Ein Regensburger Vorgeschmack
Beim Neujahrsempfang im Haus Heuport feiert die CSU ihren Friedensschluss und lässt Festredner Füracker das Hohelied auf Regensburg singen.
„Die haben keine Sondergenehmigung. Da gilt gleiches Recht für alle.“ Zustimmendes Nicken erntet die Frau vom Verkehrsüberwachungsdienst, als sie vorm Haus Heuport die Nummern des blau lackierten „Der kann’s“-Mobils und der Staatskarosse von Albert Füracker in ihren kleinen Apparat tippt und die entsprechenden Strafzettel vorbereitet. „Ich hab’s ihm gesagt. Es ist ihm egal“, ruft ihr der frühere CSU-Integrationsbeauftragte Bora Ataman vom Eingang her zu und schon hängen die Tickets an den Scheibenwischern.
Es kann Christian Schlegl auch egal sein. Bei einem Wahlkampfbudget von mehr als 350.000 Euro sind auch ein paar Strafzettel drin und oben im Festsaal, wo der Neujahrsempfang der CSU gerade in vollem Gange ist, verbreitet MdL Franz Rieger gerade so gute Stimmung („Über die CSU gibt es nur Gutes zu berichten.“) und lobt den „lieben Christian“ derart, dass dem CSU-OB-Kandidaten wohl auch 150 Euro egal gewesen wären. Es ist einfach zu schön, sich selbst zu feiern.
Die Menschen und der liebe Franz…
Wobei, dass „die Medien“ geschrieben hätten „CSU feiert sich selbst“ sei so jetzt auch „ein wenig übertrieben“, meint Schlegl in seiner anschließenden Ansprache. Man feiere, dass man „von den Menschen“ als die erste Kraft wahrgenommen werde, die Regensburg in eine gute Zukunft führen könne. Das hätten er, „der liebe Franz“ und die vielen Unterstützer bei ihren bislang „130 Haushaltsbesuchen“ überall gespürt. Und vielleicht, weil das so ist, vielleicht auch aus anderen Gründen „spare ich mir heute eine programmatische Rede“, sagt Schlegl in seinem Grußwort.
Wie schon in der Vergangenheit wird die SPD und Schlegls schärfster Konkurrent Joachim Wolbergs mit keinem Wort erwähnt. Dafür schreibt Schlegl sich heute die Themen auf die Fahnen, mit denen doch just jene SPD im Wahlkampf zu punkten versucht.
Themen, Promis, Profiteure
Den Wohnungsbau – sage und schreibe „10.000 neue Wohnungen“ verspricht die CSU derzeit auf ihren neusten „Der kann’s“-Plakaten. Die soziale Teilhabe – Regensburg dürfe nicht zur Zwei-Klassen-Gesellschaft werden, sagt Schlegl. Und schließlich, da dürften die Grünen aufhorchen, mit denen Schlegl – nicht ganz erfolglos – schon seit längerem liebäugelt – die Ökologie und den Umweltschutz. „Die Schöpfungsthemen, meine sehr verehrte Geistlichkeit“, die damit auch zu ihrem Recht kommt.
Immer wieder gibt es Applaus von den Anwesenden, unter die sich allerlei Lokalprominenz gemischt hat. McDonalds-„Burgermeister“ Franz Mosher („Ich bin ein Thinktank mit Ketchup im Blut.“) ist da und Polizeipräsident Rudolf Kraus. Wochenblatt-Herausgeber Herbert Zelzer, den Franz Rieger bereits zu Beginn namentlich begrüßt hat, ist eigens aus Landshut angereist. Und Peter Kittel, Veranstalter, Stadtzeitungsherausgeber, Rieger-Wahlkampfmanager und Spezl von MZ-Herausgeber Peter Esser, hat sich gleich ganz vorne eingereiht, dort, wo die CSU-Granden darauf warten, den jeweils anderen am Redner-Pult abzulösen. Später, zum Abschied, wird Staatssekretär Albert Füracker noch ein Kistchen namens „Regensburger Gschmäckle“, pardon „Regensburger Vorgeschmack“ aus der Kittelschen Marketing-Abteilung überreicht. Der, Kittel, könne „eben alles“, sagt Rieger
Schnappi, das kleine Krokodil
Albert Füracker, der Hauptredner dieses Vormittags, muss man bescheinigen, dass er zwar nicht der prominenteste Redner ist, den sich die CSU in den letzten Jahren zum Neujahrsempfang geladen hat, aber sicher einer der unterhaltsameren. Den „Friedensnobelpreis“ habe er schon mitnehmen wollen oder zumindest den „Friedenspreis der bayerischen Staatsregierung“ ist eines seiner Bonmonts. Dass das Wort „Groko“ ihn an „Schnappi“ erinnert habe, ein anderes.
Vor allem die bayerischen Steuerzahler wolle er grüßen, sagt der Neumarkter, der als Staatssekretär im Bayerischen Finanzministerium wirkt. Und auch wenn es ihn ein wenig schmerze, grüße er auch die Steuerberater. Denn auch wenn dem Fiskus durch deren Fähigkeit mancher Euro entgehe, sei es doch eh so, dass Private das Geld sowieso meistens besser investierten als dies der Staat je könnte. Gelächter und viel Applaus vom Prosecco und Weißbier schlürfendem Regensburger Publikum, dem Füracker anschließend in bewundernswerter Manier den Bauch pinselt. Wenn Horst Seehofer sage, dass Bayern die Vorstufe zum Paradies sei, dann sei Regensburg wohl schon die Vollendung. Nein, aus Neumarkt schaue man nicht neidig hierher, sondern stolz und generell sei es ja so, dass dies hier „die Oberpfalz und nicht die Jammerpfalz“ sei.
„Wer betrügt, der fliegt.“
Füracker singt das Hohelied von CSU in Bund, Stadt und Land, schimpft ein wenig auf die EU – diese solle sich „mehr kümmern und weniger Vorschriften machen“ und verteidigt schließlich die von Peter Ramsauer losgetretene CSU-Kampagne gegen Rumänen und Bulgaren („Wer betrügt, der fliegt.“), wenngleich sehr vorsichtig. Nur weil da jemand mit drei Worten etwas formuliert habe, „was möglicherweise ein Problem darstellt“ und nur weil er das „nicht akademisch“ akademisch ausgedrückt habe, werde sich da gleich wieder aufgeregt. Dabei sei es doch eine Selbstverständlichkeit, wenn man sage: „Wer sich nicht an deutsche Gesetze hält, der sollte sich überlegen, ob er bei uns bleiben will.“ Wieder viel Applaus. So etwas hört man gern.
Und als Füracker am Schluss, so wie es Rieger und Schlegl schon vor ihm getan haben, erneut auf den neu geschlossenen Frieden in der CSU verweist und seine „unendliche Dankbarkeit“ dafür zum Ausdruck bringt und seine Rede mit „Es ist ein Glück in Regensburg zu leben“ beschließt, wird rhythmisch Beifall geklatscht.
Vor dem Haus entfernt ein Schlegl-Mitarbeiter unterdessen die Strafzettel von den Windschutzscheiben.
aber hallo
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Artikel und Fotos zeigen das unerschüttliche Selbstbewußtsein der CSU, ganz nach dem Motto: Weiter so! Die heimlichen Herrscher und Profiteure der Medien- und der Immobilienbranche reiben sich die Hände und zählen nachts bereits die Moneten. An Regeln braucht man sich nicht zu halten, weil Verfahren wegen Regelverstößen entweder nicht eingeleitet werden oder die lächerlichen Sanktionen aus der Portokasse gezahlt werden. Mia san ebn mia!
Tu pauper Ratisbona!
Dr.E.h.
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Kleiner Verweis auf Schaidinger’s Neujahrsansprache 2014. Alt(-ersmilde) ist er geworden. Früher hat er auf die Wutbürger geschimpft, jetzt herzlt er auch alte politische Gegner. Zitiert fragwürdige Manager die Siemens in die größte Krise gestürzt haben aus dessen Buch, das bei Amazon für 0,01 Euro verscherbelt wird und Mao Tse-Tung…
Bevor es evtl. eine befreundete UNI macht, für seine Leistung verleihe ich ihm meinen persönlichen den Dr. E. h.
http://www.regensburg.de/rathaus/aktuelles/ansprachen-und-reden/ob-schaidinger/neujahrsempfang-2014/100986
Taxifahrer
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das mit dem Gesetz scheint Schlegl noch nie genau genommen zu haben…es fängt im Kleinen an…so bedient er sich für Klamauk auf seiner FB-Seite bei Bilder des Wochenblatts…Urheberrecht? Wen interessierts…
https://www.wochenblatt.de/storage/scl/diashows/regensburg/2014/10012014_neujahrsempfang/600419_m3w900h600q75v9468_IMG_2011.jpg
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=273026546179534&set=a.217474275068095.1073741828.217457905069732&type=1&theater
Joachim Datko
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Zitat: “„Die Schöpfungsthemen, meine sehr verehrte Geistlichkeit“, die damit auch zu ihrem Recht kommt.”
Ein in Deutschland aussterbender Beruf. 2012 gab es nur noch 79 r.-k. Neupriester für den Gemeindedienst. Auch sollte man “Geistlichkeit” nicht mit dem Intellekt in Verbindung bringen, es hat eine andere Bedeutung.
In Regensburg haben 2013 ungefähr 1.000 Menschen die beiden großen christlichen Kirchen verlassen (die genaue Zahl ist auf der Statistikseite der Stadt noch nicht veröffentlicht worden, das ist ein gutes Omen).
Fingerfertig
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Hahaha, die Wahl hat Wolbergs bereits verloren.
Symbolik des Zeigens. Der ausgestreckte Zeigefinger gilt seit der Antike als Geste der Kraftübertragung. Der Zeiger überträgt dabei seine Kraft auf den Gezeigten. Das heutige Tabu, nicht mit Fingern auf Andere zu zeigen, hat seinen Ursprung in dieser Symbolik. Die Menschen hatten Angst, dass die Kraft des Zeigers auf den Gezeigten übergeht, der Zeiger also seine Kraft verliert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeigefinger
CSU-Mitglied
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Mir war bis gestern unbekannt , dass nun auch Hr. Kittel, Spezl von MdL Dr. Rieger, im CSU-Kreisverband an führender Stelle tätig ist, ohne ein Mandat der Kreisdelegierten, den er ist weder Delegierter eines Ortsverabandes, noch gewähltes Mitglied im Kreisvorstand!
Vorhang auf!
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@CSU-Mitglied:
Richtig erkannt! Der Hr. Kittel hätte da eigentlich gar nichts mitzureden! Das hätten allerdings so einige nicht und sie tun es trotzdem! Und die Kreisvorstandschaft lässt das mal wieder zu. Eigentlich sind Vorstandswahlen in der Regensburger CSU total überflüssig! Es wäre doch viel leichter, würden Rieger, Schlegl, Vanino, etc. einfach ein paar Leute benennen, mit denen sie gerne im Sandkasten der Stadt Regensburg spielen würde. Der Rest hält dann bitte den Mund! Wäre ja noch schöner, würde man diesen, sich für die Regensburger CSU überdurchschnittlich positiv verdient gemachten Persönlichkeiten beim Regieren ins Handwerk pfuschen…
Unter Umständen soll der Herr Kittel aber auch nur als Ersatz für den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Fritz fungieren, der sich gestern, wie in den vergangenen Monaten übermäßig häufig, rar gemacht hat. Was soll’s?! Ist es doch gemeinhin bekannt, dass es ausreicht, wenn der Name als stellvertretener Kreisvorsitzender auf der Homepage der Regensburger CSU zu finden. Aktiv Wahlkampf betreiben? Warum denn auch! Übernehmen doch die anderen Trottel. Da macht man sich als Ortsvorsitzender der Altstadt-CSU doch nicht die Hände schmutzig.
Es bleibt nur zu hoffen, dass der Regensburger Wähler erkennt, was ihm hier vorgemacht wird! Und dass das Regensburger CSU-Mitglied nicht vergisst, welche Partei”mitglieder” der CSU auf vermutlich Jahrzehnte kaum wieder gutzumachenden Schaden zugefügt haben.
Über 350.000 € für diesen Wahlkampf? Was wohl der obdachlose Donaustrudl-Verkäufer dazu sagt, dass hier das Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeschmissen wird, weil man zu bequem ist, einen anständigen Parkplatz zu suchen?
“Der kann’s” vielleicht, aber nicht für Regensburg!
blauäugig
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@taxifahrer: Sind Sie sich sicher, dass der Herausgeber des Wochenblatts nicht das Recht an der Nutzung des Bildes eingeräumt hat? Der versteht sich ja neuerdings auch mit dem Herrn Kittel Kittel.
Für mich spannender, was bei der Kommunalwahl rauskommt, sprich, ob es zur Stichwahl kommt und welches Lager aus der gemeinsamen Liste als Sieger hervorgeht.
MaxiZ
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Ja da wird der Herr Kittl in seinem Kampfblatt wieder,
“GigaIn” alles was von der CDU kommt und “Giga Out” alles was von der SPD kommt, Listen führen.
Diese Zeitung ist ja in der Zwischenzeit ein unterirdischer Ableger des Bayern Kuriers.
Aber ich befürchte auch dass es die CSU wieder schafft.
Der politische Gegner ist einfach zu zahm und brav.
Und die Unterstützer der christsozialen aus den wahren Macht-Burgen der Stadt sind einfach zu überwältigend.
Sorry Wolli!!!
Taxifahrer
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Christian Eckl, der das von Schlegl verwendete Foto für das Wochenblatt geschossen, fand die Aktion von Schlegl suboptimal.
https://www.facebook.com/juopf?fref=ts
Weltscherbe
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Die CSU veröffentlicht nun also endlich doch Ihren
Armuts- bzw. Sozialbericht!
Und Schlegl weist vorher gleich noch neue Parkplätze
vorm Dom für Besserverdienende aus:
Er kann’ s sich leisten!
Diesmal ein herzliches Dankeschön an
Christian (“Es ist ihm egal”) Schlegl und
Franz (“Love is in the air”) Rieger!
Bussi und bis gan’ z bald!
SPD-Mitglied
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Wenn da der “Horsti” nicht dreingehau’n hätte, täten die
heute noch streiten wie die Bürstenbinder.
Lothgaßler
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Für was man alles 350.000 Euro ausgeben kann.
Wer bezahlt die Sauße eigentlich? Dr. Götz, oder der Schlegl und die CSU?. Nachdem die CSU sich ja so gut auskennt mit der Wirtschaft, wird sich der Aufwand ja lohnen. Soviel zum “dienenden” Teil der Politik.
Was macht eigentlich die SPD, warten die auf Schnee, damit der Wolli die Stadt retten kann?
RuhigBlut
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Gut informierten Kreisen zu Folge hat sich Dr. (sic!) Götz inzwischen der CSB zugewendet. Das deckt sich mit seinem Vorgehen gegen einige (frühere) Angehörige der Rupertia, die auf der CSU- Liste kandidieren. Die scheinen irgendwie in Ungnade gefallen zu sein…
Klappe, die 2te
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@RuhigBlut
Gut informierten Kreisen zu Folge hätten diese “in Ungnade gefallenen Ruperten” angeblich auch nicht viel anbrennen lassen, um eben in “Ungnade” zu fallen!
Denn mit ihrem Vorgehen gegen Bundesbrüder hatten sich diese, in “Ungnade” Gefallenen in der Vergangenheit auch nicht unbedingt nur Freunde gemacht. Unter Umständen ist davon auszugehen, dass sich Herr Dr. Götz einfach nur ein Beispiel am früheren Verhalten seiner (ehemaligen?) Bundesbrüder nimmt.
“Wer Wind sät, wird Sturm ernten.”
Superman
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@ CSU-Mitglied
“Mir war bis gestern unbekannt , dass nun auch Hr. Kittel, Spezl von MdL Dr. Rieger, im CSU-Kreisverband an führender Stelle tätig ist…”
Und ich frage mich, was eine Frau Glufke-Böhm, als eine von vielen Ortsvorsitzenden sich da neben sämtliche Mandatsträger/Staatssekretäre usw heranwanzt. Siehe Foto. Hat sie irgendeine Sonderstellung in der Partei? Denn wenn nein, dann verstehe ich nicht, warum sie sich nicht zu den anderen Ortsvorsitzenden stellt. Aber diese Wichtigtuerei inkl das vorschieben der Minderjährigen Kinder auf sämtlichen Veranstaltungen ist schon öfter aufgefallen, einige haben anscheinend ein enormes Geltungsbedürfnis. Und werden auch noch unterstützt. Da reicht es anscheinend schon, sich jahrelang mit Dr. Rieger die Kanzleiräume geteilt zu haben und ein einigermaßen ansprechendes Äußeres zu haben…
Superman
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Nachtrag:
Verzeihung, Herr Aigner hat das Foto wohl ” beschnitten”, das Foto das ich meinte ist in einer anderen Bildergalerie zu sehen. Frau Glufke-Böhm steht dort in Reihe eins neben MdEP Albert Deß bei Mandatsträgern…
Hört her
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Zum Thema Fritz und Ruperten: Es wird schon etwas dransein, denke ich mir. Und ich frage mich schon, was da in die CSU-Leitung gefahren ist, einem einen Platz unter den ersten 20 zu geben, der nicht wirklich durch inhaltliche Arbeit aufgefallen ist und wenn er denn mal in der Zeitung steht dann damit, dass er auf dem Verbindungshaus Leute verprügelt. Und sowas soll in den Stadtrat?
Scheint ja ein netter Haufen zu sein, diese Rupertia.
RuhigBlut
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Naja, wer hat nicht im Suff schon so manches getrieben. Mir fallen jedenfalls spontan ein paar Stadträte (auch aus der Opposition) ein, denen man so etwas auch zur Last legen könnte. Schaue ich auf das Kandidatenfeld aller Listen, erinnere ich mich an unzählige solcher Vorfälle….
Studentin
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Wenn man das alles so liest, hat man den Eindruck, man lebt hier im Paradies, einer Insel der Seligen,
So gar nicht zu diesem Bild passen die Berichte über die extrem hohe Kriminalitätsrate in Regensburg!
Die Stadt ist ein heißes Pflaster, eine Drogenhochburg! Nachts sollte frau sich tunlichst nicht allein auf die Straße wagen.
Was gedenken die Hoffnungsträger, die es können (oder sich wenigstens reinknien) hiergegen zu unternehmen?
JU-Mitglied
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Die Herren aauf den Bildern sehen So aus, als hätte jeder über den anderen ein Dossier in Händen, deshalb grinst jeder wie ein Honigkuchen, den in der CSU ist es immer gut ein Dossier über den anderen zu haben!
Pressemitteilung der JU vom 07.02.208:
Heute wurde bekannt, dass der CSU-Stadtrat und Mitglied der so genannten „7 Jungen Ortsvorsitzenden“ Christian Schlegl ein von ihm selbst so genanntes „Dossier Rieger“ angelegt hat, in dem er „Verfehlungen“ des CSU-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Dr. Franz Rieger sammelt. Als „Verfehlung“ wird dem Kreisvorsitzenden beispielsweise vorgehalten, anlässlich des CSU-Schafkopfturniers im OV Stadtsüden den OB-Kandidat der Freien Wähler Ludwig Artinger begrüßt zu haben.
Die Junge Union Regensburg-Stadt nimmt zu den Vorgängen wie folgt Stellung:
Nie hätten wir es für möglich gehalten, das die Gruppierung um Christian Schlegl mit solchen Methoden agiert. Alleine die Tatsache, dass feinsäuberlich ein Dossier über Dr. Rieger zusammengestellt wurde, zeigt auf, welches Verständnis der Demokratie und des gemeinsamen Zusammenlebens bei diesen Personen vorherrscht. Diese Methoden entsprechen nicht der Tradition der CSU; vielmehr ist dieses Vorgehen, nicht mit irgendeiner demokratischen Kultur in Einklang zu bringen.
Die Junge Union ist entsetzt und beschämt über ein solches Vorgehen. „Nun müssen schleunigst die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. CSU-Mitglieder, welche andere ‚Parteifreunde’ bespitzeln um diese anschließend aus egoistischen Motiven heraus in der Öffentlichkeit herabzuwürdigen, haben in unserer Partei nichts verloren“, so die einhellige Meinung der JU-Kreisvorstandschaft.
In diesem Zusammenhang betrachtet handelte es sich bei der „Regensburger Affäre Hohlmeier“ um Bürgermeisterin Betz, welche erst letzte Woche bekannt wurde, offensichtlich nur um die Spitze des Eisbergs. Damals wurde Frau Betz nachgewiesen, zusammen mit ihrem Ehemann Mitgliedern der Jungen Union in Geheimdienstmanier nachspioniert zu haben. Nach Ansicht der Jungen Union ist nun deutlich geworden, auf welchem vordemokratischen Niveau sich das Politikverständnis einiger Ehrgeizlinge aus dem abgewählten CSU – Kreisvorstand bewegt und dass es sich hierbei erschreckender Weise offenbar nicht um Einzelfälle handelt.
Die Junge Union Regensburg Stadt fordert nun Konsequenzen und eine Erneuerung der Regensburger CSU:
– Christian Schlegl und alle Personen, die an der Anlage und Pflege von Dossiers gegen andere Parteimitglieder beteiligt waren, werden aufgefordert, unverzüglich von allen öffentlichen Ämtern und Parteiämtern zurückzutreten.
– Gegen alle Personen, die an der Anlage und Pflege von Dossiers gegen andere Parteimitglieder beteiligt waren, sind Ausschlussverfahren anzustreben.
– OB Schaidinger wird aufgefordert, sich eindeutig zu positionieren und die oben geforderten Maßnahmen zu unterstützen. Dies umso mehr, als die Beschuldigten Personen aus seinem „Lager“ stammen und daher maßgeblich seinem Einfluss unterliegen.
– Die „ 7 Jungen Ortsvorsitzenden“, welche sich in der Öffentlichkeit immer gerne als Messlatte der moralischen Integrität präsentieren, werden aufgefordert – sofern nicht selbst verwickelt – ebenfalls eindeutig Stellung zu beziehen und ihr „Zugpferd“ Christian Schlegl zum Rücktritt anzuhalten.
– Alle CSU-Mitglieder werden aufgefordert, sich jeder Lagerbildung zu enthalten und sich brüderlich in die Reihen der CSU einzufügen. Ein brüderlicher und freundschaftlicher Umgang muss wieder erlernt werden.
Als Hintergrund der „geheimdienstähnlichen Umtriebe“ des Herren Schlegl & Co. vermuten wir folgendes:
Alle Kräfte innerhalb der CSU befürchten Stimmenverluste wegen der in den letzten 12 Monaten ausgetragenen innerparteilichen Zwistigkeiten. Die Verursacher der Misere beabsichtigen nicht, mit dem Finger auf sich selbst zu zeigen. Vielmehr soll Dr. Rieger, der teilweise verzweifelt und gegen den Widerstand der Schaidinger-Riege um die Einheit der Partei rang, zum Sündenbock gestempelt werden. Hierfür braucht man „Material“, das man offenbar bereits seit Monaten sammelt. Gleichzeitig soll Rieger als Landtagskandidat „abgeschossen“ werden, denn: einer der beiden Bürgermeister/innen verliert bei einem schlechten Wahlergebnis der CSU sicher den Job – und braucht einen neuen. Zum Beispiel als Landtagsabgeordnete/r.
Die JU findet derartige „Postenschiebereien“ in der jetzigen, äußerst ernsten Lage der CSU unverantwortlich. „Wer jetzt noch nicht kapiert hat, dass solche Schweinereien uns kaputtmachen“, so der JU-Kreisvorstand, „der wird es so bald auch nicht mehr kapieren und sollte samt seinem unzureichenden politischen Talent und seiner kompletten Hobby-Spionageausrüstung umgehend die Partei verlassen.“
Der Kreisvorstand der Jungen Union Regensburg-Stadt
JUler
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Wie oft wollen Sie hier eigentlich noch die ewig gleiche Presseerklärung, die auch noch 6 Jahre zurück liegt, posten?! Politik bedeutet immer Veränderung. Von Inhalten, Schwerpunkten und Zielen ebenso wie von Mehrheiten, Koalitionen und Büdnissen. In einem demokratischen System bedeutet Politik auch immer Kompromiss und Konsenz. Wer stets nur versucht, seine Positionen und Personen fundamental, zu 100 % mit Gewalt durchzudrücken, sollte sich mal erhebliche Gedanken zu seiner vorgeblich freiheitlichen und demokratischen Grundhaltung machen.
Diese Presseerklärung stammt übrigens aus der Ägide der Frau Dräxlmeier als JU- Vorsitzende. In der Sache ging’s damals darum, ob JUler evtl für die CSB Plakate geklebt hätten. Frau Dräxlmeier wird schon wissen, warum sie heute dort kandidiert bzw. kandidieren muss…
Die JU hat sich unter dem Vorsitz von Michael Lehner jedenfalls auf einen konstruktiven Weg begeben, ohne dabei fundamentale Positionen und Grundsätze über Bord zu werfen. Jedenfalls geht der Friedensprozess – insbesondere seine Organisationsform – maßgeblich auf ein JU- Papier zurück.
Capital-Soziale-Union
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@JUler 21.01.2014, 10:38h
1.) “Wer stets nur versucht, … fundamental … sollte sich mal Gedanken zu seiner vorgeblich freiheitlichen und demokratischen Grundhaltung machen”: mögen Sie z. B. die Herren Otto v. Bismarck, A. H., FJS, Horst Seehofer, Hans Schaidinger, Herbert Schlegl nicht?
2.) “Die JU hat sich … auf einen konstruktiven Weg begeben, ohne dabei fundamentale Positionen und Grundsätze über Bord zu werfen …”: ist ihre JU – aus 1.) folgend – demnach auf einem konstruktiv-fundamentalistischen Weg, sich Gedanken zu ihrer vorgeblich freiheitlichen und demokratischen Grundhaltung zu machen?
3.) “Büdnissen” (sic!), “Konsenz” (sic!): sind Sie auch ein PhDoctor wie Ihr Partei-Generalsekretär? Falls ja, haben Sie an der Universität PISA promoviert; oder gehören Sie schlicht zur “Fuck-you-Goethe-Fraktion” Ihrer JU?
Matthias Beth
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Das Innenleben der CSU Regensburg wird deutlich an folgendem Vorfall im jahr 2008:
“Herbert Schlegel soll Parteifreunde am Sonntagabend gegen 22 Uhr bei der offiziellen CSU-Wahlparty im „Bischofshof“ als Kanaken beschimpft haben. Angesprochen war zunächst CSU-Kreisvorsitzender Dr. Franz Rieger, auch der Mediziner Dr. Florian Kastl und Markus Spitzer fühlten sich gemeint und beleidigt. ”
Siehe: http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10071&pk=207765
Ich glaube, da hat sich bis heute nichts geändert, den die handelnden Personen sind die gleichen geblieben, nur wird jetzt gemeinsam noch gegrinst, wenn Presse da ist!