nicht minder beleidigt – die ÖDP, weil diese seine Haltung zum BVP-NSDAP-CSU-Bürgermeister Hans Herrmann nicht teilen mochte.
Wer hat hier nicht aufgeräumt?
Man war also endlich ein Trio, das unter anderem in den Genuss eines eigenen Fraktionsbüros kommen durfte. Die ÖDP verlor – durch den Dünninger-Wechsel – im Gegenzug ihren Fraktionsstatus, das damit einhergehende Büro und Fraktionsassistentin Claudia Spiegl ihren Job.
Nun wollte die junge CSB-Fraktion also frohgemut ins neue Büro einziehen, aber was musste man vorfinden: „Einen Berg von alten ödp-Papieren auf dem Tisch, einen fast vollen Schrank mit alten ödp-Fraktionsakten, diverser Kleinkram und einen Kaffeekocher mit noch ca. 3 Tassen brauner Flüssigkeit aus längst vergangenen Tagen.“ Nein, „so hatte sich wirklich keiner ein „geräumtes“ Büro vorgestellt“, heißt es in der Empörung heischenden Pressemitteilung.
Böse, böse Postkarte
Schuld daran sei, so die CSB, Claudia Spiegl. Diese habe nicht nur nicht sauber aufgeräumt, sondern auch noch einen „Willkommensgruß“ hinterlassen, der dem Fass den Boden ausschlägt. Dabei handle es sich um eine Postkarte mit einem „sogenannten Fuckfinger, auch als Stinkefinger bekannt!“
„Das ist doch Kinderkram.“
Spiegl kann über den Vorwurf nur milde lächeln. „Was diese neue Fraktion sich jetzt zurecht strickt ist frei phantasiert und hat mit der Realität nichts zu tun.“ Sie habe bis 20. Oktober noch an der Auflösung des Büros gearbeitet, dann sei ihr aber mitgeteilt worden, dass sie für diesen Monat überhaupt kein Gehalt mehr bekomme. Entsprechend sei sie mit dem Ausräumen nicht mehr fertig geworden. Die Postkarte sei schon vorher in dem Büro gewesen. „Ich habe sie jedenfalls nicht für einen Nachfolge-Mieter deponiert. Das ist doch Kinderkram.“
Ach ja: Der CSB wurde zwischenzeitlich mitgeteilt, dass sie ohnehin in ein anderes Büro ziehen muss. Ob die Einstandspostkarte mitgenommen wird, war am Dienstag nicht zu erfahren…
Kuno Küfer
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“Diese habe nicht nur nicht sauber aufgeräumt,…” Liebe
CSB, also wenigstens der Ausschnitt des Schreibtisches auf dem
“Beweisfoto” belegt ihre Aussage nicht. Ganz im Gegenteil! Rechts
die komplette “Repair-Abteilung”: Hier wird dem stumpfen
Schreibzeugs genau so kompetent und zweckmäßig geholfen, wie
zerrissenem und vertipptem Papierzeugs. Ganz links dagegen: Alles,
was sich selbst im Digitalzeitalter von Zeit zu Zeit noch in
Stempelfarbe zu suhlen hat. Fein, geschickt und platzsparend
übereinander gestapelt. Der Datumstempel ist – soweit erkennbar –
auf das korrekte Monat justiert. In der Mitte: Schreibutensilien
(teils durch eine Postkarte (in Anspielung an einen vergangenen
Bundestags-Wahlk(r)amf?) verdeckt) für verschiedenste
Gelegenheiten: Entwurf (Bleistift), Unterschrift (Kuli),
Hervorhebung (Text-Marker). Nutzerfreundlich weit nach vorne
gerückt: In den Aussparungen der Naturholzkombination die
Büroklammern strikt getrennt vom stets griffbereiten – weil
wichtigen – Brieföffner. Zur Reserve ein für den flotten Einsatz
bestens vorbereitet zerlegter Heftstreifen. Im Vordergrund parallel
zum gesamten Ensemble ein mittig exakt ausgerichtetes Holzlineal,
das zur Überprüfung der eingehaltenen Symmetrie beinahe nach
“Nachmessen, bitte!” schreit. Einzig der Flaschenöffner! Aber
dessen Position könnte wirklich an jedem anderen Platz auf dem
Schreibtisch ebenso moniert werden.
Schöngeist
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Schöne Hand. Kennt jemand die Handynummer?
JUler
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Ich kann mir einfach nicht helfen, aber irgendwie hat das
Bild etwas von Deix…
http://www.karikaturmuseum.at/de/ausstellungen/06/deix-in-the-city
Abgesehen davon, ist es schon bezeichnend, womit die CSB versucht,
von sich reden zu machen… Es beginnt damit, dass man mit Blick
auf die CSU erklärt, “Demokratie nicht nach der Holzhackermethode”
machen zu wollen. Was verwundert, kam es doch just in dem Moment
als die CSU mittels Mitgliederbefragung endlich mal Basisdemokratie
lebte. Dann beweihräuchern sich Schreiber und Schmitzer ob ihrer
Heldentaten in den rauschenden Fluten selbst…. Danach hat sich
die Frau Ex-CSU-Stadträtin auch noch schnell neben den
US-Botschafter gedrängt, um auch mal ein paar schöne Fotos zu
bekommen. Und jetzt kommt dieser kindische Blödsinn. Man findet
dort alles, insbesondere den krampfhaften Drang sich irgendwie in
den Fordergrund zu spielen. Nur halt keine Inhalte… Doch wen
wundert es….
SPD-Mitglied
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Ich kann nicht nachvollziehen, wie ein gebildeter Mann
wie Herr Dr. Dünninger sich ausgerechnet dieser Gruppe
anschließen mag.
Geronimo
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Es spricht einiges dafür, dass “Fuckfinger” absichtlich hinterlassen wurde, um Prof. Dr. Dünninger zu treffen. Schließlich hatte dessen Übertritt zur CSB dafür gesorgt, dass Frau Spiegl ihren Job verloren hat. Denn mit nur noch zwei Stadträten fiel bei der ÖDP der Posten der Fraktionsassistentin weg.
Menschlich verständlich ist die Reaktion zwar, aber dennoch unanständig..
Lustig, wie die CSB darauf reagiert. Bei anderen streitbaren Parteien wäre die Sache wohl gerichtsmassig geworden. Eine “Empörung heischende Pressemitteilung” ist deutlich stilvoller.
RuhigBlut
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Ich glaube, andere Parteien wären nicht einmal mit einem Wort darauf eingegangen.
Capital-Soziale-Union
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Diese Fotokarte einer offenbar schwarzen Hand ließe sich, wenn denn diese “schwarze Truppe vom Fleisch der Schwarzen” wenigstens ansatzweise schwarzen Humor hätte, prächtig für Abstimmungen und Debattenkommentierungen im Stadtrat verwenden – zur CSU: weiter so, aufwärts mit der Buhmtaun; zur Linken: steilauf linksvorwärts immer, rechtsrückwärts nimmer; zur SPD: Fraktionschef, ab zur Sonne und Freiheit; zu den Grünen: wir schätzen euere Politik geradezu piratenmäßig; zur ÖDP: schöne Grüße von Hans Herrmann; an den/die Pressevertreter von “regensburg-digital.de” auf der Zuhörertribüne: allergrößte Wertschätzung; und dgl. mehr …
erik
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von den Vieren würde ich keinen im Wald begegnen wollen!
Tom
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Ich finde die Beiden in der Mitte wären ein schönes Paar!!!
Kuno Küfer
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Wäre es dann mit dem Händchenhalten der beiden ganz rechts
vorbei?
Weltscherbe
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Das bisher raffinierteste Wahlkampfmanöver in Regensburg!
Die Kunstinstallation “Silent fuck you” ist sehr verdächtig für den Kulturförderpreis 2014!
Eine Protestaktion a la Piratenpartei ist von der CSB hoffentlich nicht zu befürchten…..
El
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Ist denn die Spurensicherung schon verständigt ?
Fingerabdrücke von allen in Frage kommenden – gemacht worden
und mit dem Fingerabdruck des Stinkefingers verglichen worden ?
Wenn nein, wer hat die Ermittlungen verhindert?
Gehört er / sie einer bestimmten Partei an und könnte am Komplott beteiligt sein ?
mit detektivischen Grüßen Sherlock Holmes
Freude
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Die CSB-Kombo wird uns politisch interessierten noch viel Freude bereiten!!
Die Aktion der ÖDP, egal ob bewußt oder unbewußt, werden ihr von mir ein paar Dreier auf ihrer Stadtratsliste bringen!
Eine Reihe derjenigen welche sich nicht ausreichend Berücksichtig fühlen, auf den Stadtratslisten aller Parteien, werden sich dort wiederfinden. Das bringt ganz viel Qualität.
Ich freu mich auf die nächsten Monate ;-))
JUler
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Was will diese CSB eigentlich? Keine Inhalte, da wird versucht von sich mit einer Postkarte vond er ödp Aufmerksamkeit zu erhaschen in der Presse! Basisdemokratie wird in der CSU gelebt und nich in Wählervereinigungen.
Klaus Uhr
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Von der ewig-gestrigen wieder in den Stadtrat gespült hält der fast 80-Jährige hoffentlich durch, damit von der CSB keiner nachrückt!