Mietwucher dank Mietspiegel
88 Prozent Mieterhöhung? Nein – das ist kein Wucher. Das entspricht der Empfehlung des neuen Mietspiegels. Ein Beispiel aus Kumpfmühl.
„Würde der Mietspiegel nicht anerkannt, wäre das für den Mieter nachteilig.“
Oberbürgermeister Hans Schaidinger
Viel wurde diskutiert über den neuen Mietspiegel. Er sei intransparent. Er sei geprägt von schwammigen Begrifflichkeiten. Er werde zu mehr Rechtsstreitigkeiten führen. Das waren nur einige Punkte, die von den Interessenvertretern der Mieter angebracht wurden. Der Mieterbund stieg bereits aus den laufenden Gesprächen aus und kritisierte die Zusammensetzungen des beratenden Arbeitskreises. Der Mieterverein blieb zwar am Beratungstisch, verweigerte am Ende aber seine Zustimmung zum Mietspiegel.
Stadtrat stimmte fast einstimmig zu
Im Stadtrat, wo alle sich wortreich um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum sorgen, erfuhr das Zahlenwerk dagegen fast einhellige Zustimmung. Es handle sich ja nur um eine statistische Zusammenfassung der Realität, so der Tenor. Und nicht nur von Hans Schaidinger kam der Satz: Ein Mietspiegel ist besser als kein Mietspiegel. Lediglich Irmgard Freihoffer, Richard Spieß (beide Linke), Margit Kunc (Grüne) und die CSB-Fraktion lehnten das Konvolut ab.
Am ersten Februar trat der neue Mietspiegel in Kraft und dient seitdem als Leitfaden bei Mieterhöhungen. Insbesondere bei Neuvermietungen. Weil er vom Stadtrat qualifiziert wurde, ist er auch Basis bei juristischen Auseinandersetzungen.
Eine Wohnung steht zur Neuvermietung an
Ein Beispiel einer Wohnung im Stadtteil Kumpfmühl, das unserer Redaktion vorliegt, zeigt: Der neue Mietspiegel macht Mieterhöhungen salonfähig, die noch vor zwei Jahren undenkbar gewesen wären.
Die Wohnung, Baujahr 1925, liegt in der Gutenbergstraße und gehört einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft. Sie ist 71 Quadratmeter groß, drei Zimmer, Küche, Dusche. Ideal für ein Pärchen oder eine kleine Familie. Die Nachteile: Es gibt keine vom Vermieter gestellte Heizung und keine zentrale Warmwasserversorgung. Entsprechend günstig war allerdings auch die ursprüngliche Grundmiete: etwas mehr als 220 Euro.
Die Wohnung steht nun zur Neuvermietung an. Der Vermieter kann den neuen Mietzins relativ frei festlegen. Als Orientierung dient allerdings der Mietspiegel. Die meisten gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften in Regensburg – Genossenschaften, Bauvereine oder auch die Stadtbau – haben sich explizit in die Statuten geschrieben, keine Erhöhungen vorzunehmen, die über den Empfehlungen des Mietspiegels liegen.
Mietspiegel 2012: Erhöhung um 21 Prozent
Alle notwendigen Daten liegen uns im Detail vor.
Nimmt man nun Baujahr, Lage, Ausstattung, Modernisierungsgrad usw. und berechnet die neue Miete auf Basis des alten Mietspiegels von 2012 kommt man auf eine neue Grundmiete von knapp 270 Euro – eine Erhöhung um rund 21 Prozent. Das mag manchem viel erscheinen, allerdings nicht allzu lange.
Mietspiegel 2014: Plus 88 Prozent
Nimmt man den Mietspiegel 2014 und setzt alle Daten ein, liegt die neue Grundmiete bei rund 417 Euro – eine Erhöhung um fast 88 Prozent.
Die Gründe
Für diese massive Steigerung binnen zwei Jahren sind insbesondere folgende Punkte verantwortlich:
Die Basismiete pro Quadratmeter stieg von 6,22 Euro im Mietspiegel 2012 auf 7,24 Euro 2014.
Das Baujahr 1925 führt 2014 nur noch zu einem Abschlag von sieben und nicht wie 2012 von zwölf Prozent.
Die Wohnlage führt – das ist völlig neu – zu einem Mietaufschlag von vier Prozent.
Das Fehlen von Heizung und zentraler Warmwasserversorgung rechtfertigt 2014 nur noch einen Abschlag von 13 und nicht wie noch im alten Mietspiegel von 23 Prozent.
Ein Abbild der Realität?
Oberbürgermeister Hans Schaidinger hatte im Zuge der Debatte um den neuen Mietspiegel immer wieder betont, dass es sich hier nicht um eine politisch motivierte Zusammenstellung von Zu- und Abschlägen handelt, sondern um ein sorgfältig erhobenes Abbild der Realität. Tatsächlich?
Wieder ein Spitzenplatz für Regensburg
Nach einer aktuellen Erhebung des Hamburger Instituts F+B lag die durchschnittliche Mietsteigerung bei Neuvermietungen in Regensburg im vergangenen Jahr bei 36 Prozent. Damit lag man unter allen untersuchten Städten bundesweit an der Spitze. Dank des neuen Mietspiegels, der Steigerungen um 88 Prozent vom Ruch der Wuchermiete befreit, dürfte Regensburg seine Führungsposition in diesem Ranking problemlos ausbauen können.
Vermieter: „Solche Steigerungen noch nie erlebt.“
Die Wohnbaugesellschaft hat die neue Miete übrigens nicht auf das Mietspiegelniveau hochgeschraubt. Anstatt um fast 200 gab es lediglich eine Erhöhung um „nur“ 100 Euro. „Mehr könnten wir nicht mit unserer Geschäftspolitik vereinbaren“, sagt ein Insider zu unserer Redaktion. Dass ein Mietspiegel eine derartige Steigerung hergebe, habe man in den zurückliegenden Jahren „noch nie“ erlebt.
abc
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Ich bin Vermieter. Nach diesem Mietspiegel könnte ich die Miete erhöhen. Tu ich aber nicht. Ich käme mir schäbig vor.
Richard Spieß
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Dass nur zwei Stadträte gegen den Mietspiegel gestimmt haben, ist nicht richtig. Auch ich habe den Mietspiegel abgelehnt und das auch gut begründet.
mrzwa
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@abc: Das ist sehr anständig von Ihnen. Leider werden nicht alle Vermieter Ihre Einstellung teilen, schon gar nicht profitorientierte Wohnungsbauunternehmen.
Joachim Datko
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Marktwirtschaft!
Das wichtigste Gegenmittel, gegen hohe Mieten: Mehr Wohnungen!
Stefan Aigner
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@Richard Spieß
Sorry. Das war ein Versehen. Ist ergänzt.
Jürgen
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Wenn man als Stadt nichts für den Wohnungsbau tut, braucht man sich wegen mangelnder günstiger Alternativen nicht wundern, wenn der Mietspiegel derart steigt.
Lustig sind hierzu die Plakate vom Meister Schlegl. Er möchte Wohnraum schaffen. Ähm, Scheidinger hatte 18 jahre Zeit dazu!!! Kritik am alten Herren?
Ich bin derzeit auf Wohnungssuche.
Die Realität sieht so aus:
– Makler: Für die Faulheit des Vermieters darf ich ca. 2500,- Euro Spaßzulage bezahlen.
– Da der Makler ja eine fette Provision haben möchte hat er im Vorfeld dem Vermieter eine Mieterhöhung vorgeschlagen. Dafür bezahle ich, der Mieter dann noch diesen Menschen seine Provision. Die Kostensteigerung ist nicht erfassbar dürfte aber so bei 100 bis 200,- Euro monatlich liegen.
– Da die Kündigung völlig unerwartet kam, darf ich dann noch mind. zwei Monate doppelte Miete zahlen weil der Vermieter es verpennt hat rechtzeitig das Objekt bekannt zu geben. Den Kalender zu lesen und die Kündigungsfrist eines möglichen Mieters mit einzuberechnen ist zuviel verlangt. Das ist dann die Inkompetenzzulage von ca. 1600,- Euro.
– Schufa will man auch noch. Alle 3 Monate kommen da nochmals 50,- Euro hinzu.
– Wenn man dann noch einen Energieausweis oder Ähnliches zum Objekt sehen möchte, wird man gleich von der Liste der möglichen Mietkandidaten gestrichen. Man kommt dann leider nicht zum Recall. Das nennt man dann auch Marktregulierung, weil bei derartig vielen Interessenten kann ich mir als Vermieter so ziemlich alles leisten.
Joachim Datko
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Zu Jürgen 10:36 “Makler: Für die Faulheit des Vermieters darf ich ca. 2500,- Euro Spaßzulage bezahlen.”
Die Belastung durch Maklergebühren ist eine Katastrophe.
Mich stört allerdings ihr Sarkasmus, ich bin ein Mensch, der sich möglichst präzise ausdrücken will. Sie schieben Ihr Problem weg, schuld sind Ihrer Meinung nach der Makler, der Vermieter und Politiker. Was haben Sie in den vergangenen Jahren getan? Haben Sie Ihr Geld zusammengehalten, um eventuell mit einer kleinen eigenen Wohnung anzufangen? Eine Möglichkeit den hohen Mieten zu entgehen, ist es selbst Eigentümer zu werden. Viele Menschen werfen ihr Geld zum Fenster raus, das ist meine tägliche Erfahrung! Jeder Eigentümer vermindert für die Mieter den Druck auf dem Wohnungsmarkt.
Jürgen
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Mein Sarkasmus dient lediglich zur Verdeutlichung des Problems. Manchmal muss man zu solchen Mitteln greifen um sich noch präziser auszudrücken. Ich denke dieses Stilmittel stört nur dann, wenn man sich persönlich angesprochen fühlt oder man ins Schwarze trifft.
Obwohl es nicht unbedingt zu den momentanen real existierenden Problemen am Wohnungsmarkt gehört, nur soviel, nicht jeder kann sich Eigentum aus der Hüfte finanzieren. Es gibt Menschen, die keine wohlhabenden Eltern, Tanten ect. haben. Ich sitze leider nicht am schmalen Trichterende einer oder mehrerer Erbschaftslinien.
Ihr Argument, der “Wohnungsmarktentlastung durch Eigentumschaffung” weiter gedacht, würde bedeuten, dass auch jeder Auswanderer, jeder JVA-Insasse, jeder… diesen Markt entlasten würde.
Man sollte sich mal überlegen was dieser momentan existierende Mietwucher auf Dauer für unsere Stadt bedeutet. Also hier auch mal weiter gedacht und vielleicht auch mal um die Ecke sehen.
Wer trägt denn unsere Gesellschaft?
Wer hält das Gefüge zusammen?
Gewiss nicht die Manager und Großverdiener die sich Kaltmieten von über 1600,– Euro leisten können.
Margit Kunc
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Herr Aigner,
leider muss ich auch berichtigen, ich habe ebenfalls gegen den Mietspiegel gestimmt u. a. weil die Mietervertreter nicht entsprechend berücksichtigt wurden und z.B. für barriere-freien Wohnraum pro qm mehr Miete verlangt werden darf.
Eine Grundvoraussetzung für eingeschränkte Menschen wird quasi schon als Luxus gesehen. Bei meiner ablehnenden Begründung hatte Herr Schaidinger zunächst Verständnis für die Behinderten, mir aber dann vorgeworfen, dass ich damit gegen die Mieter sei. So einfach ist es also.
Stefan Aigner
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@Frau Kunc
Ich habe das korrigiert. Tut mir leid. Da ich selber nicht bei der Stadtratssitzung war, habe ich mich mal auf die Berichterstattung der Kollegen verlassen. Jetzt müsste – nach den Angaben auf der Stadtseite – alles korrekt sein.
Joachim Datko
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Zu Jürgen 27.03.14 – 13:59
a) Zitat: “Es gibt Menschen, die keine wohlhabenden Eltern, Tanten ect. haben. Ich sitze leider nicht am schmalen Trichterende einer oder mehrerer Erbschaftslinien.”
Man kann sich auch selbst etwas erarbeiten. Die Gesellschaft ist durchlässig. Es gibt den Weg von “oben nach unten” und den Weg von “unten nach oben”. Ich wünsche jedem, dass er ein Stück vorwärtskommt und sich finanziell verbessert. In der Regel muss man da aber entsprechende Prioritäten setzen.
b) Zitat: “Wer trägt denn unsere Gesellschaft?
Wer hält das Gefüge zusammen?
Gewiss nicht die Manager und Großverdiener die sich Kaltmieten von über 1600,– Euro leisten können.”
Es gibt Menschen, die uns ein großes Stück nach vorne bringen.
Man denke an die Einführung des künstlichen Stickstoffdüngers nach dem Haber-Bosch-Verfahren, die landwirtschaftlichen Erträge explodierten. Es musste viel Geld in riesige industrielle Anlagen investiert werden. Kapitalisten haben Kapital nur auf Zeit, spätestens der Tod enteignet sie.
Jürgen
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Zu Joachim:
Das hat jetzt wohl gar nichts mehr mit dem Thema zu tun.
Edgar Meiser
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Wer geglaubt hat, den Welterbestatus gibts für die Mieter in Regensburg umsonst, der hat Hansis Mietspiegel noch nicht gesehen: der freie Blick auf historische Bauten wird extra berechnet.
MK
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@datko
sie wollen es nicht kapieren…
das Haber -Bosch Verfahren ist eine Verfahren, das ,sicherlich, “Kunstdünger” herstellt! Aber mit immensen Energiekosten, was sich wiederum nur die Industrieländer leisten können, und nichts für den Erhalt der Bonität unserer Böden macht. Nein es bringt nichts für die Humusbildung etc.
Sie müssen Ihr Denken von der Kapitalwirtschaft ablegen und mehr hin zur Kleislaufwirtschaft kommen…
Mehr ist nicht immer besser!
Joachim Datko
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Kreislauf der Armut durchbrechen!
Zu 28.03.14 – 11:38 “[…] es bringt nichts für die Humusbildung […] Sie müssen Ihr Denken von der Kapitalwirtschaft ablegen und mehr hin zur Kreislaufwirtschaft kommen…”
Wenn die Menschen in den Großstädten ein bequemes Leben führen wollen, dann geht das nicht auf der Grundlage einer bäuerlichen Kreislaufwirtschaft. Erst der Kapitaleinsatz macht es uns möglich, in großen Fabriken, zu günstigen Preisen, Massenproduktion für den täglichen Bedarf zu betreiben. Das bequeme Stadtleben erfordert die kapitalintensive Technisierung. Wer möchte heute noch zu einem Hungerlohn, früher oft nur gegen freies Essen, wochenlang Feldarbeit leisten und im Heu schlafen?
Ich bin gerne bereit, den Vorteil der kapitalintensiven Massenproduktion, gegenüber der bäuerlichen Kreislaufwirtschaft, ausführlich zu erläutern.
MK
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@ datko
“Ich bin gerne bereit, den Vorteil der kapitalintensiven Massenproduktion, gegenüber der bäuerlichen Kreislaufwirtschaft, ausführlich zu erläutern.”
Sie kennen anscheinend nur zwei Farben, nämlich schwarz (oder) weiß…
Unser “bequemer” Wohlstand geht immer auf Kosten anderer, in diesem Falle (wie so oft) wird unsere Erde ausgebeutet und durch die Massenproduktion werden die Lebensmittel so billig gehalten, dass die Bauern in Afrika unter Ihren Bedingungen gar nicht produzieren können, sondern das Getreide aus den westlichen Industrieländern kaufen müssen …, diese heutige Abhängigkeit nennt man auch “modernen Imperialismus” … aber wenn es dann mal wieder zu einer Dürrewelle kommt (was in letzter Zeit in immer kürzeren Abständen vorkommt und wodurch auch das energieintensive Haber-Boschverfahren dazu beiträgt), dann lassen wir halt die Leute in Afrika wieder verhungern, weil schließlich wollen wir es ja “bequem haben…
Hätte man aber diese Leute an Selbstständigkeit herangeführt, u.a. das Kultivieren und die Kreislaufwirtschaft beigebracht, dann müssten sie vielleicht gar nicht so sehr hungern…, aber das geht ja nicht…, schließlich müssen wir ja unsere Absatzmärkte für unsere Massenproduktion sichern…, schließlich wollen wir es ja bequem haben…
Lieber Datko, unser Wohlstand ist auf Kosten und Ausbeutung anderer gebaut, es wird Zeit, dass wir davon zurückgeben und das bedeutet nicht gleich wieder zurück zum Agrarstaat und Stop aller neuen Technisierung…
wie gesagt, es gibt viele Farben neben schwarz oder weiß…
Joachim Datko
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Zu 31.03.14 – 10:07 “[…] aber wenn es dann mal wieder zu einer Dürrewelle kommt (was in letzter Zeit in immer kürzeren Abständen vorkommt und wodurch auch das energieintensive Haber-Boschverfahren dazu beiträgt), dann lassen wir halt die Leute in Afrika wieder verhungern, […]”
Hungersnöte kennt man vor allem aus der vorindustriellen Zeit. Ob in Europa, Asien oder Afrika, die Menschen konnten mit der Hände Arbeit den Hunger nicht besiegen.
Wie soll man z.B. heute eine kleine Großstadt mit 150.000 Einwohnern, wie Regensburg, lokal mit bäuerlicher Kreislaufwirtschaft ernähren? Wie sollte man ohne Technik Gebiete, die größere Ernteausfälle haben, beliefern? Man denke auch an die Medizintechnik, an Bildung, Forschung und Kommunikation. Selbst der Hausbau ist durch die Technik revolutioniert worden. Was wäre, wenn wir die Abwässer nicht hoch technisiert reinigen würden?
In meiner Kindheit gab es im Frühjahr verschrumpelte Kartoffeln, aus dem Keller, sie wurden im Herbst eingelagert. Heute kommen die Kartoffeln aus riesigen Lagerhäusern, deren Parameter: Luftfeuchte, Temperatur und Belüftung automatisch nach wissenschaftlichen Kriterien geregelt werden.
MK
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“Hungersnöte kennt man vor allem aus der vorindustriellen Zeit. Ob in Europa, Asien oder Afrika, die Menschen konnten mit der Hände Arbeit den Hunger nicht besiegen.”
Also wo leben Sie denn? Vor allem aus der vorindustriellen Zeit? Die Hungersnöte von damals waren aber elementar anders.
Heute verhungern Leute, während hier in Europa das Essen weggeschmissen wird bzw. die “bequemen Leute” es nicht zu lassen, dass mal die über und übervollen Getreidelager hier geleert werden, weil dann könnte ja das Brot teurer werden!
“Selbst der Hausbau ist durch die Technik revolutioniert worden. Was wäre, wenn wir die Abwässer nicht hoch technisiert reinigen würden?”
Wurde auch höchste Zeit! Schließlich sind wir auch die größten Umweltverschmutzer. Kein anderer Haushalt, als der aus den westlichen Industrieländern produziert mehr Dreck und Müll! Wo kommt denn der ganze Platikschrott her, der auf den Meeren (Flächen so groß wie die Oberpfalz und größer) rumschwimmt? Von den tollen Industrieländern!
“In meiner Kindheit gab es im Frühjahr verschrumpelte Kartoffeln, aus dem Keller, sie wurden im Herbst eingelagert. Heute kommen die Kartoffeln aus riesigen Lagerhäusern, deren Parameter: Luftfeuchte, Temperatur und Belüftung automatisch nach wissenschaftlichen Kriterien geregelt werden.”
Sie haben eine komische Denke! Ich habe selbst in meiner Kindheit “Kartoffeln geglaubt” und im Keller eingelagert, ebenso Äpfel, Nüsse etc.
Und selbst die schrumpeligen Kartoffeln im Frühjahr haben mir besser geschmeckt, als die nach nichts schmeckenden, Hauptsache glatte Haut gezüchtete Kartoffel aus den riesigen Fabriken. Ich kaufe auch jetzt lieber die im Frühjahr schrumpelige Kartoffel vom Bauer in Pfatter (den ich kenne) als irgend so einen glatten Scheiß. Lieber schneid ich dann halt ein bisschen mehr weg, aber dafür hab ich noch Geschmack!
Sagen Sie mal Datko, haben die ganzen Castingshows, wo es nur um lange Beine und T…. geht, auf sie abgefärbt? Oder wie soll ich das sonst mit der Kartoffel verstehen, also mir ist die Haut Wurscht, Hauptsache der Inhalt schmeckt!
Weniger ist meistens mehr!
Jürgen
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Es wäre schön mal wieder zum Thema zurückzukehren.
Wenn Sie über Dünger schreiben wollen, gehen Sie doch bitte auf die entsprechenden Artikel.
Joachim Datko
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Wir brauchen in Regensburg für ungefähr 1.500 Menschen zusätzlichen Wohnraum, pro Jahr. Der Mietspiegel ist zwar wichtig, um die Mieten nicht zu sehr explodieren zu lassen, er löst aber das Wohnungsproblem nicht, es gibt zu wenige Wohnungen! Man darf Bürokratismus nicht mit der Lösung eines Problems verwechseln.
Die SPD und die CSU haben sich weit aus dem Fenster gelehnt: Z.B. https://img.mittelbayerische.de/bdb/2256000/2256064/500×375.jpg
Hier nur die letzten Jahre: Bevölkerungsstand: 01.2014 – 155.192 — 01.2013 – 153.849 — 01.2012 – 152.246
Siehe: http://www.statistik.regensburg.de/menue/informationen_u_zahlen.php
-> Monatszahlen
Erforderlicher, zusätzlicher Wohnraum für:
01.2012 -> 01.2013 — 1.603 Personen
01.2013 -> 01.2014 — 1.343 Personen
Die Stadt hat eine sehr gute Statistikseite, wir sollten den Bevölkerungszuwachs mit dem zusätzlichen Wohnraum vergleichen.
erik
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Wohnungsnot auf Bundes.- Landes.- Kommunalerebene ist kein Naturgesetz, sondern ein von SPD und/oder CDU/CSU dominierten Regierungen durch ihre Tätigkeiten bzw. Untätigkeiten herbeigeführter Ist-Zustand!
Linda ist geil, Plastikmüll auch
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@ Joachim Datko 31.03.2014, 12:21h
@ MK 01.04.2014, 09:02h
Als Pazifikator an der Kartoffelfront empfehle ich Linda, die Kartoffel des Jahres 2007, dank dem EU-skeptischen UK ist sie wieder legal anbaubar: oval, FDP-gelb, nicht schrumpelig, kartoffelgeil. Und lagerfähig ist sie auch in den Siedlungshäusern im Burgweintinger Kirchfeldallee-Areal, sofern die dort wohnende Öko-Bourgeoisie außer Hobby-Keller auch Kartoffelkellerabteile baut (Datko ;-) )
Und was den “in den Meeren rumschwimmendenPlastikmüll” anbelangt ist jener MKschen prima-aprilis-Tatarenmeldung unbedingt zuzustimmen; diesen marinen Plastiktreibmüll verantworten in der Tat “die tollen Industrieländer”, die in den Werkbankregionen der globalisierten Eine-Welt-Produktionsidee ihren Abfall organischer wie synthetischer Art nach dortiger Kultursitte wie eh und je ins Meer entsorgen.
MK
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@Linda irgendwas…
Haben Sie zu viel im Duden gelesen, oder was soll ihre Ansammlung von blabla? Oder fühlen sie sich so minderwertig, dass diese Art von Kommentierung der einzige Ausweg ist?
Es handelt sich hier nicht um eine Tartarenmeldung, Sie Aprilscherz!
Bernhard Segerer
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Was mich noch interessieren würde: Welche Einwände haben Mieterbund und Mieterverein denn im Detail vorgebracht?
Und soll es nicht so etwas wie einen Miet-Deckel geben?
Ele
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Tja, was bisher graue Theorie war und mich nicht betroffen hat,
ist nun farbige Realität – als rote Zahl in meiner Monatsbilanz:
Ab 01.07. löhne ich 15 Prozent mehr Miete !!
Mein Vermieter bezieht sich dabei auf den Mietspiegel 2014, der ihm dies möglich macht .
So führte ich mir dieses Machwerk nun höchstpersönlich zu Gemüte und siehe da:
Dafür, dass die Neupfarrkirche weniger als zwei Kilometer von mir entfernt ist, zahle ich mehr Miete , nämlich 4 Prozentpunkte der Grundmiete. wohingegen die starke Abgasbelastung nur mit -1 zu Buche schlägt ….
Diese Logik erkläre mir mal jemand.
Ausserdem schlagen noch einige andere Dinge zu Buche , die ich wohl mit meinem Vermieter besprechen darf (*örks*) . Vermutlich der unverbaute Blick auf die Theresienkirche als historischem Bau (wo ist die Definition für *historisch* im Sinne der Erfinder dieses neuen Spiegels …. )
(Kultur)Erben Regensburg
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Aufgrund einer Mieterhöhung habe ich den aktuellen Mietspiegel mit dem von 2007 verglichen. Dabei ist nicht nur eine Mietsteigerung festzustellen. Problematischer finde ich die Veränderung der Abschläge zuungunsten der Mieter einfacher Wohnungen:
2007 2014
einfaches Bad -6 -2
einfache Ausstattung -8 -3
Oder Tabelle 8/2014: ,,Zu und Abschläge” je Modernisierungsgrad nach 2002. Wobei es nur (!) Pluspunkte von 2 bis 10 gibt. Minuspunkte sind nicht aufgeführt!
Warum sollten die Vermieter da etwas reinvestieren von den 15 % mehr Miete alle vier Jahre.
Schlecht ausgestattete Wohnungen, Bäder und Wohnlagen scheinen die Verantwortlichen nicht zu kennen.
Ich schon: Man schaue mal in den Minoritenweg gegenüber vom Altdorfer Gymnasium, da wohnen die Studenten im Keller und über dem früheren Markt am Ostentor – der fiel übrigens den hohen Mietpreisen zum Opfer – gibt es Wohnungen, da kriegt man Angst, wenn man da reingeht. In der Wohnung einer Bekannten in der Maximilianstr. 2 gibts einen riesigen Wasserfleck (Durchmesser 1m) in Küche und Bad. Das Dach ist undicht. Der Vermieter lässt das nicht reparieren, trotz Mietminderung. Die paar Euro tun ihm wohl nicht weh. Raus haben will er sie, aber wohin mit einem geringen Einkommen trotz Vollzeitarbeit?
„Wir bleiben zehn Prozent unterm Mietspiegel“ » Regensburg Digital
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[…] Im März deckte Regensburg Digital einen Fall auf, in dem die Neuerungen des Mietspiegels zu einer M… […]
Mietbremse kommt, Spekulationsblase droht » Regensburg Digital
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[…] für Regensburg derzeit bei 8,80 Euro pro Quadratmeter – „nur“ noch knapp 13 Prozent über dem stark gestiegenem Mietspiegelniveau. In der Spitze, etwa bei Studentenapartments, werden aber immer noch 13 Euro und mehr […]
Spott, Häme, Diffamierung: Wie ein Amtsleiter die Mieterverbände diskreditiert » Regensburg Digital
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[…] hatte moniert, dass der Mietspiegel sich langfristig zu Ungunsten der Mieter auswirken werde und war am Ende aus dem Arbeitskreis ausgestiegen. In jüngster Zeit hat sich auch noch die Initiative „Recht auf Stadt“ zu den Kritikern […]