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Renitenter Mieter: Stadtbau bittet Gericht um Hilfe

Seit einem Jahr weigert sich Dr. Dieter Steinbauer für die Sanierung der Kurt-Schumacher-Straße 23 seine Wohnung zu verlassen. Nach mehreren gescheiterten Vermittlungsbemühungen sieht Stadtbau-Chef Joachim Becker jetzt keine andere Lösung mehr: Er lässt das Amtsgericht über eine Räumungsklage entscheiden. „Wir sind Herrn Dr. Steinbauer sehr weit entgegengekommen. Wir haben ihm eine Ausweichwohnung für die Zeit der Sanierung angeboten, hätten den Umzug gezahlt und ihm sogar seinen alten Mietvertrag gelassen. Aber es hat nichts geholfen“, erklärt Joachim Becker, der Geschäftsführer der Stadtbau, den Gang vor das Gericht. „Herr Dr. Steinbauer hat wiederholt sein Wort gebrochen. Über seinen Anwalt hat er uns angeboten: „Wenn wir ihm eine vergleichbare Wohnung für die Zeit der Sanierung organisieren, den Umzug zahlen und den alten Mietvertrag beibehalten, dann würde er die Wohnung so lange verlassen, bis unsere Handwerker mit der Modernisierung fertig sind“, so Becker. „Das hat er aber anschließend nicht gemacht.“ Immer wieder habe Becker den Steinbauers persönliche Gespräche angeboten, sogar einen Schlichter wollte er einschalten, um die Unstimmigkeiten zu klären. Alles wurde von der Gegenseite abgewehrt. „Wir wissen uns nicht mehr anders zu helfen als vor Gericht zu gehen“, so Becker. Die Gerichtsverhandlung über die Räumungsklage wird am Donnerstag, 19. September um 14.30 Uhr vor dem Regensburger Amtsgericht stattfinden. Dann wird entschieden, ob die Steinbauers ihre Wohnung für die Zeit der Sanierung verlassen müssen. Seit einem Jahr wird die Kurt-Schumacher-Straße 23, ein Hochhauskomplex aus den 70er Jahren, saniert. Der erste Teilabschnitt, Strang A, wurde Anfang August fertiggestellt. Die ersten Mieter ziehen dort schon wieder in ihre modernisierten Wohnungen ein. Bei den Sanierungsarbeiten musste die Stadtbau aber einen weiten Bogen um die Wohnung von Dr. Dieter Steinbauer und seiner Ehefrau Dr. Maria Steinbauer machen. Nicht nur deren Wohnung im siebten Stock, auch diejenige unterhalb und oberhalb blieben unsaniert. Umständlich verlegten die Handwerker daraufhin Elektro-, Heiz- und Wasserleitungen um die betroffenen Wohnungen herum. Eine Familie, die eigentlich in die Wohnung unterhalb der Steinbauers, ihre bisherige Wohnung, zurückziehen wollte, musste sich wegen den Steinbauers umorientieren: Das ältere Ehepaar zieht jetzt statt in ihre Wunsch-Wohnung in eine frisch sanierte Wohnung im fünften Stock. In der Hausgemeinschaft stehen die Steinbauers mittlerweile mit ihrer Position allein da. „Dr. Steinbauer versteht keiner mehr. Er hat sich aus der Hausgemeinschaft ausgeklinkt“, sagt Dieter Ondracek, einer der Mietersprecher des Hochhauskomplexes. Dass wegen Dr. Steinbauer gleich zwei Wohnungen leer stehen, stößt auf Unverständnis. Sollten sie eines Tages auch saniert werden, müssen die anderen Bewohner wieder aufs Neue unter Baulärm leiden. Außer den Steinbauers hatten sich alle Mieter mit der Stadtbau arrangiert. Die Stadtbau ermöglichte es ihnen während der Sanierungsarbeiten in andere Wohnungen innerhalb des Hauses umzuziehen und somit im Gebäude wohnen zu bleiben. Wer trotzdem ausziehen wollte, bekam von der Stadtbau eine Pauschale, die die Kosten eines Umzugs abdeckt. Auch bei den neuen Mietverträgen kam die Stadtbau den Mietern entgegen: Der Kündigungsschutz des Altvertrages bleibt erhalten, ebenso wie der Status der Mieter. Viele wohnen schon seit 40 Jahren in dem eigens für Staatsbeamte erbautem Gebäude.

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