02 Nov2012
Die „zweite Miete“ ist um rund 11 Prozent gestiegen
Mit durchschnittlich 2,71 Euro je Quadratmeter Wohnfläche im Abrechnungsjahr 2010 liegen die zusätzlichen Aufwendungen für Mietwohnungen im Regensburg knapp unter dem Landesdurchschnitt.
Mieter in Regensburg zahlen knapp weniger Betriebskosten als in Bayern. „Wenn alle denkbaren Betriebskostenarten zusammengerechnet werden, kann die sogenannte zweite Miete in unserer Stadt bis 2,71 Euro und bayernweit bis 2,78 Euro im Durchschnitt pro Quadratmeter im Monat betragen.“ Kurt Schindler, Vorsitzender des Mieterbundes Regensburg e. V., legte gestern den neuen regionalen Betriebskostenspiegel vor. Er soll für Transparenz bei Mietern und Vermietern sorgen, betonten Schindler und seine Stellvertreter Horst Eifler und Margit Kunc.
Höhere Heizkosten
Seit dem Abrechnungsjahr 2007, das mit dem letzten regionalen Betriebskostenspiegel 2008/2009 veröffentlicht wurde, ist die „zweite Miete“ in Regensburg somit um 27 Cent je Quadratmeter – immerhin über 11 Prozent – gestiegen. Bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung kommen da im Monat zirka 19 Euro zusätzlich zusammen und das, obwohl die städtischen Gebühren in diesem Zeitraum weitgehend gleich geblieben sind, die Müllentsorgungsgebühren sogar gesenkt wurden. Die Heiz- und Warmwasserkosten machen es in erster Linie aus, belegt der Mieterbund.
Die Abrechnungsdaten für Regensburg wurden auf der Grundlage von 481.000 Quadratmetern Wohnfläche ermittelt. Dies entspricht – bei einem Durchschnitt von 70 Quadratmetern – fast 6.900 Wohnungen. „Die einzelnen Betriebskosten entstanden im Jahre 2010. Bis Ende 2011 hatten die Vermieter Zeit, die Abrechnungen zu erstellen. Deshalb war es erst im Jahr 2012 möglich, den Betriebskostenspiegel zu entwickeln“, erläutert Schindler das Procedere. Dass für Regensburg ein eigener Betriebskostenspiegel erstellt werden konnte, sei nur dadurch möglich gewesen, weil die meisten Regensburger – früher gemeinnützigen – Wohnungsbaugesellschaften ihre Zahlen anonymisiert ebenfalls zur Verfügung gestellt hätten, freut sich Schindler.
Von Aufzug bis Wasser
15 Parameter nach der II. Berechnungsverordnung sind im Betriebskostenspiegel erfasst, die vom Vermieter geltend gemacht werden können. Sie reichen von der Grundsteuer über den Wasserverbrauch, Heizung, Warmwasser, Straßenreinigung, Kaminkehrergebühren, Versicherungen bis zur Bereitstellung eines Aufzuges oder eines Antennen/Kabelanschlusses. Ziel des Betriebskostenspiegels ist es, Transparenz und Vergleichbarkeit für Mieter herzustellen, die jährlich Abrechnungen erhalten. Denn immerhin entfallen von den mehr als 5700 Rechtsberatungen, die der Mieterbund pro Jahr durchführt, rund 32 Prozent auf Fragen zu den Betriebskosten.
Verbindliche Überprüfungen sind durch die Aufstellung zwar nicht möglich, bei Abweichungen kann der Mieter allerdings Aufklärung fordern. Den Betriebskostenspiegel gibt es kostenlos in der Geschäftsstelle des Mieterbundes Regensburg, Am Römling 7 oder im Internet www.mieterbund-regensburg.de.