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Heute vor 67 Jahren wurde in Regensburg ein KZ eröffnet

Cowboys im Vollrausch

Am Montag ist es auf den Tag genau 67 Jahre her, seit mitten in Regensburg ein KZ eingerichtet wurde. Doch bis heute schaffen es die Verantwortlichen an der Spitze der Stadt nicht, mit dem Thema offen und ehrlich umzugehen. Und hier nicht von Absicht zu sprechen, hieße, diesen Leuten eine Intelligenz im Bereich des Debilen zu attestieren.

Wie ein Wanderprediger in einem US-Western – so fühlt sich Hans Simon-Pelanda. Für Liebe, Gewaltlosigkeit und gegen Trunksucht predigen, während sich im Saloon nebenan sturzbetrunkene Cowboys die Schädel einschlagen. Es ist kein Saloon, in dem Simon-Pelanda das sagt. Wir befinden uns in Regensburg. Am Sonntag sitzt er in der Pizzeria im Colosseum vor gut 40 Zuhörern und erzählt zum Xten Mal von der Geschichte des KZ-Außenlagers. Und die Cowboys, an die Simon-Pelanda sich wendet, sind nicht da. Aus dem Stadtrat haben es Jürgen Huber (Grüne), Margot Neuner (SPD), Richard Spieß (Linke) und Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) geschafft, zu kommen. FDP und Freie Wähler haben sich heute entschuldigt, ebenso der Kulturreferent. Und dass die CSU sich tatsächlich mit dem Thema beschäftigen würde, um dessen Vermeidung und Totschweigen sie sich seit Jahrzehnten verdient gemacht hat, hatte wohl niemand ernsthaft erwartet.

Der Pächter des Lokals hat übrigens kein Problem damit, dass hier an die Gefangenen und Toten des Colosseum erinnert wird. Er hat den Raum für die Veranstaltung ohne Pacht und ohne große Diskussion zur Verfügung gestellt (Eingeladen hatten die VVN, Soziale Initiativen, Falken und das Bündnis “Keine Bedienung für Nazis). Heute (Montag) sind es auf den Tag genau 67 Jahre, seit das Außenlager von Flossenbürg in Stadtamhof eröffnet wurde, das in den sechs Wochen, die es bestand, etwa 70 Menschen das Leben kostete: Eine der höchsten Todesraten aller Außenlager des KZ Flossenbürg – dafür steht das Colosseum. Nach dem Krieg war das Lager vergessen. Niemand wollte etwas davon gewusst haben, dass tagtäglich 400 Männer mit Holzpantinen quer durch die ganze Stadt zum Hauptbahnhof liefen, dort beim Bomben räumen zerfetzt, von Tieffliegern abgeknallt oder von der SS totgeprügelt wurden, und auf dem Rückweg die Toten des Tages auf einem Karren zurück nach Stadtamhof brachten.

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Eine Gedenkstätte, die den Regensburgern nach dem Krieg mehr oder weniger zwangsweise auf dem Zentralfriedhof verordnet wurde, verschwand Mitte der 50er. Einem Regierungsintermezzo mit SPD-Oberbürgermeisterin Christa Meier ist es zumindest zu verdanken, dass in den 90ern ein Gedenkstein aufgestellt wurde, der allerdings keinen Bezug zum Colosseum erkennen lässt.

„Es ist alles gesagt. Ich weiß nichts mehr. Keiner will zuhören. Es fehlt am Willen.“ Hans Simon-Pelanda hier bei einer Rede qam 23. April 2010 in Stadtamhof). Foto: Archiv

Es ist erstaunlich, dass Simon-Pelanda so ruhig bleibt, während der guten Stunde, die er am Sonntag spricht. Es ist erstaunlich, dass er sich irgendwelche Attacken erspart. Der Vorsitzende der „ARGE ehemaliges KZ Flossenbürg“ hat diese Geschichte nämlich schon zigmal erzählt. Bei unzähligen Gelegenheiten. Immer wieder – seit er 1982 Lehrer einer Schulklasse der Berufsfachschule war, die die lange vergessene Geschichte des Colosseum im Rahmen einer gemeinsamen Abschlussarbeit wieder aufdeckte. Gegen den Widerstand städtischer Archivare und Politiker, verbunden mit Drohungen, dass er keine Festanstellung bekommen werde, wenn diese Arbeit öffentlich gemacht werden würde. Eine Geldspende der Schüler für eine Tafel verflüchtigte sich irgendwo in den Weiten des städtischen Haushalts. Immer wieder hat er sie erzählt – jedes Jahr am 23. April, wenn in Stadtamhof der Gedenkweg für die Opfer des Faschismus beginnt. Immer wieder – seit vor vier Jahren die Grünen im Stadtrat erneut eine Gedenktafel am Gebäude ins Gespräch brachten.

„Seit vier Jahren Desinformation. Seit vier Jahren Nebelkerzen. Seit vier Jahren Verzögerung. Leute, die sich für das Thema engagieren, werden verarscht.“ Jürgen Huber (Grüne) Foto: Archiv

Doch auch heute – fast 70 Jahre nach Kriegsende – scheint es nicht möglich zu sein, offen mit dem Thema umzugehen. Waren es früher Mauern aus Beton – Drohungen – gegen die Simon-Pelanda gerannt ist, sind es heute solche aus Gummi – Untätigkeit und Ignoranz. Und will man den derzeit politisch Verantwortlichen nicht eine Dummheit bescheinigen, die im Bereich der Debilität liegt, muss man mit Blick auf die zurückliegenden vier Jahre von absichtlichem Verzögern, Verschleppen und dem Versuch, das einfach auszusitzen, sprechen.

Über die Eigentumsverhältnisse des Colosseum wurde der Stadtrat schlichtweg belogen. Während Develey-Boss Michael Durach – praktischerweise auch CSU-Gemeinderat in Unterhaching – in internen Gesprächen mit der Stadt bereits geklärt hatte, dass ihm an sein Haus keine Tafel kommt, erzählte Kulturreferent Klemens Unger im Kulturausschuss noch Geschichten über eine Eigentümerversammlung, die man erst abwarten müsse und davon, dass das alles furchtbar kompliziert sei. Nachdem die mittelscharfe CSU-Connection ohne Zutun von Unger oder anderen Vertretern der Stadt öffentlich bekannt wurde, passierte erst einmal nichts. Nach Protesten der Opposition griff Unger schließlich den Vorschlag auf, eine Bodenplatte vor dem Gebäude zu verlegen. Ein Beschluss wurde gefasst und wieder zogen zwei Jahre der Untätigkeit und Ausflüchte ins Land.

Doch plötzlich – im vergangenen April – war sie da, diese Platte. Klammheimlich verlegt, ohne dass der Stadtrat irgendetwas davon erfahren hätte. Mit einem Text, dessen Verfasser nicht bekannt ist und für den auch niemand verantwortlich sein will. Ein Text, der nicht nur bei Stadträten, sondern auch bei Historikern Grausen auslöst. Bekannt wurde das erst im August. Wíeder gab es Proteste. Schließlich übernahm es SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs, Unger, den Text, die Platte, die vier Jahre währende Untätigkeit und Unfähigkeit zu verteidigen und sich gleich noch als Schutzschild vor den Oberbürgermeister zu stellen, der eigentlicher Hauptempfänger aller Kritik wäre. Erneut wurde ein Beschluss gefasst.

Eine externe Arbeitsgruppe sollte es nun besorgen, einen Text für eine Platte oder Tafel zu erarbeiten, auf der dann irgendetwas steht, das irgendwie so formuliert sein soll, dass man auch die alte Platte, die ja irgendwie doch „historisch korrekt, aber anders gemeint“ (Wolbergs) sein soll, liegen lassen kann. Nicht dass da noch irgendwer sagt, irgendjemand hätte irgendwas falsch gemacht. Und natürlich soll es auch etwas mit einem würdigen Gedenken und der historischen Wahrheit zu tun haben. Nicht, dass man das noch vergisst. Diese zweite Platte oder Tafel soll dann irgendwo verlegt oder angebracht werden. Irgendwann. Wenn sich dann noch jemand daran erinnert oder dafür interessiert.

„Ich teile die Empörung darüber, wie mit diesem Thema umgegangen wird. Es ist schade, dass der Eindruck entstanden ist, die SPD würde sich hier wegducken. Ich werde das Thema weiter verfolgen.“ Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) Foto: Archiv

Der Kulturreferent, nach diesem Beschluss beauftragt, potentielle Mitglieder dieser Arbeitsgruppe zu einem ersten Treffen einladen, hat das – binnen fast fünf Monaten – leider noch nicht geschafft. Für die nächste Sitzung des Kulturausschusses hat er aber, das ließ er am Sonntag ausrichten, einen „Zwischenbericht“ vorbereitet. Wieder einmal. Vermutlich über seine erneute Untätigkeit. Hans Simon-Pelanda, der – das wurde zumindest dem Stadtrat erzählt – ebenfalls bei dieser Gruppe mitarbeiten soll, hat einen Brief an die Fraktionen und die Stadt geschrieben, Vorschläge für einen Text unterbreitet. Das ist auch schon wieder ein Weilchen her. Einige Stadtratsfraktionen haben geantwortet, sagt er am Sonntag. „Manche sehr ausführlich.“ Von offizieller Seite gab es dagegen nicht einmal eine Eingangsbestätigung. Nicht von den Bürgermeistern. Nicht vom Kulturreferenten. Cowboys im Vollrausch lassen sich doch nicht von einem Wanderprediger stören.

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Kommentare (22)

  • Andreas Schmal

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    Anwcheinend ist es halt so, dass ein Stadtratsbeschluss für den Kulturreferenten nur so eine Art unverbindliche Empfehlung für ein Tätig werden bei Lust und Laune ist.
    Man muss aber nicht wirklich.

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  • Neuromancerro

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    Diese Geschichte lässt einen rot werden vor Scham.
    DieseGeschichte sollte eigentlich Auslöser sein, das Pack aus dem Amt zu jagen, dass so etwas zulässt.
    Diese Geschichte muss immer und immer wieder erzählt werden.
    Dieser Text lässt es an Deutlichkeit nicht fehlen.
    Dieses Jahr muss sich etwas ändern!

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  • daAnder

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    @Neuromancerro:

    Du hast Recht!

    Tu uns einen Gefallen, ändere Dein Bild, nicht wegen uns, wegen der Menschen, die drauf sind, Danke!

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  • Kulturpapst

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    Aber ein Kulturfest im Stadtpark ausrichten! Für 300.000 Euro. Immerhin wird da Verdis Requiem aufgeführt – das Wochenblatt meint gar, es sei eine Verdi-Oper – ist es aber nicht – das könnte man doch den Opfern der Außenstelle Colosseum KZ Floßenbürg widmen. Es ist wirklich nicht zu fassen, was in Regensburg alles möglich und unmöglich ist. Als Gast will ja nicht über Gebühr meckern, aber es fehlt m.E. an der vierten Macht in Regensburg, der Presse, die hier korrigierend eingreifen müsste. MZ voll auf Stadtrats-Koalitionslinie und das Wochenblatt bringt nur mehr Party-Pix, Fotos von besoffenen Weibern und Playboybunnys oder DSDS-Idioten. Da ist ein Rufer in der Wüste wie der sehr verdiente Herr Simon-Pelana auf verlorenem Posten. Volk dumm machen, dann kann man mit ihm verfahren nach Gutdünken. Gott bewahre Regensburg vor seinen Medien!

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  • Gondrino

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    Hier im Konkreten zeigt sich, wie wir mit unser Vergangenheit umgehen, in wie weit wir in der Lage sind Schuld einzugestehen. Anscheinend ist Verdrängen einfacher. Es ist nicht nur eine Schande der regierenden Stadträte, sondern eigentlich aller Regensburger, die lieber wegschauen und mit dem “Thema” nix mehr zutun haben wollen. “Ist ja schon so viel gesagt worden…” Doch hier, wie übrigens auch an anderen Orten unserer Republik, zeigt sich, dass sich viele mit den Opfern nicht wirklich solidarisch erklären können, weil sie nämlich noch nicht mal die Schuld oder Schande wahrhaben wollen, denn “schließlich hat ja niemand was gewusst” und jetzt will man es erst recht vergessen, doch Verdrängen heilt nicht. So bleibt die Schande immer bestehen.

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  • Thomas R.

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    Lieber Gondrino,

    ich werde niemals die Schuld an einem Verbrechen eingestehen, welches ich nicht begangen habe.

    Das ändert nichts daran, dass man natürlich und selbstverständlich diese Geschichte immer wieder erzählen und der Opfer gedenken muss.

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  • Regensburger

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    Man sollte die Opfer der Nationalsozialismus nie vergessen, aber ich selbst als Deutscher bin ich nicht bereit, diesen (ungerechten) Mitschuld ganzes Leben mit zutragen. Ich fühle mich für die unmenschlichen Taten nicht verantwortlich. Ich bin selbst „noch ein lebender Kriegsopfer“ der durch die Regierungspolitik weiterhin diskriminiert ist. Nicht der Kulturreferent der Stadt Regensburg ist für diese Missverstände mit der Gedenktafel verantwortlich, sondern die ganze Politik der Bundesrepublik Deutschland. Zitat aus dem Brief des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 29.November 2007:“ Mit dem Kriegsfolgenbereinigungsgesetz hat der Gesetzgeber einen Schlussstrich unter die gesamte Kriegsfolgengesetzgebung gezogen.“ Ein Satz der sagt mehr als die ganze Diskussion oder die Schuldzuweisungen. In dem Stadtrat sind auch Künstler die einen Entwurf für ein ehrenwürdigen Denkmal für die KZ – Opfer entworfen können.
    Wenn keiner Tafel an dem Haus, so ein Denkmal vor dem Haus.

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  • Fr.Stren

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    Die gedenkpolitische Situation in R. ist widersprüchlich-heuchlerisch, nicht zuletzt da OB Schaidinger – wohl (hauptsächlich?) aus einem politischen Abgrenzungs- und Selbstdarstellungsinteresse heraus – durchaus in der Lage ist, Verantwortlichkeiten zu benennen.

    Mit seiner Rede zum Holocaust-Gedenktag 2008 hätte er auch in der o.g. Veranstaltung auftreten können und weitgehende Zustimmung bekommen (übrigens mehr als die weinerlich-opportunistische Betroffenheitsrede der SPD-Stadträtin: Wir-von-SPD-waren-auch-NS-Opfer und deshalb sind wir immer schon für eine Colosseum-Gedenktafel gewesen).

    Schaidinger 2008:
    „Meine Damen und Herren,
    ich habe mich heute der nicht leichten Aufgabe unterzogen, Ereignisse in Regensburg und auch Namen zu nennen. Damit will ich gerade jüngeren Mitbürgern und Mitbürgerinnen vor Augen führen, dass wir auch in unserer friedlichen Stadt nicht gefeit sind, dem Unrecht in die Hände zu spielen, ja selbst Täter zu werden.“
    (Siehe: http://www.regensburg.de/rathaus/aktuelles/ansprachen-und-reden/archiv-2008/ob-hans-schaidinger-2008/gedenkveranstaltung-fuer-die-opfer-des-nationalsozialismus/9851)

    Der sachlich verantwortliche Kulturreferent Unger hingegen hat bislang nicht EINE halbwegs stimmige Rede zum Thema NS-Gedenken abgeliefert, nur Nebelkerzen abgefeuert. Ungers Aufgabe und Selbstverständnis ist es vielmehr, die konservative Mehrheit Regensburgs zu repräsentieren (welche kein Interesse an einer Auseinandersetzung mit der christlich-judenfeindlichen NS-Geschichte bzw. dem Vernichtungskrieg hat), die Thematik KZ-Außenlager Colosseum solange in Arbeitsgruppen und Zwischenberichten versanden zu lassen, bis sich in Regensburg restlos alles um Welterbe, Touristen und Gastronomie dreht.

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  • Jürgen Huber

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    Wenn die SPD StadträtInnen Neuner, Malz-Schwarzfischer und Mayer einmal für einen meiner Anträge zum KZ-Aussenlager gestimmt hätten, könnte sich Frau Malz-Schwarzfischer heute die Betroffenheitsgeste (s.o.) sparen. Nur Margit Wild hatte ihre Bedenken, meinen Antrag abzulehnen. Dafür wurde sie dann schnell von Fraktionschef Hartl aus dem Ausschuss genommen. NUR durch die Stimmen der SPD wurde jede meiner Initiativen zum Colosseum abgeschmettert. Von der CSU war nicht mehr zu erwarten, aber die SPD, als Opfer des NS! Der SPD-Bürgermeister Wolbergs hat im Gegensatz zu den StadträtInnen (ich hatte darum gebeten) die Platte vor der Verlegung gesehen und sie durchgewunken. Wolbergs hat zugestimmt!!! Und es ist Wolbergs, der Unger bei JEDER Gelegenheit verteidigt, also deckt, was der macht. Die SPD heuchelt in Sachen Colosseum so ungemein, dass ich mich hier erneut zu Wort melden muss. Messt sie an ihren Taten! Jetzt, wo sie seit 4 Jahren an der Macht sind.
    Jürgen Huber

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  • mkveits

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    Was folgt der Empörung?

    Was ist zu tun – nach der Empörung, der sich auch u.a. Frau Stadträtin Gertrud Maltz-Schwarzfischer anschloss?

    Ich lese:
    “Eine Geldspende der Schüler für eine Tafel verflüchtigte sich irgendwo in den Weiten des städtischen Haushalts.”

    Wenn, besser: falls das zutrifft, sollte an dieser Stelle ein “Hebel” angesetzt werden. Denn ein solcher Akt hätte ggf. juristische Bedeutung, Amtswalter, die für den Verbleib des Geldes verantwortlich zeichnen, sind auszumachen.

    Der neue BP sprach Wochen vor seiner Wahl sinngemäß auch davon, das Gleichgültigkeit und Verantwortungslosigkeit verschiedene Seiten der gleichen Medaille sind.

    Und ich füge hinzu: In dem Wort ´Verantwortung` steckt das Wort `Antwort`.

    Eine den historischen Fakten angemessene Antwort zu geben, ist Aufgabe der Regensburger Zivilgesellschaft.

    Gauck am 18. März:
    “Es ist unser Land, in dem wir Verantwortung übernehmen, wie es auch unser Land ist, wenn wir die Verantwortung scheuen.”

    Mit der Recherche nach dem verbliebenen Spendengeld mag sich in der Folge leichter Öffentlichkeit herstellen lassen, so dass sich Verwaltung, Stadtrat und Bürgerschaft im Wege des so entstandenen Druckes auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen werden (müssen).

    mkveits

    Hinweis auf Stéphane Hessel: Er sagt:

    “Genug empört, jetzt wird gehandelt!”

    “Wir müssen handeln, und zwar mit den Mitteln der Demokratie. Dazu gehören die Beteiligung an Protesten, internationale Zusammenarbeit sowie persönliches Engagement im Kleinen. Aber vor allem brauchen wir eines: den Glauben daran, dass unser bürgerliches Engagement die Welt verändern kann.”

    Quellen:
    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,749612,00.html
    http://www.ullsteinbuchverlage.de/ullsteinhc/buch.php?id=17920

    Gaucks Rede
    http://www.bundespraesident.de/DE/Home/home_node.html

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  • gurgel

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    @ huber

    Wer zwei von 4 Namen von Stadtratskolleginnen falsch schreibt dokumentiert damit auch etwas, lieber Herr Huber.

    Herr Huber hören sie auf mit ihrer selbstdarsellerischen Dampfplauderei.
    Haben sie vor ihrem Kommentar mal zum Telefon gegriffen und beim Kulturreferenten nachgefragt, was mit dem letzten Stadtratsbeschluss passiert ist, oder hatten sie Angst davor dann eine Auskunft zu bekommen, die ihr Argumentationshäuschen hätte einstürzen lassen.

    Die SPD verfolgt seit mehr 20 Jahren das Ziel eines würdigen Gedenkens in Stadtamhof. Die Sturheit der diversen Hausbesitzer durch deren Hände das Colusseum gegangen ist war dabei wenig hilfreich zur Problemlösung.

    Deshalb kam es auch zu dem Gedenkstein in der Amtszeit von Christa Meier (mit ei nicht mit ay Herr Huber)

    Um dieses Thema in Regensburg zu erkennen mußte man nicht warten bis Herr Huber Stadtrat wurde – vorher hat es ihn offensichtlich gar nicht so interessiert, zumindest sind dafür keine Belege bekannt. Engagierte Bürgerinnen und Bürger außerhalb und innerhalb der SPD waren lange vor Herrn Huber aktiv.

    Jetzt als Stadtrat braucht er halt auch irgendein Thema mit dem er sich öffentlich darstellen kann. Habt Verständnis, der Mann kämpft um einen guten Listenplatz und ein sicheres Nebeneinkommen für/ab 2014. Was interssiert ihn da die Geschichte vor seiner Stadtratstätigkeit, wenn er dem politischen Gegner eine reinwürgen will.

    Im übrigen kann ich mich Thomas R. nur anschließen. Ich lass mir von niemand eine Schuld an Verbrechen einreden die 25 vor meiner Zeit begangen wurden. basta.

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  • Kronenklauer

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    Da hat doch der Jürgen Huber völlig recht. Messt Sie (auch) an ihren Taten! Die sympathischen unter den SPD Stadträten stimmen meines Wissens immer nur im Fraktionszwang womöglich gegen ihre eigenen Ansichten.Wer im entscheidenden Moment ausschert wird mit bösen Blicken aus der eigenen Fraktion eingeschüchtert und kreidebleich. Das ist doch durchaus bedauerlich. Das (symbolische) Engagement der SPD Stadträte ausserhalb des Stadtrats ist dennoch nicht zu unterschätzen. Sicherlich beeinflußen Sie somit das politische Klima in dem sie leider mitstimmen müssen. Das wiederum ist absolut verantwortungsvoll, mutig und aufrichtig.

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  • Gondrino

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    Zur Klarstellung: ich meinte nicht persönliche Schuld, sondern gesellschaftliche Schuld und die besteht so lange bis den Opfern würdig gedacht ist. Und dass das so lange dauert ist darüber hinaus noch eine Schande für alle politisch Verantwortlichen!!

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  • mkveits

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    Mit “… sellerischer Dampfplauderei” kommen wir nicht weiter. Auch nicht mit einer Art doppelten Moral/Haltung, die das jeweilige Rückgrat vor dem städtischen Sitzungssaal abgibt, um auf eine Karikatur von Jo Weller anzuspielen.

    “Bürgerbeteiligung als Motor der kommunalen Entwicklung” – heißt eine Veranstaltung der STIFTUNG MITARBEIT, auf die ich gerne hinweisen möchte (Website). Es geht darum, die “Demokratie nachhaltig zu stärken”, wie es in der Ankündigung heißt.

    Dazu zählt auch, nicht in Gleich-Gültigkeit zu verharren, sondern, wie Huber, auf Widersprüchliches hinzuweisen, wenn der Freiheit der Meinungsäußerung und Überzeugung im Rat der Stadt entgegengearbeitet wird und für ihn dort Erlebtes mit der jetzt nach außen getragenen Realität nicht in Einklang steht.

    Wer dieser seiner Darstellung kaum ein Sachargument entgegenhalten kann, der mag sich Gedanken machen über die verschenkten Früchte eines ergiebigen Streites, von dem die Demokratie lebt; sie lebt nicht von einer nach außen getragenen “Geschlossenheit” jeglicher Partei. Wie das “Ab-Nicken” zu innerparteilichen Fehlentwicklungen führt, das exerziert seit Jahr und Tag die CSU (auch in ihren Schattierungen) vor. Die SPD scheint sich dieser Fehlentwicklung seit 2008 anzuschließen und bereitet damit – welch eine Fügung – den Boden für neue kommunale bürgerschaftliche Kräfte, die einer ÖKO-SOZIALEN KEHRTWENDE in R. den Weg bereitet.

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  • Pragmatiker

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    Eigentlich interessiert mich das alles nicht so arg. Ewig Gestrige bleiben halt ewig Gestrige, so what. Hab mir allerdings vor ein paar Tagen zufällig die DVD “Das schreckliche Mädchen” von Michael Verhoeven angeschaut, und irgendwie erinnert mich die hiesige Diskussion ganz arg an das, was im Film (in “Vilzing”) und in echt (in Passau) abging, als ein Mädchen mal wissen wollte, wie das denn so war im Städtchen vor 50, 60 Jahren. Naja, und angesichts der Scheinheiligkeit und Pseudo-Engagiertheit der bigotten SPD-Stadträte könnte ich bloß noch kot.en.

    Wie schon früher mal geschrieben: Erst für allen Sch… dieser Welt stimmen, die Damen Schmalzfischer und Konsorten, immer brav entschuldigt wegen des brutalen Fraktions”zwangs” (ach Gottchen, was für ein schlimmer, pöser, unentrinnbarer Zwang…) – und hinterher die dicke Gutmenschenhose markieren. Pfui Teufel.

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