05 Jun2012
Regensburger Familienzusammenführung
„Das war schon was anderes heute“, sagt Andi Teichmann. „Letztes Mal haben wir 400 Leute zum Tanzen gebracht.“ Trotzdem war das „Sitzkonzert“ von Vater und Söhnen Teichmann am Sonntag ein Ereignis.
Steuersparmodelle sind hip, nicht erst seit der Moderne. Schon 1634 bewiesen die bayerischen Herzöge Kreativität gegen die Macht der freien Reichsstadt Regensburg und schufen mit dem Andreasstadel in Stadtamhof Konkurrenz gegen das Monopol der Domstädter auf den Salzhandel. Doch das, was am Sonntag Abend in den altehrwürdigen, von massiven, gut 50 Zentimeter starken Holzbalken gesäumten Räumen des „Künstleratelier Andreasstadel“ abging, hätte eine mittelalterliche Seele zumindest ziemlich verwirrt:
Bässe wummern, Synthie-Sounds zwitschern, dazu wiederholt ein Saxophon melodiös eine simple Jazz-Melodie. Computer greifen das Thema auf, verfremden es, bis es zum Rhythmus eines Techno-Beats erwachsen ist, während der Musiker bereits beim übernächsten Blasinstrument angekommen ist. Klarinette, Flöte, orientalische Geräte, selbst ein kleines Xylophon spielt der Jazzer – und seine jungen Kollegen greifen die Klänge mit spielerischer Leichtigkeit auf.
Die sind zuständig für die harten Beats und die elektronischen Klänge. Mischpultregler fliegen rauf und runter, Potis drehen sich, blaue, rote, weiße und gelbe Kabel landen während der Tracks in den Buchsen zahlloser Gerätschaften – woraufhin Töne entstehen, die beim Zuhörer Assoziationen mit uralten afrikanischen Tribal Sounds, stampfenden, schweißtriefenden Technoclubs oder diversen Hip-Hop-Tönen aus den Metropolen der neuen Welt zum Leben erwecken.
Begeisterter Besucher
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Pop? Jazz? Ausverkauft bis auf den letzten Platz? Kann das mal jemand auch unserem Kulturreferenten und seinen Kultursommer-Verantwortlichen stecken?
War ein wirklich großartiges Konzert. So bekommt man auch mal Musikanhänger verschiedenster Genres gemeinsam in ein Konzert (ähnlich wie auch schon beim Teichmannprojekt DJ Machaut – http://dj-machaut.de ). Würde auch den Regensburger Rathaus-Konzerten gut zu Gesicht stehen.
Ein Fest im geschundenen Viertel | Regensburg Digital
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[…] Den Linken hat zwar der kleine Sturm am Samstag ihren Pavillon abgeräumt, sie sind aber immerhin in Form von Ulrich Teichmann präsent, der als mittelalterlich verkleideter Troubadour zwar eigentlich beim Spectaculum auf dem Grieser Spitz unterwegs ist, aber schon mal die Seiten wechselt, um auch beim Ostengassenfest ein wenig die Laute zu spielen. Politisch und musikalisch. […]