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„Sie agitieren eben in der Tradition, die Sie von drüben haben. Sie sind eine Meisterin der Demagogie.“ „Ihre Kanzlerin war FDJ-Sekretärin für Agitation. Ich komme aus Straubing und bin nicht einmal Mitglied der Partei. Kehren Sie erst einmal vor Ihrer eigenen Tür.“ „Sie brauchen sich gar nicht von Ihrer ideologischen Einstellung zu distanzieren.“ Nein. Wir befinden uns nicht bei einer Diskussion im Bundestag, wo DDR, SED und die Rolle der Linken diskutiert werden. Es der Schulausschuss des Regensburger Stadtrats, in dem Bürgermeister Gerhard Weber (Foto) und Stadträtin Irmgard Freihoffer solche hochwichtigen Fragen erörtern. Daneben geht es um die FOS/BOS, genauer gesagt, die aktuelle Platznot. Wie berichtet, hat die Schule ein akutes Raumproblem. Weit über 1.000 Schülerinnen und Schüler haben sich fürs kommende Schuljahr neu angemeldet. Zu viele – angesichts der momentanen Raumsituation. Mindestens zwei neue Klassen wären notwendig, so die Schulleitung. Doch die Stadt Regensburg lehnt es bislang ab, zusätzliche Räume zur Verfügung zu stellen. Schulleiter Karl Heinz Kirchberger hat sich darüber mehrfach bitter beklagt, sprach unter anderem von „Legebatterien“. So stellten also die Stadträte Richard Spieß und Irmgard Freihoffer den Antrag, der Schule weiter das Gebäude am Ziegelweg sowie ein seit längerem angebotenes Ausweichgebäude an der Landshuter Straße 17 zur Verfügung zu stellen. Bislang gibt es von Seiten der Stadt nur eine Entweder-oder-Option, nebst geforderter vertraglicher Verpflichtung der Schulleitung, keine zusätzlichen Klassen zu schaffen. In Freihoffers Augen eine Aufforderung zum Rechtsbruch. „Es herrscht freie Schulwahl. Die Schule darf niemanden abweisen.“ Die Tatsache, dass der Stadtrat über die Gespräche mit der Schule inklusive der vorgeschlagenen Vereinbarung nie informiert wurde, bezeichnet sie als „höchst unanständige Geheimmission“. Die Vereinbarung – neues Gebäude gegen Zusicherung keine neuen Klassen zu gründen – nennt Freihoffer „Geschacher wie auf einem orientalischen Basar“. Als sie Weber schließlich noch vorhält, dass offenbar zwei Herzen in seiner Brust schlagen – FOS/BOS auf der einen, Fußballstadion auf der anderen Seite – flippt der Sport- und Schulbürgermeister aus und bricht die ideologische Debatte vom Zaun. Er ist halt sauer! Doch zurück zur Schulsituation. „Es ist nicht Aufgabe der Stadt Regensburg, die Schulprobleme der Oberpfalz und von Niederbayern zu lösen“, sagt Weber. 14 Prozent der Neuanmeldungen an FOS und BOS stammten nicht aus Stadt und Landkreis Regensburg. Der Ministerialbeauftragte habe die Aufgabe, diese Schüler auf andere Standorte zu verteilen. „Schwandorf, Kelheim, Cham und Straubing müssen ihre Probleme selber lösen“, so der Bürgermeister weiter. Er vertritt – ebenso wie die Mehrheit im Ausschuss – die Meinung, dass es nicht Pflicht der Regensburger FOS/BOS sei, auswärtige Schüler aufzunehmen. Das Gebäude an der Landshuter Straße sei zudem für den Notfall gedacht. „Wenn es am Ziegelweg einen Unfall gibt, muss ich das Gebäude von heute auf morgen außer Betrieb nehmen.“ Dafür brauche er das angebotene Ersatzgebäude als Ausweichoption. „Zusätzlich geht nicht.“ Nach längerem Geplänkel und dem einen oder anderen weiteren ideologischen Anwurf legt Weber schließlich einen Alternativantrag auf den Tisch, in dem aufgelistet wird, was die Stadt in der Vergangenheit schon für die FOS/BOS getan habe. Der Ministerialbeauftragte wird zudem aufgefordert, aus der Ferne stammende Schüler andernorts unterzubringen. Sollte auch das keine Abhilfe bei der Raumnot schaffen wird die Verwaltung mit dem Suchen nach einer Lösung beauftragt. Webers Antrag wird mehrheitlich – mit den Stimmen von CSU, SPD, FDP und Grünen – beschlossen. Wer letztlich an der FOS/BOS bleiben kann – aktuell gibt es Weber zufolge 1.020 Neuanmeldungen – entscheidet sich damit bis zu zehn Tage nach Schulbeginn. Das Versprechen, 2012 mit dem Neubau eines ersten Abschnitts der FOS/BOS zu beginnen, bekräftigen SPD und CSU am Mittwoch zum wiederholten Male. Etwas spaßig wirken dabei die Ausführungen von Axel Reutter (CSU), der bekennt: „Ich weiß, wo ich überall mitgestimmt habe.“ Reutter sitzt seit 14 Jahren im Stadtrat, bis zur letzten Wahl mit absoluter Mehrheit seiner Partei und einer weitaus besseren als der aktuellen Haushaltssituation. Damit gehört er zu jenen, die maßgeblich die Verantwortung dafür tragen, dass es zwar Um- und Anbauten, Umzüge und schließlich Container für die FOS/BOS gegeben hat – aber kein, schon seit 40 Jahren gefordertes Gebäude, in dem die komplette Schule vernünftig untergebracht werden kann. Das war der Regensburger CSU bis vor kurzem schlicht egal. Und Absicht hin, Absicht her: Ob die Kassenlage im Jahr 2012 ausreicht, bleibt abzuwarten. Ganz abgesehen davon, dass es dann schon bald wieder in den Wahlkampf geht.

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Kommentare (14)

  • Regensburger

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    @ Herrn Aigner

    Vor 40 Jahren waren FOS und BOS noch 2 getrennte Schulen. Glauben Sie wirklich, dass die damals schon ein gemeinsames Gebäude gefordert haben?

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  • Andreas

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    Respekt vor Frau Freihoffer!

    So muss Opppositionsarbeit gemacht werden. Wenn der Weber selbst den Hintern nicht hochbekommt, muss man ihn eben zwicken, bis er aufspringt.

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  • Joachim Datko

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    Zu ” Regensburger 8. Juli 2010 um 7:27 Uhr Vor 40 Jahren waren FOS und BOS noch 2 getrennte Schulen. Glauben Sie wirklich, dass die damals schon ein gemeinsames Gebäude gefordert haben?”

    Wenn ich mich richtig erinnere, hat man damals nichts gefordert, sondern einfach nur gelernt, das Schulgebäude war nebensächlich.

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  • Bert

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    man wird sehen, was 2012 passiert. dass spd und csu zur zeit nur wenige glauben, haben die sich selbst zuzuschreiben.

    @datko

    gibt es sie wirklich oder sind sie ein automatisiertes spam-programm?

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  • gifthaferl

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    Datko, ein bot, ja, davon muss man ausgehen, das durchgängig mit falschen Inputs gefüttert wurde.

    In Regensburg jedenfalls lernten ausnahmslos alle Schüler IN Gebäuden in den 60er und 70er Jahren.
    Etliche davon waren unzureichend, räumlich, baulich, ausstattungsmäßig – und – es wurde allerdings gefordert diese Missstände zu beheben – und meine Schule wurde gar vollkommen neu gebaut.

    Meine Klasse freilich, blieb solange als möglich im alten Gebäude, das war nämlich mitten in der Stadt, und somit zum Schule schwänzen zwischendurch wesentlich besser geeignet.

    Auch mit der Hin- und Herfahrerei zu bestimmten Stunden ließ sich allerlei Zeit schinden langweiligen Stunden zu entgehen: in den Schulbus hatte man leider nicht mehr reingepasst, der normale war dann grade weg, der Weg zum normalen Bus war sehr weit, und man war nun mal kein Schnellgeher…………………..

    Das war aber selbstverständlich ein Gymnasium, dafür wird ja auch heute noch Geld ausgegeben, die anderen Schulformen sind keines wert.
    Man selektiert ja schließlich nicht mit 10 Jahren sorgfältigst aus, damit dann viele wesentlich später doch noch Abitur kriegen.
    Denen muss man das konsequent so mies wie möglich machen.
    Das ist unverändert CSU Linie in Bayern – keine Mischung der sozialen Schichten – Selektion……….

    Gefordert wurde auch in Regensburg damals durchaus, 1969 Demo mit immerhin 1000 Leuten, Schüler etc.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Roter-Punkt-Aktion

    http://www.youtube.com/watch?v=gn_toSERhcM

    Ich weiß nicht an welche ferne Galaxie sich Datko zu erinnern meint, in der unter Bergen von Asbest, was immer, und aufeinandersitzend, oder im Freien, still und dankbar gelernt worden wäre – meine war es jedenfalls nicht.

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  • Linke Pappnase

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    Der Frau/Genossin Stadträtin ein dreifach donnerndes Helau!!!
    Endlich bringt es mal jemand in unserem Stadtparlament auf den Punkt, unter welcher rotsockiger Wendehälsin Herrn Webers Koalitionspartei (angeblich konservativ etc. bla, bla, bla) im Reichstag regiert. Sekretärin für Agit-Prop bei der FDJ das wurde nicht eine politische Leisetreterin, zumal aus einem damals als reaktionär geltendem Pfarrhaus stammend. Da mußte sich die “rote Jungmaid” schon überdeutlich aus dem Parteifenster gelehnt haben. Und als Pfarrerstochter ein Physikstudium in der “DDR” zu ergattern, na, da wird man doch auf ein klitzkleines Vorhandensein allerkleinster Polit-Loyalität schließen dürfen. Sicherlich hat sie das alles nur getan, um in ihrer Partei-Funktion Widerstand zu leisten und jenes System zu behindern. Und wahrscheinlich war jene heute noch nicht bekannte Widerstandsarbeit der allesentscheidende Anstoß zur Revolution von 1989. Dank Alt-Genossin A. Merkel kam zusammen, was zusammenkommen mußte!

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  • grenzenlos2

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    Wann wacht Deutschland, Bayern auf? Wann Regensburg?

    Wenn heute Kommunalwahl wäre, ich wüßte nicht wo ich das Kreuz machen sollte.

    Die Schaidingers mit ihren Ungers, Webers und und und!!!!!!!

    Dazu noch die katolische Kirche mit den Mixa`s und unser Bischof GLM.

    Wie lange hält Deutschland, Bayern und Regensburg noch still?

    Man darf sich nicht wundern, wenn es irgendwann sehr unruhig wird.

    Eine Stadträtin wie Frau Freihoffer kann man nur unterstützen. Hoffenlich hat sie die Kraft und den Mut weiter zu machen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Das sage ich als 56jähriger (noch) überzeugter Demokrat, welcher bisher die CSU gewählt hat.

    Jetzt bin ich nach 56 Jahren wegen den MIXA`s und unserem Bischof GLM, mit schlechtem Gewissen, aus der Kirche ausgetreten.

    Jetzt habe ich auch noch meinen Mitgliedsausweis der CSU zurück gegeben.

    Scheinbar muss ich wirklich die LINKE wählen, damit sich hier in diesem, UNSEREM Land, in unserer Stadt, was ändert!!!!!?????!!!!!

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  • Jochen Schweizer

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    Wenn heute Kommunalwahl wäre in Regensburg, ich wüßte acu nicht wo ich das Kreuz machen sollte, den CSU und SPD sind einfach nicht mehr wählbar.
    Meine Unterstützung gilt der Stadträtin Frau Freihoffer, die versucht Sachverhalte, strittige Themen transparent zu mache!
    Scheinbar muss man wirklich die LINKE oder andere Gruppierungen wählen, damit sich in dieser Stadt etwad zum besseren ändert.

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  • Wolfram Heinrich

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    Also dieser Gerhard Weber könnte jeden, aber auch jeden Möllemann-look-alike-Contest mit links gewinnen.

    Ciao
    Wolfram

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  • Wolfram Heinrich

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    @Joachim Datko
    Wenn ich mich richtig erinnere, hat man damals (vor 40 Jahren, W. H.) nichts gefordert, sondern einfach nur gelernt, das Schulgebäude war nebensächlich.

    Ich weiß ja nicht. Vor 40 Jahren schrieb man das Jahr 1970, damals hat man uns stets gesagt: “Es wollts ja nix lerna, bloß fordern, demonstrieren, revoluzzern.” Ist jetzt die 68er-Zeit bereits wieder die Gute Alte Zeit, in der noch alles in Ordnung war und Kaiser Wilhelms Werte noch was galten?

    Ciao
    Wolfram

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  • grace

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    Grundgütiger!
    “…Möllemann-look-alike-Contest mit links gewinnen…”
    MIT LINKS???????

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  • Wolfram Heinrich

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    @grace
    Grundgütiger!
    “…Möllemann-look-alike-Contest mit links gewinnen…”
    MIT LINKS???????

    Ja, gut, ja. Mit was auch immer, aber für den Contest bräuchte sich der Weber nicht mal zu schminken.

    Ciao
    Wolfram

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