LERAG-Bebauung mit Extrawürsten
Vor allem wegen Schallschutzmaßnahmen gesteht die Stadt dem Immobilien Zentrum bei der Bebauung des LERAG-Areals mehrere Ausnahmen von der üblichen Bebauung zu. Besonders ungewöhnlich: Fehlende Sozialwohnungen darf der Bauträger auf einer anderen Fläche am Stadtrand ausgleichen.
„Bauen, bauen, bauen!“ So lautet das Motto, das die bunte Koalition im Regensburger Rathaus ausgegeben hat, um den steigenden Mieten und Immobilienpreisen Herr zu werden. Im März dieses Jahres sprach Planungsreferentin Christine Schimpfermann davon, dass man 2016 „wahrscheinlich die höchste Zahl an Baugenehmigungen für neue Wohnungen seit Bestehen der Bautätigkeitsstatistik“ erteilt habe. Konkret wurden vergangenes Jahr rund 1.600 neue Wohnungen genehmigt und rund 1.288 fertiggestellt. Kein Rekord, aber doch ein vergleichsweise hoher Stand. Den Bevölkerungszuwachs konnte man damit nicht einmal annähernd ausgleichen – jeweils über 3.000 neue Einwohner verzeichnet die amtliche Statistik in den Jahren 2015 und 2016.
Platz für 684 Menschen
Und so baut und genehmigt man weiter dagegen an und bringt in nahezu jeder Sitzung des Planungsausschusses neue Bebauungspläne auf den Weg. Sechs waren es im September und bei der Oktobersitzung diese Woche immerhin einer. Gegen die Stimmen der ÖDP brachten die Stadträte am Mittwoch den Bebauungsplan für das LERAG-Gelände auf den Weg. 275 Geschosswohnungen und 86 Reihenhäuser sollen auf dem Areal des früheren Betonwerks im Stadtosten entstehen. Nimmt man die statistische Durchschnittsbelegung einer Wohnung in Regensburg von 1,8 Personen wäre das Platz für 684 Menschen.
Bauträger für das Areal ist das allseits bekannte und in die Korruptionsaffäre verstrickte „Immobilien Zentrum Regensburg“ (IZ), mit dem die Verwaltung unter anderem bei dem Projekt „Fair Wohnen“ eng zusammenarbeitet. Dieses Mal mussten die Vorstände der millionenschweren AG um Thomas Dietlmeier allerdings lange warten, bis der Bebauungsplan endlich vom Stadtrat verabschiedet werden konnte.
Bereits 2015 waren Bürgerinformation und Beteiligung der Öffentlichkeit über die Bühne gegangen. Doch dann gab es langwierige Diskussionen zum Lärmschutz für das Areal entlang der Bahnlinie. Doch die sind nun glücklich über die Bühne gegangen – glücklich insbesondere für das IZ. Im Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gesteht die Stadtverwaltung dem Unternehmen zahlreiche Ausnahmen von den üblichen Regelungen zu und auch bei der eigentlich verbindlichen Sozialwohnungsquote gibt es einen ungewöhnlichen Deal.
Siebenstöcker statt Lärmschutzmauer
Weil laut Untersuchungen der Stadtverwaltung eine Lärmschutzmauer entlang der Bahn mindestens 15 Meter hoch sein müsste, um einigermaßen Wirkung zu zeigen und weil das, wie es in der Vorlage heißt, zu unzumutbarer „Verschattung“ des Baugebiets geführt hätte, wird stattdessen ein nahezu geschlossener Lärmschutzriegel aus sechs- bis siebenstöckigen Wohnhäusern nah an die Bahngleise herangerückt. So sollen die dahinter stehenden Gebäude vor dem Zuglärm geschützt werden. „Umfangreiche Schallschutzmaßnahmen an den lärmbetroffenen Fassaden ergänzen den Schallschutz und sichern gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse“, heißt es im Verwaltungsentwurf.
CSU-Stadtrat Christian Schlegl war bei der Sitzung am Mittwoch restlos begeistert von dem Entwurf. Auf massiven Lärm könne man eben nur mit massiver Bebauung reagieren. Schlegl ist überzeugt, dass genau jene Apartments im sechsten, siebten Stock, direkt an der Bahnlinie die teuersten in diesem Gebiet werden. „Von dort hat man einen sensationellen Blick über Regensburg.“ Und damit werde nun auch endlich mit dem Irrglauben aufgeräumt, dass die öffentlich geförderten Sozialwohnungen als Lärmschutzwall herhalten müssten. Diese lägen nämlich nicht dort, sondern woanders. Tatsächlich liegt ein Teil der Sozialwohnungen nicht nur woanders, sondern sogar ganz woanders, genauer gesagt in einem anderen Stadtteil, mehrere Kilometer entfernt, am Brandlberg.
Sozialwohnungen am Stadtrand ausgleichen…
Mehr Information
Gemäß einem Beschluss des Stadtrats von 2013 müssen 20 Prozent des Geschosswohnungsbaus auf einem Baugebiet als öffentlich geförderte Wohnungen („Sozialwohnungen“) errichtet werden. Bei einer gesamten Bruttogeschossfläche von 28.580 Quadratmetern auf dem LERAG-Areal wären das 5.716 Quadratmeter. Doch in dem einen Gebäude an der Guerickestraße, am westlichen Zipfel des Baugebiets, welches das IZ für die Sozialwohnungen und eine Kindertageseinrichtung vorgesehen hat (und das durchaus auch noch als Lärmschutz dient), ist dafür offenbar nicht genügend Platz.
Nur etwas mehr als die Hälfte, 3.340 Quadratmeter geförderter Wohnungsbau bringt das IZ. Und weil sich auch auf dem Rest der kapp fünf Hektar großen Fläche irgendwie kein anderes Plätzchen mehr gefunden hat, wo man den Rest unterbringen könnte, hat die Verwaltung kurzerhand genehmigt, dass das IZ die restlichen 2.380 Quadratmeter auf seinem anderen Baugebiet am Brandlberg – deutlich weiter entfernt von der Innenstadt – “ausgleichen” kann.
Keine Nachfragen im Stadtrat
So steht es kurz und knapp in der Begründung zum Bebauungsplan. Eine Erläuterung zu den Gründen für diesen recht einmaligen Deal gibt es nicht und von den Stadträten gab es Mittwoch dazu auch keinerlei Nachfrage. Einwände kamen lediglich (von Margit Kunc und Benedikt Suttner) dazu, dass alle Sozialwohnungen auf dem LERAG-Areal in einem Gebäude untergebracht werden. Eine soziale Durchmischung des Viertels sei doch sinnvoller, so ihr Einwand, den Planungsreferentin Schimpfermann damit konterte, dass man auf die Verteilung der Sozialwohnungen innerhalb des Baugebiets keinen Einfluss habe. Mehr Diskussion zu diesem Thema gab es nicht.
“Erstaunt, wie kreativ man rechnen kann…”
Großzügig zeigte sich die Stadtplanung auch bei Abstandsflächen, Geschossflächen- und Grundflächenzahlen. Die eigentlich zulässige Grundflächenzahl wird um zehn, die Geschossflächenzahl um 30 Prozent überschritten. Ausnahmeregelungen gibt es für verkürzte Abstandsflächen, Überschreitung der Baugrenzen durch Terrassen und Balkone. Als wesentliche Begründung wird die hohe Schallschutzbebauung entlang der Bahnlinie angeführt.
Planungsreferentin Christine Schimpfermann bezeichnet die Planungen als eine „gute Lösung“. Die Stadt habe großen Bedarf an Wohnungen, der Standort vertrage eine hohe Dichte und insgesamt gehe sie davon aus, dass dies ein schönes und lebenswertes Quartier werde.
Eine „persönliche Anmerkung“ zu alledem kam am Ende von Altoberbürgermeisterin Christa Meier (SPD). Sie habe eben dazu gelernt, wie kreativ man rechnen dürfe, um für alles mögliche eine Ausnahme zu bekommen und immer höher und dichter bauen zu dürfen. Angesichts dieses Vorgehens, das Meier auch schon im – ebenfalls vom IZ bebauten – Marina-Quartier beobachtet hat, fragte sie die Verwaltung: „Wird Ihnen nicht Angst, dass wir da in dreißig Jahren irgendwelche Slums haben?“
Prieflinga
| #
Dieser Sumpf, den das politische Regensburg darstellt, ist doch wirklich nicht mehr lustig. Betrug am Bürger wird mittlerweile “Kreatives Rechnen” genannt. Dass alteingesessene Regensburger auf Grund irrwitziger Grundstückspreise das Weite suchen, nimmt die Stadt billigend in Kauf.
Susi Wiland
| #
-LERAG-Bebauung mit Extrawürsten.-
Was hat das mit der LERAG zu tun. Allenfalls mit IZ oder Stadt, oder?
Regensburger
| #
Die Vertreibung von Alteingesessenen macht ja Sinn, da Osram 1000 neue Stellen schafft. Man braucht Platz für zahlungskräftige Kunden. Da reiben sich dann auch alle Geländewagenverkäufer ihre Hände.
Lothgaßler
| #
@Regensburger: Ich glaub, bei OSRAM bezahlens die Masse der Beschäftigten nicht so gut, als dass es für Geländewagen und teure Wohnungen reichen würde.
Extrawürste müssen gut begründet werden können, sonst dürfen sich jene, die keine bekommen mit Recht darüber aufregen.
Der Lärm entlang der Bahnlinie dürfte sich in Grenzen halten, im Vergleich zu so mancher Straße.
Die Verlagerung von Sozialwohnungen an Randlagen ist keine gute Lösung, vor allem dann nicht, wenn nun auch andere Bauträger diese Extrawurst gebraten bekommen. Dann nämlich dients nur der Gewinnmaximierung und ist Ausdruck gewollter Gentrifizierung.
Rosalia Genoveva
| #
; ) Kanns sein, dass Regensburg nur mehr Schlafstädte baut?
Die Organisierte Kriminalität täts freuen, wenn nur mehr lauter Berufstätige in einem Block wohnen, die was alle zur gleichen Zeit erscht heimkommen, weil dann stört die Einbrecher keiner mehr, wenns ihr Arbeit machen.
Es hat sich ja rausgstellt, wenn paar Arbeitslose und Sozialfälle den ganzen Tag daheim sind, passen die glatt auf, dass keiner bei die Nachbarstüren was Unrechtes macht. Des ist eingtlich Geschäftsstörung für die Diebe.
Zum Teifl mit der sozialen Durchmischung, wenns der Kriminalität schaden tät.
Tobias
| #
Mir ist gar nicht bewusst, dass wir ein solches Gebiet hatten. Ich finde das sehr interessant, die Bebauungspläne sehen ja zusehends enger aus (natürlich sagt das nichts über die tatsächliche Bebauung aus). Regensburg hat das “Problem”, dass nun in jede noch so kleine Ecke “Quartiere” gequetscht werden. In meiner ehemaligen Heimat Schwabelweis wurde sogar der Spielplatz (zugehörig zu den Wohnhäusern) weggerissen worden, auf dem ich von 1994 an gespielt habe, um auch dort noch ein Gebäude reinzuquetschen.. Gut, es gab dort vor dem zweiten Weltkrieg auch ein Haus, aber dennoch… (Habe in der Donaustauferstraße 308 eine tolle Kindheit und Jugendalter verbracht). Komme ich jetzt zurück, weil mein Hausarzt seit meiner Geburt in der Weinbergstraße ist, sieht es aus, als wäre dort ein ganz anderer Ort entstanden, quasi übergestülpt. Der Bebauungs”plan” Michelerstraße (261 oder so?) ist grausam: Hauptstraße, Würfelgebäude mit Abstand zum Nachbarn optische 50cm.
Das Candis-Viertel ist doch genauso ein Teil: Hundert mal derselbe Gebäudetypus, nur mal gedreht, oder ein paar Geschosse weniger. Das gab es in der DDR auch, da lachte man über die “Ghettos”, jetzt passiert dies auch in Regensburg. Das ehemalige EuroPoles-Gelände zieht sich wohl auch ewig; sollten dort nicht “gaaaanz viele” Sozialwohnungen entstehen? Aber das bedeute ja vermutlich weniger Sektempfänge.. Korruption ist in Regensburg wirklich der Hammer..
Markus Frowein
| #
Ich habe ja schon vor vielen Jahren gesagt, dass Frau Schimpfermann das Sprachrohr des Herrn Schaidinger ist. Sie ist es, die vom damaligen Oberbürgermeister installiert wurde.
Und jetzt sieht es so aus, dass es eigentlich keine Rolle mehr spielt, wer Bürgermeister ist und wie die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat aussehen, weil genau die richtigen Personen an genau den richtigen Schaltstellen der Verwaltung sitzen, die genau das ausführen, was die Spezln des Schaidinger-Wolbergs-Jasager-Klüngels alles so auf dem Schirm haben, um auf Kosten der Allgemeinheit ihre Taschen bis zum Überlaufen zu füllen. Damals hat man mich für meine Worte immer total ungläubig angeglotzt.
Giesinger
| #
Sehr guter Kommentar zum Sonntag, Herr Frowein.
Die ehemaligen Regensburger schnallen es wohl immer am schnellsten.
eingeborener
| #
Wenn man die geringverdiener und armen in sozialbauwohnungen an den Stadtrand ausschafft, schafft man Ghettos.
Die asozialen Folgen von ghettoisierung werden dann sozialisiert, dh der Steuerzahler trägt die Kosten, die das elend von an den Rand gedrängten Menschen hervorruft, während die Bauhaie abkassieren.
Danke bunte (?) Koalition
Ungläubig
| #
Der Bericht über diese Baugenehmigung illustriert den puren Zynismus, der im Regensburger Stadtrat herrschen muss.
Altoberbürgermeisterin Frau Meier ausgeschlossen.
Es ist inzwischen klar, dass die mächtigen Stadtfürsten (Stadträte) die Einheimischen weghaben wollen, denn die Neubürger haben von der Stadt und ihrer Geschichte, ihrer Entstehung, ihrem Wachstum durch die Jahrhunderte und -zehnte keine Ahnung. Die glotzen nur den Dom und die Cocktailbars an, und jubeln mit Antidepressiva getränkten Augen, wie schön hier alles ist. Sie wissen es nicht anders, und damit kann der Stadtrat regieren, wie er/sie will. Solange Dom und Brücke stehen bleiben, selbst mit hässlich-neuen Belag, ist die Welt für die Industriesklaven doch in Ordnung.
Die Frage ist: Kann man in R überhaupt noch eine Partei wählen?
Markus Frowein
| #
@Giesinger (8. Oktober 2017 um 11:36)
Ich war ja damals nur zugereister, “obdachloser” Preuße, der den Stadtgraben besetzte.
Als Faustregel galt ab einer bestimmten Zeit dort, dass ich, je mehr ich mich mit der dortigen Immobilienmafia im Rathaus angelegt hatte, umso mehr von Anliegern und anderen Betroffenen teilweise bis aufs Blut bekämpft wurde, was mich dazu brachte, dass ich das Projekt einfach aufgab und seinem Schicksal überließ. Natürlich hätte ich mich locker noch eine Weile dort halten können, aber ich hätte nicht gewusst, für wen.
Für Leute, die sich mit aller Gewalt ihr eigenes Grab schaufeln wollen? Nein Danke.
Ich bin überzeugt davon, dass viele Regensburger diese Politik und Verwaltung lieben
und wirklich alles dafür tun würden, um den Status quo aufrechtzuerhalten. Leider.
Aber hier in Augsburg, wo ich zur Zeit lebe, ist es eigentlich auch nicht viel anders.
Jutta Bergler
| #
@”Altoberbürgermeisterin Frau Meier ausgeschlossen.”
Warum sollte M. ausgeschlossen sein?
Es ist dem Text nicht zu entnehmen, dass sie der Vorlage nicht zugestimmt hat.
Matthias B.
| #
Richtig, Jutta! Genau, die hat ja auch ihr Patschehändchen gehoben und mitgestimmt. Nicht zu fassen!
Aber es kommen noch weitere Planungen dieser Art, das war noch nicht die letzte. Wohnen am Kunstpark. Das IZ warb schon auf seiner Homepage damit.
Wer sich Luxuswohnungen in Regensburg leisten will, hat diese bereits. Die mangelnde Nachfrage im “Dörnberg” zeigt es bereits. Was fehlt, ist günstiger Wohnraum, oder besser gesagt, Wohnraum zu “normalen” und realistischen Preisen. Die Stadtverwaltung, Frau Schimpfermann und Co, sind mit verantwortlich, dass immer mehr in die Arme der Populisten getrieben werden.
altstadtkid
| #
Wer will eigentlich zu diesen Preisen an der Bahnstrecke nach München wohnen?
Ich meine da kauft man sich doch nicht freiwillig ein, oder zahlt Luxusmieten
Markus Frowein
| #
@Matthias B. (8. Oktober 2017 um 19:56)
Auch wenn einige das hundert Mal wiederholen, sich in die Arme von Populisten
begeben zu müssen, wenn man unzufrieden mit der jetzigen Politik sein sollte, so
helfen diese auch nicht wirklich dabei, unsere Welt zum Besseren zu verändern.
Das Gegenteil ist der Fall.
Helmut
| #
Haha, die Wohnungen im 7. Stock mit toller Aussicht….also wir haben Wohnungsnot im unteren Bereich bauen aber nur teure plus damit keiner jammert auch ein paar und setzten die an den Stadtrand? Die lassen sich also teuer vermieten, hmmm alle Königswiesener und am Sallerner Berg aufgepasst eure Aussicht ist….unbezahlbar?
Die Unschuldsvermutung gilt , joa, aber ganz so lupenrein ist das Tretzelunternehmen nicht, und dann darf er erstmal weiter bauen? Vollstes Vertrauen….na dann ein Hoch auf die Stadt oder?
dugout
| #
@Markus Frohwein:
“Für Leute, die sich mit aller Gewalt ihr eigenes Grab schaufeln wollen? Nein Danke.
Ich bin überzeugt davon, dass viele Regensburger diese Politik und Verwaltung lieben
und wirklich alles dafür tun würden, um den Status quo aufrechtzuerhalten. ”
Es ist schon was wahres drann. Mit welcher Teilnahmslosigkeit sich die Regensburger Hässlichkeiten wie beispielsweise ein Parkhaus am Dachauplatz oder ein Museum der bay, Geschichte, das x-te Hochpreiswohnghetto vor die Nase setzen lassen ist schon bemerkenswert.
Man läßt sich hier nahezu widerstandslos von einen “Gestaltungsbeirat” die Stadt in ein Einheitsgrau zukleistern und weiß genau , je missglückter ein Projekt,desdo lauter der Applaus der Architektenkaste, nur um den “kleinen motzenden Anwohner” zu zeigen wie ahnungslos er ist
Wo man in anderen Städten schon seit Jahren gegen die Gentrifizierung ankämpft hat man das Gefühl in der Profinzstadt Regensburg freut man sich immer noch über jeden Investor der etwas “Moderne” in die Stadt bringt.
Es wäre schon lange Zeit sich zu wehren.
dugout
| #
@ Günther Herzig
Natürlich, Provinfzstadt meinte ich .
Danke für den Hinweis
Mr. T.
| #
dugout, ist nicht eher Profinanzstadt gemeint?
War das eher eine Art freudsche Kontraktion?
victor lustig
| #
ich war so naiv zu glauben, daß nach den dramatischen vorgängen um wolbergs eine grundlegende änderung in der regensburger politik stattfinden würde…
doch diese chance wurde völlig vergeben – ich fürchte, ganz bewußt. es scheint wirklich so zu sein, wie markus frowein es beschreibt: eine gut laufende maschine, mit der wenige sich auf kosten der allgemeinheit bereichern und die ehemals zauberhafte stadt regensburg für immer verschandeln.
…und ganz vorne dabei ist die spd, welch ein jammer!
Markus Frowein
| #
@all:
Natürlich will ich niemandem Hintergrundinformationen vorenthalten. Am Beispiel des Peterstors kann man ja sehr gut erkennen, wie gut geschmiert die Immo-Maschinerie lief. In einem Artikel von Stefan Aigner vom 17.05.2010 wird Christine Schimpfermann zitiert,
die damals über die Köpfe aller zuständigen Behörden hinweg (die teilweise ihre Meinung so oft gewechselt haben, wie andere Leute ihre Socken) beschloss, dass das Peterstor zugebaut wird (Artikel: http://www.regensburg-digital.de/amaro-land-bald-abgebrannt/17052010/). Hier mein Statement dazu, in dem ich Frau Schimpfermann als “Sprachrohr von Herrn Schaidinger bezeichne: https://www.amaroland.de/files/wochenblatt_7.jpg.
Die “kleine” Geschichte des Peterstors habe ich als Collage zusammengestellt, damit jeder nachlesen kann, wer wann was gesagt hat, u.a. z.B. Planungsreferent Dr. Stöberl.
Hier der Link: http://www.amaroland.de/1995.htm (jeweils unten Link zur nächsten Seite)
Und hier noch ein kleines Schmankerl, die Jubiläumsbroschüre zum 10-jährigen Geburtstag des von Hans Schaidinger maßgeblich ins Leben gerufenen Regensburger Gestaltungsbeirats: https://www.regensburg.de/sixcms/media.php/121/gestaltungsbeirat_jubilaeumsbroschuere_2008.pdf
Auf den Seiten 4 bis 6 kommen sowohl Herr Schaidinger als auch sein Sprachrohr zu Wort. Lesenswert, wie ich finde. Viel Spaß beim Aufstöbern alter Leichen im Keller …
Leyla
| #
@Markus Frowein alias http://www.amaroland.de/
Vielen Dank u.a. für die „kleine“ Geschichte u. das Regensburger „ kleine Schmankerl“.
Markus Frowein
| #
@Leyla
Gerne, keine Ursache. Leider ist das Archiv noch nicht ganz vollständig und einige
Dateien (wie z.B. u.a. die Informationen über den Rausschmiss des Kindergartens am Peterstor durch die evangelische Kirche, der am gleichen Tag meines Rausschmisses aus dem Stadtgraben erfolgte und meiner Meinung nach auch mit dem Bauvorhaben zu tun hatte, weil man Wohnungen teurer verkaufen kann, wenn nebenan keine lärmenden Kinder spielen) fehlen noch, um die Geschichte abzurunden und mit einer gewissen Würze (Geschmäckle) zu versehen. Ich arbeite weiter daran und bitte um Geduld.
MfG Amaro Ameise
PS: Nachts träume ich oft von Leuten in Roben und Kutten, die Geldkoffer schleppen.
Matthias B.
| #
… und dass die Wohnungen in dem schrecklichen Turm am Peterstor kaum zu vermieten sind, kommt noch hinzu. Es ist ein Kommen und Gehen. Einige Behausungen drin sind bereits zu Ferienwohnungen umgewidmet.
Architekturkreis kritisiert IZ-Extrawurst bei Sozialquote » Regensburg Digital
| #
[…] im Planungsausschuss den Bebauungsplan ab und gewährten dem IZ eine bemerkenswerte Ausnahme. Wie berichtet, muss das Unternehmen auf dem Gebiet anstelle der eigentlich vorgeschriebenen 5.716 Qu…Den Rest darf das IZ auf einem Baugebiet am Stadtrand, am Brandlberg, ausgleichen – in einem […]
Markus Frowein
| #
@Leyla/@all
Ich habe ganz das “Schmankerl” vom “Schmankerl” vergessen, Thomas Dietlmeier, Geschäftsführer des Immobilienzentrums Regensburg, durfte in der weiter oben von mir (am 11.10.2017, 22.01 Uhr) verlinkten “Schmankerl”-Jubiläums-Broschüre des Gestaltungsbeirats auch zu Wort kommen. Hier ein kleiner Auszug seiner (IZ-)Sicht:
“Die von Investorenseite vielfach beklagte, negative Beurteilung durch den Gestaltungsbeirat können wir nicht bestätigen. Seit 2005 wurden 6 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 50 Mio. Euro erörtert. Auch wir haben nicht in jeder Sitzung eine uneingeschränkt positive Würdigung erfahren. Auch wir mussten wiederholt „nochmal“ antreten. Aber es hat sich immer gelohnt.”
“… es hat sich immer gelohnt.” Wenn ich so was lese, geht mein Herz auf, vor allem bei den ganzen krummen Dingern, die in der Zwischenzeit so publik geworden sind. ;-)
@Matthias B.
Ich kann mich noch gut an das Gequatsche von damals über Wohnungen, Kunst, Arbeitsplätze und sonstwas, was durch dieses Projekt alles entstehen sollte, aus Richtung der Immo-Connection erinnern. Ich hab’ damals schon immer gesagt, dass das eine einzige Verarschung ist. Und? Wer wohnt (nicht erst seit) jetzt da drin? Kein einziger Regensburger Bürger, nur irgendwelche Touristen in zweckentfremdeten Buden. Und wo ist der “Skulpturengarten”? Oder ist ein Sandkasten mit Müll drin moderne Kunst?
Bauträger erwidert Kritik an LERAG-Extrawurst » Regensburg Digital
| #
[…] der Berichterstattung vom 6. Oktober „LERAG Bebauung mit Extrawürsten“ und vom 13.10.2017 „ Architekturkreis kritisiert IZ – Extrawurst bei Sozialquote“ behandeln […]
Sieht so „die Welt ein wenig freundlicher aus“? » Regensburg Digital
| #
[…] Wie mehrfach berichtet, wurde diese Quote für das IZ auf dem Gelände des ehemaligen LERAG-Betonwerks, im Stadtosten von Regensburg, aufgeweicht. Anstatt der dort vorgeschriebenen 20 Prozent geförderter Wohnungen – rein rechnerisch wären es 6… […]
Brandlberg: Noch mehr Extrawürste für das Immobilien Zentrum » Regensburg Digital
| #
[…] zuständigen Stellen der Stadtverwaltung mit Billigung des Stadtrats kürzlich zugestanden wurde. Auf dem LERAG-Areal muss das Unternehmen nur einen Teil der eigentlich vorgeschriebenen „Sozialwoh…Den Rest darf das Unternehmen am Brandlberg ausgleichen, an einer Stelle, die ansonsten für […]
CSU für Einheimische, alle gegen die CSU » Regensburg Digital
| #
[…] diese nicht ausreichend ist. Dass es möglicherweise sinnvoll wäre, zunächst dafür zu sorgen, dass die bestehende Quote überhaupt eingehalten wird, erwähnt Maltz-Schwarzfischer […]