Drei Ortstermine an einem Tag – das „Unternehmen Straßenbahn“ kann beginnen
Manfred Hermann von Kran-Hermann aus Wackersdorf und die Straßenbahn-freunde Jan Mascheck und Bernd Edtmaier haben den jetzigen Standplatz bei den Verkehrsbetrieben, die Halle an der Kirchmeierstraße und die Ostengasse begutachtet – mit einem erfreulichen Ergebnis
Regensburg. Ein straffes Pensum absolvierten die Beteiligten der anstehenden Aktionen um den Historischen Straßenbahnzug am vergangenen Freitag. Beim Ostengassenfest am dritten Juli-wochenende wird der Beiwagen des Zuges eine der Attraktionen sein und in unmittelbarer Nähe des Ostentores als Straßencafé eingesetzt werden. Nach dem Fest wird der gesamte Zug in eine Halle an der Friedenstraße verbracht, wo auch die Restaurierung durchgeführt werden wird.
Die Kran-Hermann GmbH aus Wackersdorf hat sich bereit erklärt, die Regensburger Straßenbahn-freunde zu unterstützen und alle Transporte in Verbindung mit dem Ostengassenfest und der Verbringung in die Lokomotivhalle unentgeltlich (!) durchzuführen. Um Ende Juli keine bösen Überraschungen zu erleben, hat der Firmeninhaber Manfred Hermann zusammen mit den Straßenbahnfreunden und Verantwortlichen des Ostengassenfestes und der RFG im Rahmen der Ortstermine alle noch offenen Fragen geklärt.
Der Tag begann am Busdepot der Verkehrsbetriebe, wo der Historische Straßenbahnzug seit 1995 aufgestellt ist. Zusammen mit RFG-Betriebsleiter Helmut Dümler wurde der Zug auf Transport-fähigkeit überprüft und die dafür erforderliche Hebetraverse in Augenschein genommen. „Sie befindet sich in einem 1A Zustand, ist vor der Einlagerung frisch lackiert worden und ist gut geeignet, um beide Wagen mit unserem Kran anheben zu können“, meinte Firmeninhaber Manfred Hermann und fügte hinzu: „Ich bin sehr froh, dass die Traverse damals so gut aufbewahrt wurde. Andernfalls wäre der Transport kaum zu realisieren.“ Helmut Dümler zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: „Ich bin froh, dass der Zug nun mit Hilfe der IG Historische Straßenbahn Regensburg und der Kran-Hermann GmbH endlich in eine wettergeschützte Unterkunft kommt.“
Die nächste Station war der ehemalige Lokschuppen der Bahn an der Friedenstraße, der sich mittlerweile im Besitz des Immobilienzentrums befindet und der in den nächsten Jahren den Historischen Straßenbahnzug beherbergen wird. Hier wurde die Zufahrt zur Halle geprüft, die Einfahrt in die Halle und der Platz, den der Zug während der Restaurierung einnehmen wird.
Abschließend führte der Weg in die Ostengasse, wo zusammen mit Reinhard Kellner, Cheforgani-sator des Ostengassenfestes und Vorstand der Sozialen Initiativen, der Standplatz der Tram beim Fest im Juli diskutiert und die Durchfahrtshöhe des Ostentores vermessen wurde. Auch wenn es knapp wird, so wird der Beiwagen auf dem Tieflader grade noch durchpassen und stadteinwärts gesehen unmittelbar nach dem Tor auf der rechten Straßenseite aufgestellt.
Am Morgen des 22. Juli wird es dann Ernst. Der Beiwagen des Straßenbahnzuges wird am Depot der Verkehrsbetriebe mit Hilfe eines Krans auf einen Tieflader geladen und zum Ostentor gefahren. Dort haben die Regensburger im Rahmen des Ostengassenfestes drei Tage lang die Gelegenheit, den Wagen zu begutachten und sich vom maroden Zustand zu überzeugen. Nach der Veranstaltung werden Triebwagen und Beiwagen in die wettergeschützte Unterkunft an der Kirchmeierstraße gebracht, wo in einigen Monaten schon mit der Restaurierung des Beiwagens begonnen werden soll.
Bernd Edtmaier, 2. Vorstand der IG Historische Straßenbahn Regensburg e.V., ist erleichtert: „Wir sind sehr froh über die aktuelle Entwicklung und sehen sie als einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zum Ziel, den ganzen Zug zu restaurieren. Besonders danken möchten wir allen, die an dieser Entwicklung ihren Anteil haben: der Kran-Hermann GmbH, den Sozialen Initiativen um Reinhard Kellner, dem Immobilienzentrum, RFG und RVB und last but not least den Stadtwerken! Ohne die Hilfe entsprechender Stellen sind solche Aktionen nicht durchführbar.“
Sobald die Hälfte der veranschlagten Restaurierungskosten erreicht ist, kann mit der Restaurie-rung des Beiwagens begonnen werden. Deshalb sind die Straßenbahnfreunde auch weiterhin auf die Unterstützung der Bürger angewiesen.