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CSU-Fraktionschef: „Gugau unterstützt subversive Netzwerke“

In Feindschaft verbundene Parteifreunde: Christian Schlegl und Armin Gugau.
Die offen ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten im Stadtrat haben es gezeigt: Von Friede, Freude, Eierkuchen kann bei der Regensburger CSU – weiterhin – keine Rede sein. Erst war es die neue Gebührenordnung für die Regensburger Märkte, dann die Diskussion um einen Erlass der Sondernutzungsgebühren für die katholische Kirche bei der Sanierung von St. Kassian und nun ist es eine Pressemitteilung des Kreisverbands, die den Streit wieder mal so richtig befeuert. Die Kampfhähne sind – wie so oft – CSU-Chef Armin Gugau auf der einen und der Fraktionsvorsitzende Christian Schlegl auf der anderen Seite. Erneut zeigt sich dabei, dass die Instrumentalisierung des Rechtsradikalismus-Vorwurfs für machtpolitische Zwecke im Vorfeld des zurückliegenden Kommunalwahlkampfs und ohne jeden echten Aufklärungswillen weiter auf die CSU zurückschlägt. In seiner Sitzung am Dienstag hat der – vom Rieger/ Gugau-Lager dominierte – CSU-Kreisverband einen „Schlussstrich“ unter die so genannte „Sparfuchs-Affäre“ gezogen. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Bürgermeister Gerhard Weber keine bzw. zu niedrige Mandatsträgerbeiträge an die Partei bezahlt hatten. Nach längerer, öffentlich ausgetragener Schlammschlacht erklärten beide sich bereit, einen Teil davon nachzuzahlen und das Thema schien erledigt – bis fünf CSU-Mitglieder aus der zweiten Reihe Strafanzeige wegen „banden- und gewerbsmäßigen Betrugs“ gegen Schaidinger, Weber und den früheren CSU-Chef Peter Welnhofer stellten. Auch die Strafanzeige wurde weidlich öffentlich breit getreten und nach sechs Monaten von der Regensburger Staatsanwaltschaft eingestellt. Thema jetzt erledigt? Noch lange nicht. Weil unter anderem CSU-Chef Gugau seinerzeit gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung erklärt hatte, man müsse über ein Parteiausschlussverfahren gegen die Anzeigenerstatter diskutieren, griff wiederum Schlegl diesen Ball auf und forderte genau ein solches Verfahren, was wiederum die Junge Union dazu veranlasste, ihrerseits ein Ausschlussverfahren gegen Schlegl zu fordern. Und nun?
“Schlusstrich ziehen”, fordert Armin Gugau. Foto: Staudinger
„Wir müssen einen Schlussstrich ziehen“, sagt CSU-Chef Gugau. Das habe man bereits in „weit schwerwiegenderen Fällen“ so gehandhabt. „Wir müssen in die Zukunft schauen und das heißt vor allem, dass wir uns ausschließlich Sachthemen widmen müssen.“ Nur so ließen sich künftig Wahlen gewinnen, lautet der optimistische Grundtenor, dem sich der Kreisvorstand – wenig überraschend – angeschlossen hat. Und keine Überraschung ist auch die Reaktion darauf von Fraktionschef Schlegl. „Wenn der Kreisvorstand glaubt, weiter mit dem subversiven Netzwerk um Gero Kollmer und Thomas Fürst zusammenarbeiten zu müssen, dann schadet er damit der CSU.“ Gero Kollmer und Thomas Fürst? War da nicht mal was? Genau: Die beiden ist man 2007, als sie gerade dabei waren, zu viel Macht innerhalb der CSU zu bekommen, im Rahmen einer beispiellosen Schlammschlacht los geworden, indem man alte und allen bekannte Geschichten aus JU-Zeiten ausgrub (ein Hintergrundbericht aus dem Jahr 2007). Während CSU und JU in den 90ern noch geschlossen über Journalisten herfielen, von denen die rechten Saufpartys bei der JU aufgedeckt wurden, zeigte man sich – fast zehn Jahre später – betroffen von so bösen, bösen Mitgliedern und kündigte schonungslose Aufklärung an. Fürst und Kollmer – anderen Beteiligten nicht – wurde 2007 das Prädikat „rechtslastig“ verliehen. Thomas Fürst verließ die CSU, Gero Kollmer gründete die CSB, die vollmundig angekündigte Aufklärung wurde zu den Akten gelegt und die „anständige“ CSU um Hans Schaidinger brach bei der Kommunalwahl gehörig ein. Fast verlor der Chefaufklärer seinen OB-Posten. Im Stadtrat haben seitdem die „Anständigen“ das Sagen, im Kreisvorstand die „Schmuddelkinder“. Auf die CSU-Fraktion glaubt der Kreisvorstand ohnehin nicht mehr wirklich angewiesen zu sein. Man baut offenbar – das zeigen diverse gleich- oder ähnlichlautende Anträge – auf eine Allianz mit den Freien Wählern und deren Fraktionschef Ludwig Artinger.
“Subversive Netzwerke”, macht CSU-Fraktionschef Schlegl aus. Foto: Staudinger
CSU-Chef Gugau macht auch keinen Hehl daraus, dass er sich bestens mit Fürst und Kollmer versteht. Die drei Abkömmlinge der katholischen Studentenverbindung Rupertia treffen sich regelmäßig. Bei der Weihnachtsfeier der Jungen Union gab Fürst den Nikolaus und beim kürzlich gefeierten CSU-Ball begrüßte Gugau den Verstoßenen mit der Hoffnung, „dass wir Dich öfter bei der CSU sehen werden“. Das stößt Schlegl, der damals maßgeblich an der nie zu Ende geführten „Aufklärung“ beteiligt war (ebenso wie bei den Partys in den 90ern) sauer auf: „Zum wiederholten Mal zeigt Herr Gugau, dass es ihm nicht um Aussöhnung in der CSU geht, sondern darum, seine persönlichen Freunde zu rehabilitieren.“ Das Gros der Anzeigenerstatter gehöre zu den Duz-Freunden von Fürst und Kollmer, einige entstammten auch der Rupertia. „Das spricht Bände.“ Die CSU-Fraktion will sich nun weitere Schritte offen halten. Man werde über eine Antrag auf scharfe Parteistrafen gegen die Anzeigenerstatter diskutieren, so Schlegl. Fortsetzung folgt garantiert.

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Kommentare (16)

  • Jochen Schweizer

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    Man lernt doch nie aus!

    Die Herren OB Schaidinger und Bürgermeister Weber haben die Zahlung ihrer Mandatsbeiträge gemäß gültiger CSU-Satzung vermindert, weil ihnen die Nasen einiger CSU-Mitglieder nicht gepasst haben sollen.

    Wenn mir also Vereinsmitglieder auf den Keks gehen, dann darf ich meine Beiträge schuldig bleiben. Eine wirklich interessante Auslegung.

    Was die Sache mit dem “Respekt vor dem Amt des OB” angeht, so haben mir meine Eltern beigebracht, dass man die Menschen respektieren muss. Und zwar alle, ohne Ansehen ihres Berufes oder “Amtes”.

    Das subversive Netzwerk innerhalb der CSU Regensburg Stadt waren H. OB Schaidinger, H. Bürgermeister Weber, damalige CSU Kreisvorsitzende H. Wellnhofer, die gemäß Absprache, so H. OB Schaidinger über Jahre an die Kasse des CSU-Kreisverbandes Regensburg Stadt einen verminderten Mandatsbeitrag entrichteten, ohne dass die Parteimitglieder und das zuständige Parteigremium hievon unterrichtet worden wären. Dass sind subversive Absprachen eines subversiven Netzwerkes!

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  • Flintinskorn

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    Wer überall Netzwerke und Rechtsradikale und Netzwerke von Rechtsradikalen sieht, sieht, sollte sich mal auf paranoische Erkrankungen untersuchen lassen.

    Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd.

    Weiss eigentlich jemand, was mit “subversiv” gemeint ist ?

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  • CSU-Mitglied

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    Den CSU- Fraktiosnvorsitzenden kann man nur unterstützen. Diese subersiven Netzwerke zum Schaden der Partei müssen aufgerissen werden. Alle destruktiven Elemente gehören aus der Partei entfernt und die Partei gereinigt werden.
    Warum unterstützt eigentlich niemand aus der CSU-Stadtratrsfraktion H. Schlegl bei seinem Vorhaben?

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  • Flintinskorn

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    Ja richtig, es müsste eine richtige Säuberungswelle durch die CSU gehen, nieder mit den Feinden im Schoße der Partei ! :-D

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  • Tommy

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    @Flintinskorn
    Wer überall Rechtsradikale sieht, wo Rechtsradikale sind und den Rechtsradikalen dann noch zusieht, wie sie andere Rechtsradikale durch Parteienvorgaben daran hindern rechtsradikal zu sein; Oder Anders: Wer rechtsradikal ist und dem Gegenüber in der selben Partei nicht zugesteht selbst rechtsradikal zu sein; Oder so: Wer selbst rechtsradikal sein will, von seinem Parteigenossen aber rechtsradikal überholt wird; Gar so: Wer in einer rechtsradikalen Partei ist und selbst gerne rechtsradikal wäre, den anderen Parteimitgliedern aber vorwirft sie wären rechtsradikal, um gleichzeitig selbst gerne die Rechtsradikalität gepachtet zu haben – der ist, um Ihre Worte zu benutzen, höchst “paranoid”, um nicht zu sagen: CSU-Mitglied :-)

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  • Alexander Holz

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    @CSUMitglied
    Ich unterstütze Christian Schlegl, weil nur er die Partei aus dem Tief holen kann. Wir dürfen nur nicht mutlos werden. Deshalb muß Christian Schlegl Parteivorsitzender und OB Kandidat werden. In diesem Falle erhalten wir auch die Unterstützung von Hans Schaidinger.

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  • Ernst Restelmann

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    @Alexander Holz

    “Ich unterstütze Christian Schlegl, weil nur er die Partei aus dem Tief holen kann.”
    Interessant!

    Das hört sich fast schon nach Wahlkampf an.

    Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?

    Wie wird Herr Schlegl das wohl machen?

    Wer hat das “Tief” denn eigentlich verursacht?

    Im Übrigen: OB Schaidinger unterstützt nur eine einzige Person: Hans Schaidinger.
    Über diese Kleinigkeit wird so lange hinweg gesehen, bis Hans Schaidinger in Pension gegangen ist,
    und sich über die Regensburger CSU keine Gedanken mehr machen muss.
    Falls er das je getan hat.

    Lieber Alexander Holz, Sie sind ein braver Parteisoldat!

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  • Flintinskorn

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    Ich trinke Jägermeister, weil nur er CS aus dem Tief holen kann, der wiederum die CSU aus dem Tief holen kann

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  • Matthias Beth

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    Ouiz-bzw.Witzfrage der Woche:

    Wer ist der destruktivste Mann mit dem subversivsten Netzwerk in der CSU Regensburg?

    Wenn Sie keine Antwort wissen, so rufen Sie doch den CSU-Fraktionsvorsitzenden an.
    Er wird Ihnen gerne den Namen nennen, damit in der CSU Deeskalation entsteht.

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  • eduard buchinger

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    an @all und … ;-)

    @Alexander Holz

    “Ich unterstütze Christian Schlegl, weil nur er die Partei aus dem Tief holen kann.”
    Interessant!

    Auch ich will Christian Schlegl u n t e r s t ü t z e n und zwar wie folgt (…)
    Sofortiger Eintirtt iin die Christliche SU, um dann das durch die Junge Union angedachte bzw. angestrebte Ausschlußverfahren gegen einen CSU Fraktionsvorsitzenden SCHLEGL mit voran zu treiben.
    Ob der Herr Schlegl meinen angedachten Parteieintritt dann wohl auch noch unterstützen würde?
    Angeblich täte er der Schlegl ja fast alles für “seine” Partei, oder?

    Mit besten Grüssen

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  • Ernst Restelmann

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    @ Alexander Holz

    Wie ich inzwischen weiß, bin ich Ihnen sauber auf den Leim gegangen.

    Aber Sie sind trotzdem ein braver Parteisoldat!

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  • Veits M.

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    Wer beansprucht jetzt für wen und für welche “Taten” das Prädikat

    “subversiv”?

    (=aufrührerisch, aufsässig, aufständisch, aufwieglerisch, rebellisch, revolutionär; widersetzlich, zersetzend; (schweiz.): auflüpfisch; (geh.): aufbegehrend; (bildungsspr.): rebellierend, – so der DUDEN)

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  • CSU-Mitglied

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    Hat H. Schlegl sein Vorhaben nun umgesetzt? Wie will er mit all diesen subversiven Elementen in der Partei der OB-Kandidat der CSU werden? Wo ist die Unterstützung der CSU-Stadtratsfraktion, warum schauen diese Schlegl-Unterstützer weg?

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  • otto reicher

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    @CSU-Mitglied:
    Also, der heutige Presseartikel (08.06.) spricht für sich. Noch dazu muß man sich verwundert die Auen reiben, wenn man die Verfasserin des Artikel gut kennt. Eine verkehrte Welt!
    Der OB schlägt fast 4 Jahre vor dem Abgang, oder ist schon wesentlich früher?, zwei Personen zu Nachfolgern vor und macht diese dadurch zu Unpersonen. Die beiden, die Dame mehr, sind damit verbrannt. Will der OB das? Ich glaube, dass er das will. Verbrannte Erde.
    Die Präambel der CSU liest sich anders. Ich würde den OB sofort aus der Partei werfen, wo er nur noch gegen die CSU arbeitet.

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  • CSU-Mitglied

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    H. Schlegl ist ein geeigneter Kandidat als Nachfolger für H. OB Schaidinger! Nur will der OB dies?
    Ich glaube nicht, er benötigt einen Nachfolger, der sein Tun in der Vergangenhiet weiter deckt und eventuelle Versprechen der jetzigen Amtperiode einlöst. Der einzige Kandidat hierfür ist H. Wolbergs und dies hat in der CSU-Regensburg noch keiner überrissen!

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  • Regensburger

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    @CSU-Mitglied

    wenn man das Verhalten von den Herren Gugau, Rieger, Renter und Vanino bedenkt, das sicher dazu führen wird, dass Herr Wolbergs OB wird, müssten diese nach Ihrer Theorie ja Handlanger von Schaidinger sein. Interessanter Gedanke…

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