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Musiker pro Kinokneipe

Kreativer Aufstand

Reaper Cover Front„Beat the Reaper“ heißt die CD, mit der 18 Regensburger Bands ihr Statement für den Erhalt der Kinokneipe abgeben. Release-Party am Rosenmontag.

Kinokneipe, da war doch mal was, oder? Stimmt: Ende 2013 wurde bekannt, dass die neuen Besitzer des Gebäudekomplexes „andere Pläne“ hätten, eine „Eventlocation, dass deshalb der Pachtvertrag gekündigt sei und das Ostentorkino damit 2016 ebenso Geschichte sei wie das Chaplin und eben die Kinokneipe. Ein Aufschrei ging durch Regensburg. Funk und Fernsehen berichteten. Und mehrere – gerade im Wahlkampf befindliche Politiker sicherten Einsatz und Unterstützung zu.

Doch wie es eben so ist, mit der Zeit ebbte die Welle der Empörung ab und weil sich bislang ja sichtbar noch nichts geändert hat, war es mit den „Rettet die Kinokneipe“- und „Rettet das Ostentorkino“-Schlachtrufen ebenso schnell wieder vorbei wie mit der politischen Unterstützung nach dem Wahltermin. Zumindest vordergründig.

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Doch am 16. Februar melden sich 18 Regensburger Bands fulminant zu Wort, um das Aus für das „Epizentrums der hiesigen Indie-Szene“ (Säm Wagner, Popkulturbeauftragter der Stadt) doch noch zu verhindern. „Beat the Reaper“, Schlag den Sensenmann, lautet der Titel der CD, auf der sie sich zusammengetan haben, um, wie es in einer Pressemitteilung heißt, zu beweisen, dass „die Kinokneipe für keinen geringen Teil der Regensburger Musik- und Kulturschaffenden seit 40 Jahren eine Institution darstellt“.

Reaper Cover Back

Und es sind klangvolle Namen, die sich da versammelt haben – allesamt aktive Bands: Die Diamond Dogs und Zwei Tage: Ohne Schnupftabak, SickSickSick steuerte ihre Hymne für Punker-Mike bei und Jenny Lund formuliert symbolträchtig den Wunsch „Forever“. Innerhalb weniger Wochen habe man die CD auf die Beine gestellt, erzählt Bob Meindl vom „Kinokneipen-Promo-Team“. Punk, Rock, Pop, Rockabilly, Hip Hop und Country sind nur ein paar Musikrichtungen, die sich da zusammengefunden haben.

Alle Bands haben sofort zugesagt und es gäbe noch genug für eine zweite und dritte CD. „Wir wollen die neuen Eigentümer nicht angreifen, sondern einen Zeichen für ein Ort setzen, an dem viele dieser Bands entstanden sind.“ Die Hoffnung: Dass man sich bis zum Jahresende doch noch zusammensetzt und eine Lösung findet, um dem Sensenmann ein Schnippchen zu schlagen und den „kreativen Knotenpunkt“ Kinokneipe zu erhalten. Für die CD-Release-Party am Rosenmontag, 16. Februar, haben bereits acht Bands ihr Kommen in der Kinokneipe zugesagt.

Eine kleine Auswahl:

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare (4)

  • Mathilde Vietze

    |

    Ich bin zwar schon eine alte Frau und gehöre daher nicht unbedingt
    zu den häufigen Besucherinnen der Kinokneipe. Trotzdem finde ich
    es unerhört, daß hier jetzt möglicherweise eine Schicki-Micki-
    Event-Lokation errichtet werden soll. Und dann beschwert man
    sich, daß “die jungen Leute nichts Kreatives mehr auf die Beine
    stellen.” Ich treffe sowohl im Chaplin, wie auch – bei meinen
    seltenen Besuchen in der Kinokneipe – immer Leute jeglichen
    Alters an, mit denen ich “auf Schiene” liege.

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  • Hans

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    Die Regensburger Kneipen-Landschaft ist seit den 90er Jahren, Dank Thut-und Taugtnix, schon viel zu sehr schickimickisiert, viel zu langweilig geworden, als dass man es sich leisten könnte eines der letzten eigen-sinnigen Projekte auch noch zu zerstören.
    Zum Geier mit der stromlinienförmigen Einfalt! Stoppt Monopoly!

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  • Karl-Helmut

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    Die Kneipenszene dieser Stadt wird von einem Wirteklüngel dominiert der einfach mit
    einem starken finanziellem Rückhalt, langsam aber sicher alles übernimmt.
    Die Stadt hat das ganze in den letzten Jahren auch super protegiert
    Das Credo dieser Wirte ist “investieren, kassieren”, und je mehr Locations sie eröffnen, um so mehr müssen Sie wieder investieren und wieder neue Schuppen eröffnen.
    Das erzählen Ihnen schon die Steuerberater.
    Und da die Plätze in der Stadt begrenzt sind übernehmen Sie halt alles, weil Sie einfach über die nötigen Mittel für Sanierung und Mieten besitzen.
    In der Zwischenzeit wird auch gerne gleich gekauft.
    Genehmigungen sind da in der Regel auch nie ein Problem
    So ist das in der freien Marktwirtschaft halt.
    Und da meinen einige dahergelaufenen Rockmusiker dagegen ansingen zu können.
    Wo lebt Ihr denn eigentlich…..

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  • Tom

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    Das Verschwinden des Ostentorkinos mitsamt derKinokneipe plus Chaplin wäre ein grosser kultureller Verlust.
    Am Niedergang der Kneipenszene ist aber nicht nur die Schicki-Miki-Umwandlung schuld,sondern auch das rigide Rauchverbot..das jede Atmosspäre zerstört hat.Viele Leute gehen bei weiten nicht mehr so oft fort deshalb und veranstalten lieber Privatpartys.

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Kommentare sind deaktiviert

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