„Das Ostentor ist unser Glamour-Kino!“
Bei der Pressekonferenz zur anstehenden 20. Internationalen Kurzfilmwoche verknüpfte Festivalleiterin Insa Wiese das Schicksal des Ostentorkinos mit dem des Festivals. Auch drei OB-Kandidaten waren anwesend und gaben ihre Statements ab.
„Bitte etwas langsamer sprechen“, fordert eine Zuhörerin Insa Wiese auf, die gerade das Programm für die anstehende Internationale Kurzfilmwoche Regensburg vorstellt. Die Aufregung ist der künstlerischen Leiterin anzumerken – aber vor allem die Vorfreude auf das, was ab 19. März in cineastischer Hinsicht geboten wird.
Rund 5.600 Filme wurden dieses Jahr allein für das Wettbewerbsprogramm eingereicht – mehr als 1.000 mehr als im Vorjahr und die meisten überhaupt seit Bestehen des Festivals. „Das war eine neue Herausforderung für uns“, sagt Philipp Weber, der zweite hauptamtliche Organisator.
Vier Wettbewerbe und ein ausführliches Sonderprogramm
Dazu kommt ein ausführliches Sonderprogramm – unter anderem bestehend aus einem „trans- und crossmedialen Projekt“, bei dem in einem 48-Stunden-Workshop interaktiv Kino gemacht wird, und einem Programmfenster über den Libanon. Weitere „Schmankerl“ wie das Horrorprogramm „Heart Attack Films“, Poetry in Motion und die allseits beliebten Plattenfilme – „die sind immer ausverkauft!“ (Wiese) – runden das Festival ab.
Am Umfang des Programms wird auch der Aufwand deutlich, der in der Organisation und Pflege der Institution Kurzfilmwoche – seit diesem Jahr mit dem Zusatz „international“ geadelt – steckt. Das herauszustellen, ist auch Anliegen der drei anwesenden Anwärter auf das Amt des Oberbürgermeisters.
Obwohl alle neun Kandidaten eine Einladung erhalten haben, sind nur Joachim Wolbergs, Jürgen Huber und Richard Spieß erschienen. Für Insa Wiese „ein deutliches Statement“. Die Politiker sollen die Frage beantworten, warum die Kurzfilmwoche für sie eine „Herzensangelegenheit“ sei.
Joachim Wolbergs betont, dass das Festival Regensburg „unverwechselbar“ mache und „Strahlkraft“ habe. Sehr konkrete Vorstellungen hat Wolbergs davon, wie die Stadt künftig handeln soll: Er will einen Fünfjahresvertrag etablieren, der eine „Grundabsicherung“ der Kurzfilmwoche garantiert. Die Gehälter von Insa Wiese und Philipp Weber sowie Mietkosten sollten dadurch abgedeckt werden. Ein dringend nötiger Schritt: Derzeit erhält man nur etwa 7.000 Euro jährlich aus städtischer Hand, eine Förderung, die nur ausreiche, „wenn wir Burnout wollen“, so Wiese letztes Jahr in einem Interview.
„Hier wird ein kulturpädagogischer Auftrag wahrgenommen.”
Jürgen Huber bezeichnet die Kurzfilmwoche als ein Großereignis, das vor allem auch für junge Menschen wichtig sei, weil es eine Projektionsfläche für Rollenmodelle und Lebensentwürfe biete. „Hier wird ein kulturpädagogischer Auftrag wahrgenommen, und das soll man bitteschön auch so verstehen“, lobt der Grünen-Kandidat. Auf die Frage, was er sich künftig von der Kurzfilmwoche wünsche, antwortet er, dass sich das Festival stärker weiterentwickeln und „ein kommerzielles Standbein“ aufbauen solle. Man müsse so aus dem „Bezuschussungszyklus“ heraustreten.
Die Kurzfilmwoche sei wertvoll – und im Begriff „wertvoll“ stecke auch schon drin, dass der Stadt „die Kurzfilmwoche etwas wert sein muss“, so Richard Spieß. Der finanzielle Druck müsse langfristig aus dem Projekt herausgenommen werden, um Planungssicherheit zu gewährleisten. Kommunikationsplattformen wie die Kurzfilmwoche zu erhalten sei gerade auch vor dem Hintergrund der drohenden Schließung des Ostentorkinos wichtig.
„Wenn das Ostentorkino weg ist, haben wir ein Problem.”
Diese Gelegenheit nutzt Insa Wiese, um deutlich für dessen Erhalt zu plädieren. „Wir brauchen das Ostentor. Das ist unser Glamour-Kino. Wenn das Ostentor weg ist, haben wir ein Problem – wir können nicht einfach in das Cinemaxx gehen.“ Schließlich sei die besondere Atmosphäre des Programmkinos eines der Alleinstellungsmerkmale des Festivals.
Vor Kinofreunden liegt nun ein spannendes Jubiläumsprogramm, das vielleicht so vielfältig wie nie kuratiert ist und zurecht vorfreudig stimmt. Nicht umsonst zählt die Kurzfilmwoche zu den acht sogenannten Referenzfestivals in der Bundesrepublik. Allerdings: „Von den Referenzfestivals sind wir das technisch am schlechtesten ausgestattete“, hält Insa Wiese fest. Mit Ausnahmen eben des Ostentorkinos und der Filmgalerie im Leeren Beutel, wo moderne digitale Filmprojektoren stehen, fehlt es an Ausrüstung. Auch ein Umstand, den man langfristig wohl nur mit einer besseren Finanzierung ändern kann.
Mathilde Vietze
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Das Ostentorkino bedient – gemeinsam mit der Kinokneipe
und dem Lokal Chaplin – eine Kulturszene für Jung und
Alt. Auch ich als Rentnerin habe die Petition “pro Osten-
torkino” unterschrieben. Es kann nicht angehen, daß hier
– mitten in einer guten Wohnadresse – ein Protzbau hin-
kommt, der nicht Kulturinteressierte, sondern Sauf- und
Krawallbrüder anlockt.
Ich bitte die Ideengeber der Initiative “Pro Ostentorkino”
auch weiterhin zu kämpfen.
Fernsehbuddhist
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Regensburger Kurzkommentarwoche
Ich wünschen den Karma Lounge Leuten das richtige Karma!
Ein falsches Verständnis der Kulturverdrängung | Regensburg Digital
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[…] und selbst bildender Künstler (!)) fordert, dass die Internationale Kurzfilmwoche Regensburg „ein kommerzielles Standbein aufbauen“ müsse und den Bezuschussungszyklus durchbrechen solle. Ich halte den Alimentierungsgedanken […]
Internationale Kurzfilmwoche startet durch | Regensburg Digital
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[…] von öffentlicher Seite katastrophal unterfinanzierten Filmfestivals. Es sind dieselben Punkte, die Wolbergs auch schon bei der Eröffnungs-Pressekonferenz vor zwei Wochen nannte. Aber hier, vor vollbesetztem Haus und sozusagen bei einem „Heimspiel“, darf er sich dafür […]
Altstadt-Kid
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@Fernsehbuddhist
Die Italienische Barbetriebs-GmbH mit den Geschäftsführern Florian Schürger und Michael Stark, brauchen das Karma, die von der selbigen Lounge sind nur deren Marionetten und Betreiber!