Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus für Regensburg!

Hallo. Schön, dass Sie hier lesen oder kommentieren. Fast noch mehr freuen würden wir uns, wenn Sie die Arbeit von regensburg-digital mit einem kleinen (gern auch größerem) Beitrag unterstützen. Wir finanzieren uns nämlich nur zu etwa einem Drittel über Werbeanzeigen. Und für die gibt es bei uns auch ausdrücklich keine zusätzliche Gegenleistung, etwa in Form von PR-Artikeln oder Native Advertising.

Mehr als zwei Drittel unseres Budgets stammt aus Spenden – regelmäßige Beiträge von etwa 300 Mitgliedern im Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.

Anders ausgedrückt: Wir bauen auf Sie – mündige Leserinnen und Leser, die uns freiwillig unterstützen. Seien Sie dabei – mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag. Herzlichen Dank.

Spenden Sie mit
Zwischenbericht des "Chefaufklärers"

Bis zu 700 Gewaltopfer bei den Domspatzen

Der Zwischenbericht von Rechtsanwalt Ulrich Weber zu Gewalt und Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen straft den in der Vergangenheit behaupteten Willen des Bistums Regensburg zur Aufklärung erneut Lügen.

domspatzen

Ich bin unabhängig und ich sag, was ich will. Ohne es explizit auszusprechen, ist das die Botschaft die Ulrich Weber sowohl an die Verantwortlichen im Bistum als auch an die Betroffenen von Gewalt und Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen sendet. Am Freitagvormittag hat der als Aufklärer eingesetzte Rechtsanwalt nach acht Monaten Recherche seinen ersten Zwischenbericht vorgelegt. Und es sind nicht nur die nackten Zahlen, die erneut ein beschämendes Licht auf das Verhalten des Bistums werfen. Weber legt auch klar: Die gewalttätigen und sexuellen Übergriffe waren intern bekannt, ohne dass daraus Konsequenzen gezogen worden wären. Es fällt der Name Georg Ratzinger, aber auch – auf Nachfrage – jener der Domspatzen-Ikone Theobald Schrems.

WERBUNG

Für die Zeit zwischen 1945 und 1992 liegen Weber 231 konkrete Meldungen körperlicher Gewalt vor – der Großteil davon an der Domspatzen-Vorschule in Etterzhausen/ Pielenhofen. Es gibt über 40 Beschuldigte. Allerdings geht Weber nach seinen bisher 70 Gesprächen mit Betroffenen von einer weitaus höheren Zahl aus.

„Es zeichnet sich ab, dass rund 30 Prozent der Schüler in Etterzhausen bis 1992 von körperlicher Gewalt betroffen waren.“

Zehn Mal so viele Betroffene wie bislang eingeräumt

Das wären mehr als 700 Kinder und Jugendliche – zehn Mal mehr Betroffene, als das Bistum selbst bislang eingeräumt hat. Er habe keinen Grund an den Schilderungen der Opfer zu zweifeln, so Weber. In seinem Zwischenbericht (hier als PDF) heißt es wörtlich:

„Die Misshandlungsfälle beziehen sich unter anderem auf Prügelattacken bis zum ‘blutig Schlagen’, Schlagen mit Stock oder diversen Gegenständen wie Siegelring oder Schlüsselbund, Flüssigkeitsentzug und Zurschaustellung von Bettnässern, Zwang zur Essensaufnahme oder Verweigerung von Nahrung.“

Der Stiftungsvorstand der Domspatzen, dem damals auch Georg Ratzinger angehörte, wusste von diesem Gewaltregime, das im Wesentlichen unter Schuldirektor Johann Meier herrschte. Das geht unter anderem aus einem Schreiben aus dem Jahr 1975 hervor, in dem der Vorstand Meier mitteilt, dass Prügel und übermäßige Gewalt nicht mehr geduldet würden. Meier ignorierte diese Anweisung nicht nur. Er gab dem Vorstand gar zu verstehen, dass das Domspatzen-Gymnasium in Regensburg sich an Etterzhausen zu orientieren habe und nicht umgekehrt. Konsequenzen hatte dies für Meier ebensowenig wie ein zwölf Jahre später zusammengestelltes Dossier, das erhebliche Vorwürfe gegen den Schuldirektor aufführte. Er blieb bis zu seinem Tod ein hochgeachtetes Mitglied der Domspatzen-Familie.

Ulrich Weber: "Ich habe keinen Grund, an den Schilderungen der Betroffenen zu zweifeln." Foto: Werner

Ulrich Weber: “Ich habe keinen Grund, an den Schilderungen der Betroffenen zu zweifeln.” Foto: Werner

Über 60 Betroffene sexuellen Missbrauchs in Etterzhausen und Regensburg haben sich bislang bei Weber gemeldet. Es gibt 14 Beschuldigte.

„Die Bandbreite der sexuellen Übergriffe reicht nach Aussage der Opfer von Streicheln bis hin zur Vergewaltigung.“

Auch hier geht der Rechtsanwalt von einer höheren Dunkelziffer aus. Eine konkrete Einschätzung sei allerdings bisher nicht möglich, weil über das Erfahrene – im Gegensatz zu körperlicher Gewalt – untereinander größtenteils nicht kommuniziert worden sei, so Weber. Ein Großteil der Taten konzentriert sich Weber zufolge auf den Zeitraum bis zu den 70er Jahren, doch aus den 90ern und 2000ern gebe es Fälle.

Vorgänge waren bekannt und führten zu keinen Konsequenzen

Der Umgang der Verantwortlichen bei Domspatzen und Bistum ist – das kann man mehreren Beispielen, die Weber in seinem Bericht aufführt, entnehmen – von Schweigen und Untätigkeit geprägt. Webers Fazit:

„Die Vorgänge waren sowohl intern bekannt als auch kritisiert, führten aber praktisch nicht zu personellen Konsequenzen oder gar strukturellen Umbauten. Hier stellt sich ganz klar die Frage nach Strukturen und deren Mängel. Diese zu beurteilen und Handlungsempfehlungen zu geben, wird allerdings erst zum Ende der Untersuchung möglich sein.“

Namen er aktuell Verantwortlichen für das Verschweigen und Kleinreden der Taten – allen voran Kardinal Gerhard Ludwig Müller und den nach wie vor im Amt befindliche Pressesprecher Clemens Neck, der hierbei eine tragende Rolle spielte – nennt Weber am Freitag nicht. Bei der Pressekonferenz ist auch niemand von ihnen anwesend. Lediglich Domchor-Manager Christof Hartmann hat sich unter die zahlreich vertretenen Journalisten gemischt.

Als nächsten Schritt kündigt Weber nun die Einrichtung eines Kuratoriums an, dem sechs Betroffene auf der einen sowie Bischof Rudolf Voderholzer, vier Mitglieder des Stiftungsvorstandes der Domspatzen und Generalvikar Michael Fuchs angehören sollen. Vom Bistum gab es zu dem Zwischenbericht bislang keine Stellungnahme.

Rolle der Ratzingers schon länger bekannt

Die Rolle und das Wissen der Gebrüder Ratzinger wurde von der Betroffeneninitiative intern-at übrigens schon vor langer Zeit besprochen. Bislang habe sich aber kaum jemand darauf bezogen, sagt Sprecher Michael Sieber unserer Redaktion.

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (73)

  • Mr. T

    |

    Scheint eine gute Arbeit zu machen, der RA Weber. Ich bin gespannt, was er da noch zu Tage fördern kann. Das sollte eigentlich einigen die Augen öffnen …

    0
    0
  • coffin corner

    |

    Auch in diesem Fall wird sich durch konsequentes Nichtstun die biologische Lösung ganz von selbst einstellen. Damit ist man ja schon weit fortgeschritten.
    Die Kirche liefert gerne jeden aus, sofern er nicht geweiht ist.

    0
    0
  • Mathilde Vietze

    |

    Ich glaube schon, daß in der katholischen Kirche selbst der letzte ewiggestrige Hack-
    stock eingesehen hat, daß die Aufklärung der Mißbrauchsfälle nicht nur für die
    Opfer wichtig ist, sondern u.a. auch dazu dient, das Vertrauen in die Kirche, das
    durch diese Vorfälle ramponiert wurde, wieder herzustellen.
    Wer das – egal ob Kleriker oder Laie – nicht einsieht, tut seiner Kirche keinen Gefallen.

    0
    0
  • menschenskind

    |

    Wichtig wäre, das als die Hauptschuldigen endlich die Ratzingers überführt würden.

    Eigentlich reicht ja dieser Wiki-Eintrag bereits aus um den Joseph R. der Vertuschung, der Strafvereitelung, der Verharmlosung und der Begünstigung von Tätern, sowie weiterer moralischer Vergehen zu überführen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_in_der_r%C3%B6misch-katholischen_Kirche#Erzbistum_M.C3.BCnchen_und_Freising

    Zitat Anfang:
    Im März 2010 berichtete die New York Times von einem wegen Kindesmissbrauchs vorbelasteten Pfarrer namens Peter Hullermann, nachdem sich Eltern in Essen über den Pfarrer beschwert hatten. Nach seiner Versetzung Anfang der 1980er Jahre war er in psychiatrischer Behandlung. Obwohl der Psychiater das Erzbistum München und Freising unter Leitung von Bischof Joseph Ratzinger eindringlich davor gewarnt hatte, den Priester wieder mit Kindern arbeiten zu lassen, wurde ihm erneut Kontakt zu Kindern ermöglicht. Fünf Jahre später, 1986, wurde er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu 18 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und 4000 Mark Geldstrafe verurteilt.
    Daraufhin erfolgte erneut eine Versetzung und er konnte 21 Jahre lang weiter mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Gespräche von Eltern, die sich wegen des Küssens von Kindern besorgt zeigten, seien von Mitgliedern des Pfarrgemeinderats in Garching abgeblockt worden. Im September 2008, nachdem ein Missbrauchsopfer ihn aufgespürt hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Auf Anweisung von Erzbischof Reinhard Marx wurde im selben Jahr ein forensisch-psychiatrisches Gutachten erstellt und Hullermann in der Folge strikt untersagt, Kinder-, Jugend- und Ministrantenarbeit auszuüben. Außerdem wurde er in die Tourismusseelsorge nach Bad Tölz versetzt. Die Dienstanweisungen wurden Hullermann jedoch nicht schriftlich mitgeteilt. In den Akten fand sich lediglich ein Personalvermerk, und so konnte er weiterhin in Vertretung Jugendgottesdienste übernehmen.
    Hullermann hatte insgesamt einen sehr guten Ruf in Garching an der Alz. Über den Informationsfluss zwischen den Gemeinden und kirchlichen Stellen gibt es widersprüchliche Aussagen: laut Aussage eines ehemaligen Vorsitzenden hatte der Pfarrgemeinderat Garching keine Information über Hullermanns Vergangenheit; laut Aussage eines ehemaligen Einwohners von Garching waren Hullermanns Neigungen kein Geheimnis (er berichtete von Schmierereien, die darauf anspielten). Das Erzbistum widersprach Darstellungen aus Bad Tölz, dort habe niemand Bescheid gewusst; vielmehr sei der Pfarrverband vor Ort über Hullermanns Neigungen informiert worden.
    Aufgrund von Recherchen der Süddeutschen Zeitung suspendierte das Erzbistum München und Freising Anfang März 2010 den Pfarrer. Der Seelsorgereferent des Bistums, Prälat Josef Obermaier, trat zurück. Gerhard Gruber (* 1928), von 1968 bis 1990 Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, übernahm die volle Verantwortung. Zitat Ende.

    Unglaublich, dass Ratzingers immer noch so viele Fans bei uns haben. Sind diese Leute alle naiv, gleichgültig, gedankenlos? Oder so abgebrüht und gefühllos?
    Es ist nicht zu begreifen.
    Man kann doch nicht solidarisch mit charakterlich so zweifelhaften, sittlich und moralisch derartig fragwürdigen Figuren (wie den Ratzingers) fühlen, nur weil sie (auch) Bayern sind.

    0
    0
  • menschenskind

    |

    Die Italiener haben bekanntlich mehr Humor als wie wir Bayern.
    So gibt es bei ihnen das Wortspiel benedetto — maledetto.

    Papst Benedikt XVI. heißt auf italienisch il Papa Benedetto XVI.
    Benedetto ist zugleich das Italienische Wort für gesegnet.
    Das Gegenwort — maledetto heißt verdammt, auf deutsch.
    Eine Italienische Spaßenzyklopädie führt unseren Benedikt
    als Maledetto XVI. (der verdammte sechzehnte) auf:
    http://nonciclopedia.wikia.com/wiki/Maledetto_XVI

    Der “Führer” mit der Melone ist sicher nur zufällig da rein geraten.
    Viva Italia!

    0
    0
  • Mob

    |

    Da war ja das Lehrer- und Elternmobbing an der Bischof Manfred Müller-Schule ja noch das geringste Übel – http://www.regensburg-digital.de/elternaufstand-an-katholischer-privatschule/02052014/. Aber da hat das Vertuschen auch schon gut geklappt.
    Kein Wunder, wenn man solche Vorbilder wie die höchsten Instanzen der Kirche hat. Und sie werden es wieder aussitzen, die Regensburger und die ausgewanderten Regensburger. Oder doch nicht?

    0
    0
  • Rudolph B.

    |

    … Auszug aus der MZ Regensburg…
    … Der Vorstand der Stiftung Regensburger Domspatzen um Domkapellmeister Roland Büchner meldete sich am Freitagnachmittag zu Wort. Die im Zwischenbericht genannten Opferzahlen „erschrecken uns und wir möchten betonen, dass uns jeder einzelne Fall im Innersten berührt, zutiefst erschüttert und auch sprachlos macht“, heißt es in der Stellungnahme. Die Entschuldigung gegenüber allen Opfern von Missbräuchen und Misshandlungen in Einrichtungen der Domspatzen wird wiederholt. Insbesondere begrüßt der Vorstand, dass sich Anfang Februar das Beraterkuratorium konstituieren wird. Chormanager Christof Hartmann sagte auf Nachfrage der MZ, dass man auf einen guten Austausch mit den Opfern hoffe, um zu erfahren, „wo die Thematiken brennen“. Er verwies darauf, dass Präventionsmaßnahmen bereits seit 2010 eingeleitet und umgesetzt wurden. Das Domspatzen-Gymnasium besuchen derzeit Hartmann zufolge rund 330 Schüler, an der Grundschule sind es 110 Buben. Auf Nachwuchsprobleme angesprochen sagte er: „Jede Schule wirbt mittlerweile um Nachwuchs“. Der Stiftungsvorstands sei sich gewisse, dass „die Eltern hinter uns stehen“. Und von gegenwärtigen Domspatzen bekomme man die Rückmeldung, dass dies „eine coole Schule“ sei…
    http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/mehr-missbrauchsfaelle-bei-den-domspatzen-21179-art1326880.html
    _
    Also gehts noch!!!
    Seit vielen Jahren wird nur vertuscht und alles unter die Teppiche gekehrt.
    Auch verstehe ich die Aussage von Herrn Chormanager Chr. Hartmann nicht:
    Dies sei eine coole Schule.
    Ich finde , das große Problem ist bis heute dieser Stiftungsclub. Würde es den nicht geben, dann wäre bestimmt dieses Thema seit ein paar Jahren schon längst aufgearbeitet. Und die Aussage zum Thema ” Beraterkuratorium ”
    Also , wo die Thematik brennt. Anscheinend verdrängen die Herrschaften bis heute in die Gegenwart eben auch nur die richtigen Themen.
    Der Bischof von Regensburg sollte heute diesen EhemaligenClub einfach auflösen , und viele neue Besen einsetzen, nur so kann man das Thema Domspatzen heute neu und richtig aufarbeiten.

    0
    0
  • talberg

    |

    “Das schlimmste war immer der Wechsel zwischen der unglaublichen Brutalität der Institution und der Schönheit der Musik und der Liturgie.”
    Als Psychotherapeutin die seit mehr als dreissig Jahren in Regensburg mit Erwachsenen arbeitet, hört man diesen Satz in immer wieder neuen Variationen. Man ist ja den steten Zustrom verkrüppelter Seelen von Menschen der Jahrgänge ’50 bis Mitte ’90 eigentlich gewohnt, aber die Erzählungen derer, die Teile ihrer Kindheit in katholischen Erziehungseinrichtungen verbringen mussten, schockieren doch immer wieder. Und gerade der Wechsel zwischen überirdisch schön (Musik, Liturgie, Kirchenarchitektur) und unfassbar grausam und lieblos (Erzieher, Pfarrer, Präfekten) war das schlimme. Weil sich die kindliche Seele nicht verschliessen kann. Weil auch die sicherste innere Verpanzerung aufbricht, wenn z.B. die Schönheit eines Weihnachtsrorate doch wieder Herz und Sinne der mißhandelten Kinder öffnete und sie genau in diese ganze Zartheit hinein dann doch wieder brutal…
    Es ist schrecklich zu sehen wie diese bittersüße Mischung den Kindern geschadet und vor allem ihre Bindungsfähigkeit oft vollständig zerstört hat. Es waren ja die eher zarten und empfindsamen Kinderseelen, die von gläubigen und vertrauenden Eltern in die Internate und Schulen “eingeliefert” wurden. Dieser ausweglose Schrecken, wenn die Mißbraucher auch noch von den Eltern verehrt und von Gott selber legitimiert waren…Kinder glauben ja vollkommen unschuldig.
    Ja ich weiß…es gab und gibt viele feine und liebenswerte Pädagog_innen und andere Mitarbeiter in der Kirche, von den engagierten Laien gar nicht zu reden und ich hoffe auch, dass der genannte Zustrom langsam abebbt. Gut und Böse gibt es überall, in jeder Institution, auch daran müssen sich Kinder “gewöhnen”. Aber die Verbindung aus unglaublicher Schönheit und unfassbarer Brutalität ist eben fast nicht zu verarbeiten. Deshalb steht die Institution Kirche erheblich mehr in der Verantwortung als eine normale Institution und dieser Verantwortung wird sie bisher nicht gerecht, auch wenn sie jetzt unter dem Druck der Öffentlichkeit scheibchenweise wenigstens ab und zu ein kleines bißchen Anstand zeigt.

    0
    0
  • Else Grünhut

    |

    Schade, dass Wolbergs sich zu dem Missbrauch von jungen Menschen in seiner tollen Stadt nicht äußert. Lieber läßt er sich von dem Reichskriegsfahnenschwenkenden Michael Lehner begeistert feiern, wenn er das nach “unseren Werte, unseren Gesetze und unser Grundgesetz” Leben fordert. Nein, dass sind Wolbergs Werte und nicht meine, wo bei Mißbrauch von Kindern durch Geistliche geschwiegen wird.

    0
    0
  • Mathilde Vietze

    |

    Selbst wenn es in der katholischen Kirche noch eine Reihe von Bornierten gibt,
    so war den meisten doch klar, daß RA Ulrich Weber sich kein Blatt vor den
    Mund nehmen, sondern eine Lawine lostreten würde.
    Weber ist also keiner vom Bistum und dessen Wohlwollen abhängiger Jurist
    und ich bin mir sicher, daß eine ganze Reihe Kleriker froh darüber sind, daß
    hier endlich Klarheit geschaffen wird, auch wenn sie das nicht laut sagen oder
    gar der Presse stecken. Die haben sich schon etwas gedacht, als sie einen
    unabhängigen Juristen bestellt haben. Jeder andere Schritt wäre “auf dem
    Holzweg” gelandet.

    0
    0
  • joey

    |

    Die Domspatzenschule scheint mir im Augenblick sehr modern aufgestellt. Die Klassen sind klein, während des Unterrichts ist eine zweite pädagogische Kraft (Erzieher) anwesend. Welche Schule hat zwei Lehrer in der Klasse?
    Die Domspatzen sind eine kulturelle Einrichtung Regensburgs mit großer Geschichte und immer noch hohem Wert für die Stadt insgesamt.
    Ich will hier nichts entschuldigen und relativieren. Die Vergangenheit muß aufgearbeitet werden, ohne Schonung von irgendwelchen Verwandten vom Papst und heutigen Kardinälen. Wahrheit ist hier Unterstützung auf dem Weg in eine neue Zukunft.

    Auch an meinem säkularen Gymnasium (80er Jahre) gab es Gewalt und sexuellen Mißbrauch:
    a) Ganz offen wurden vor der Klasse Leute, die ihre Hausaufgabe “vergessen” hatten, vom Lehrer “gegongt”: eine sehr schmerzhafte Kopfnuß. Man hatte die Wahl zwischen Gong und Strafarbeit bzw Verweis. Auch ich habe den Gong gewählt.
    b) eine Schülerin wurde von einem Chemielehrer zur Strafe mit Ruß im Gesicht beschmiert.

    c) ein Latein Englisch Lehrer war schon zu meinen Zeiten gut bekannt, daß er frühreife Mädchen im Unterricht offen bevorzugte und anmachte. Vor einigen Jahren wurde er (kurz vor Pensionierung) angezeigt, Beweis explizite Botschaften per sms. Das Gericht kam zum Urteil, daß er das Mädchen tatsächlich mißbraucht hat. Eine Fußnote in der Presse, ist ja keine kirchliche Schule…

    Kein System, aber eine hohe Menge von Übergriffen. Allein meine Erfahrungen aus nächster Nähe zusammengezählt kommt man auf eine lange Liste.

    Nochmals: keine Entschuldigung für Ratzinger und Kollegen. Nur der Hinweis: es gab sowas früher öfter.

    0
    0
  • Baldur

    |

    “es gab sowas früher öfter.”
    Heute ist das Früher von morgen.

    0
    0
  • Sonnenfroh

    |

    @talberg, Ergänzung zu Ihrer guten Schilderung der grausamen Polarität brutal – schön, heilig, ehrwürdig. Das Kind empfindet dann. “Ich bin falsch, ich bin schuld, ich bin schmutzig…“ Schon die Geschichte von der Erbsünde geht in diese Richtung, die Ausmerzung des aufrecht Menschlichen.

    0
    0
  • Mathilde Vietze

    |

    Ohne die Sauereien auch nur im geringsten schönzureden: Ich, Jahrgang 1940
    hatte in der Volksschule gute und verständnisvolle Geistliche und Beichtväter.
    Ich kann mich nicht an einen einzigen Fall erinnern, wo ich mit dem Knüppel
    “Todsünde und Höllenstrafe” traktiert worden wäre. Allerdings hatten wir
    in der 7. Klasse eine (weltliche) Lehrerin, die so verquer bigott war, daß der
    Kaplan, ein wertkonservativer Kirchenmann eingriff mit den Worten “Die
    macht Euch ja verrrückt.”

    0
    0
  • Georg Auer

    |

    Der missbrauchte Domspatz- eine (un-)endliche Geschichte?

    Ich, als ein Missbrauchsopfer bei den Regensburger Domspatzen, habe nun endlich im Jahr 2015 durch die Verantwortlichen des Bistums Regensburg Genugtuung bekommen, indem ich endlich nach fast einem Jahrzehnt des Kampfes als ein Missbrauchsopfer der Regensburger Domspatzen von dort anerkannt wurde und auch von dort letztendlich mit einer Opferzahlung entschädigt wurde.

    Dies alles wurde aber nur möglich durch den mutigen Einsatz einzelner Medienvertreter für die Belange der Missbrauchsopfer bei den Regensburger Domspatzen.
    Deshalb gilt mein erster Dank Herrn Stefan Aigner von Regensburg-Digital, welcher den Missbrauchsopfern erst das öffentliche Forum bot für deren Kampf gegen das Bistum Regensburg, um von dort endlich die Anerkennung als Gewalt- und Missbrauchsopfer zu erhalten.
    Mein zweiter Dank gilt insbesondere auch der Filmemacherin Mona Bodros, welche durch Ihren Film „Sünden an den Sängerknaben“ im SWR uns Missbrauchsopfern erst die Möglichkeit gab – nach mehr als 50 Jahren des Schweigens und Verdrängens unseres Leids von damals – wieder mit Worten und Aussagen unser Leid dem allgemeinen Gewissen der Öffentlichkeit erneut anzuvertrauen. Auch der BR hat hierbei mit mehreren Filmbeiträgen uns Opfer dabei tatkräftig unterstützt. Deshalb noch einmal „Herzlichen Dank!“ allen hierfür.
    Mein besonderer Dank aber gilt meinen Mitstreitern, Herrn Michael Sieber als Vertreter der Opfergruppe von Intern-at.de, welcher bis jetzt sich unermüdlich und selbstlos für die Belange der Opfer einsetzt.
    Und zuletzt gilt mein persönlicher Dank ganz besonders meinen beiden langjährigen und mutigen Mitstreitern Udo Kaiser und Alexander Probst. Denn nur im gemeinsam geführten Kampf um unsere Anerkennung als Missbrauchsopfer der Regensburger Domspatzen beim Bistum Regensburg, bekamen wir Opfer endlich wieder unsere Menschenwürde zurück.
    Letztendlich gilt mein Dank aber auch den Vertretern des Bistums und der Domspatzeninstitution, welche endlich den Mut fanden, den Missbrauchs- und Gewaltopfern der Regensburger Domspatzen die notwendige Beachtung zu schenken und hiermit letztendlich dazu beitrugen, deren erlittenes Leid an Leib und Seele ein wenig zu lindern, welches diesen durch Erziehungspersonal der Regensburger Domspatzen in früherer Zeit angetan wurde.

    Ein ehemaliger Domspatz und Missbrauchsopfer
    Georg Auer

    0
    0
  • Coffin Corner

    |

    Herr Auer,

    wenn Sie tatsächlich eine Zahlung des Bistums in der allgemein kolportierten Höhe erhalten haben sollten, dann ist das doch in Ihrem Falle nicht mehr als das Trinkgeld, das man einer Kellnerin gibt, die einem die Maß Bier an den Tisch gebracht hat.
    Das gleiche gilt für alle anderen Opfer dieser Perversen.

    Und vermutlich haben Sie in 10 Jahren Kampf einen höheren Betrag dafür aufgewendet um es zu bekommen, als den Betrag, den Sie am Ende erhalten haben.
    Letztlich kaufen sich die Täter resp. deren Rechtsnachfolger so das gute Gewissen mit dem Kleingeld in Ihren Geldbörsen zurück.
    Daß Sie sich dafür auch noch bedanken, ehrt Sie und verlangt mir Respekt ab.

    Aber es ist in meinen Augen nichts anderes als eine weitere Perversion in einer langen Reihe von Perversionen, die man Ihnen und Ihren Leiudgenossen angetan hat und von denen Ihre Internatszeit nur der Anfang war.
    Die Domspatzenleitung/Bistumsleitung, wer auch immer hat Sie nicht aus Mitleid oder aus einer evtl. Einsicht, Reue oder sonst irgendetwas was mit Gefühlen zu tun hätte anerkannt: Die haben Sie anerkannt, weil ganz massive Dinge wie staatliche Förderung, ausbleibender Nachwuchs, Kirchenaustritte in horrender Zahl etc. auf dem Spiel stehen.
    Auch darüber wird hier -Dank an Herr Aigner- laufend berichtet.
    Herrn Aigner wurde dabei auch übel mitgespielt, wenn auch nicht in Form sexueller Perversion, dann doch in anderer Form.
    Das soll die katholische Kirche sein ? Die unter dem Motto “Brücken bauen” in Ihrer schönen Stadt einen Kirchentag abgehalten hat ?
    Nein danke.

    0
    0
  • Erika Kerstner

    |

    Ich kann mich Ihnen, Herr Auer, nur anschließen. Aber auch Ihnen gilt Dank: Dass Sie – wie Ihre Mitstreiter – nicht aufgegeben haben, um Gerechtigkeit und die Anerkennung der Wahrheit zu kämpfen. Dass Ihnen nicht nur das Ursprungsleid aufgebürdet wurde, sondern auch noch der Kampf um Gerechtigkeit, ist eine Schande. Nun fehlt noch, dass diejenigen, die für das zweite Leid verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden.
    Frau Talberg, Danke für die zutreffende Beschreibung dessen, was Domspatzen in dem Spagat zwischen unglaublicher Schönheit und unfassbarer Brutalität erlitten haben.

    0
    0
  • menschenskind

    |

    Wie können anhand solcher Fakten noch Zweifel an der ungeheuren Schuld Joseph Ratzingers bestehen?

    Wie ist es möglich, dass immer noch so viele ihn geradezu reflexhaft freisprechen?

    Hier steht doch eindeutig, dass Ratzinger seit mindestens 30 Jahren über die Schweinereien seiner priesterlichen Kollegen Bescheid wusste. Warum nicht seinem Verstand folgen, und sagen, jetzt ist Schluss mit den Lügen, mit der Heuchelei, mit der ungeheuren Lumperei in meiner Kirche – jetzt trete ich aus, weil ich mir selber nicht auch noch die Hände schmutzig machen will?

    Was hält so viele bayerische Trottel immer noch fest an dieser Organisation, die durch und durch verlogen und verbrecherisch ist, was nur? – Vernunft ganz sicher nicht. Was sonst? – Tradition? Dummheit? Alternativlosigkeit? Gedankenträgheit? Gleichgültigkeit?…

    Zitat en.wiki
    Peter Hullermann (born 5 October 1947 in Gelsenkirchen)[1] is a German Catholic priest who sexually abused several boys in the 1970s and 1980s. His case has attracted particular interest because of the alleged involvement of Cardinal Joseph Ratzinger, then serving as Archbishop of Munich and Freising. Ratzinger later became Pope Benedict XVI.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Hullermann

    http://www.faz.net/aktuell/politik/papstbesuch/ratzinger-und-die-missbrauchsfaelle-verbrecher-in-soutane-11229713-p2.html
    Der heute 63 Jahre alte Geistliche war im Frühjahr 1980 aus dem Bistum Essen nach München umgezogen und dort nach wenigen Monaten wieder in der Seelsorge eingesetzt worden. Ratzinger war damals seit drei Jahren Erzbischof in München und stimmte laut dem Protokoll der Sitzung des Ordinariatsrats der Aufnahme des Essener Priesters zu.

    The future Pope Benedict XVI was kept more closely apprised of a sexual abuse case in Germany than previous church statements have suggested, raising fresh questions about his handling of a scandal unfolding under his direct supervision before he rose to the top of the church’s hierarchy.
    http://www.nytimes.com/2010/03/26/world/europe/26church.html?_r=0

    Die ganze Welt schaut auf uns als ein Haufen Deppen!

    0
    0
  • Die Offenbarung des Ulrich Weber » Regensburg Digital

    |

    […] Pressekonferenz des Ulrich Weber zu den Missbrauchsfällen unter den Regensburger Domspatzen stellt eine Zäsur in der deutschen Kirchengeschichte dar, einen Paukenschlag, einen Donnerhall, […]

    0
    0
  • Alberto Knox

    |

    Wie kann es sein, dass Georg Ratzinger als Mitwisser von hundertfachem Kindesmissbrauch, der dies alles hätte unterbinden können und es nicht getan hat, immer noch Träger von Verdienstorden und der Regensburger Albertus-Magnus-Medaille ist?

    0
    0
  • HutzelWutzel

    |

    @menschenskind, Alberto Knox:

    So scheint Bayern, scheint die Oberpfalz offiziell – fernab der meisten abhängigen Bürgerinnen und Bürger – zu “ticken'”. Mal Mundkommunion für einen gefallenen führenden Politiker aus der Hand des Papstes, mal eine Hochzeit für einen früheren BAMF-Chef, eben “Klingel & Geklüngel”. Nicht besonders aufsehenserregend, gibt es überall auf dieser Welt. Leider hier jedoch verbrämt mit christlich-abendländischen Grundwerten, und der Absicht solchen “Wertkonservatismus” auch noch an die kommenden Generationen weitergeben zu wollen.
    Die beiden Brüder sind nur dummerweise in diese Mühlen des Unverstandes und der Unverschämtheit geraten. Jetzt da gealtert und außer Dienst, kann man auch diese zur Schlachtbank führen, besser wie Sündenböcke besprechen und in die Wüste jagen. Deshalb: Umfassende Aufklärung auch in den politischen Kreisen dieses Moores. Da werden noch jede Menge Moorleichen zu finden sein.

    0
    0
  • menschenskind

    |

    Kommentar gelöscht. Sparen Sie sich Beleidigungen.

    0
    0
  • Baldur

    |

    Es gibt nur eins: nicht mehr gehorsam sein, austreten und seinem Herzen folgen.

    0
    0
  • Mathilde Vietze

    |

    Ohne Georg Ratzinger irgendwie mit dem Heiligenschein zu dekorieren,
    könnte ich mir folgendes vorstellen: Die Verantwortlichien, die diese
    Sauereien verbrochen haben, waren sehr bemüht, daß “ja der Chef
    nichts davon erfährt; der könnte ja etwas unternehmen.”

    0
    0
  • menschenskind

    |

    “Es gibt nur eins: nicht mehr gehorsam sein, austreten und seinem Herzen folgen.”

    So ist es!

    Nur noch 29,5 % der Deutschen sind katholisch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Religionen_in_Deutschland_in_Zahlen
    In Gesamtbayern beträgt der Katholikenanteil etwa 53 %, während er in Ostbayern, der Hochburg der Katholiken in Deutschland, sogar um die 90% (Regensburg 88%, Passau 89% und dazwischen teilweise mehr) erreicht. In dieser Teilregion fällt der Kirchenaustritt offensichtlich ganz besonders schwer.

    Woran mag das liegen?

    Vielleicht sollte man Götz Aly lesen. Der hat in seinem Buch “Warum die Deutschen? Warum die Juden?” einige interessante Thesen aufgestellt und stützt sich dabei auf offizielle Statistiken. Soviel sei verraten, es geht bei ihm u.a. um den Zusammenhang zwischen Bildung und Konfessionszugehörigkeit (!).

    0
    0
  • R:B:

    |

    Der Generalvikar Fuchs vom Bistum Regensburg müsste jetzt schon seinen Hut nehmen! Der Herr Bischof darf sich das nicht gefallen lassen und sofort handeln. Denn wenn man 6 Jahre braucht , damit man die Vergangenheit der Domspatzen heute nur scheibchenweise aufarbeiten darf, muss man ausführlich auch den Rücktritt einplanen.
    http://www.mittelbayerische.de/bayern/oberpfalz-nachrichten/domspatzen-weitere-opfer-melden-sich-21684-art1328351.html
    @ A.O.
    Habe Ihren Kommentar übernommen:
    “”Wir müssen also davon ausgehen, dass auch viele der ehemaligen Schüler der Domspatzeneinrichtungen, die “nur” Zeugen von Gewalt und Übergriffen wurden , auch traumatisiert wurden. Damit könnte die Zahl an unmittelbar und mittelbar Geschädigten noch höher liegen.””
    Stimmt zu 100 %
    Denn alle Spatzen die damals nur Zeugen von Gewalt und Übergriffen wurden, sind auch bestimmt viele heute noch traumatisiert!

    0
    0
  • lil troll

    |

    @ menschenskind: “In Gesamtbayern beträgt der Katholikenanteil etwa 53 %, während er in Ostbayern, der Hochburg der Katholiken in Deutschland, sogar um die 90% (Regensburg 88%, Passau 89% und dazwischen teilweise mehr) erreicht.”

    Meines Wissens liegt der Anteil der Katholiken in Regensburg aktuell bei ca. 54 %. Es würde mich interessieren, aus welcher Quelle die von Ihnen genannten 88% stammen.

    0
    0
  • mexicklicka

    |

    Wenns um Aufkläurgsverhinderung geht, warum wird der Hochheilige Ludwig Müller nicht erwähnt, denn dieser Mann war in den letzten ca. 15 Jahren der Hauptverhinderer dieser Situation.Jetzt braucht man ein Bauernopfer u. das ist momentan Vikar Fuchs. Die anderen Scheinheiligen verstecken sich dahinter. Haben nie was gehört und gewußt. So eine Verblödelung habe man im Mittelalter erzählen können.j

    0
    0
  • Coffin Corner

    |

    Sozusagen zur Wiedergutmachung bemüht sich ja nun die Kirche, die volle Härte des Gesetzes für die Kölner Täter der Sylvesternacht zu fordern und damit noch den Zug der echauffierten anzuführen.
    Dabei haben Deutsche Bischöfe die Zustände verordnet wie das Bußgebet nach der Beichte.
    In meinen Augen sind das alles nur Ablenkungsmanöver.

    0
    0
  • Das Prinzchen schlief zum letzten Mal… » Regensburg Digital

    |

    […] wird einem bewusst, dass Regensburg und seine Domspatzen dieser Tage wieder zu zweifelhafter, landesweiter Berühmtheit gelangt sind. Die neuesten Enthüllungen zum Missbrauchsskandal zeichnen von Regensburg das Bild einer […]

    0
    0
  • menschenskind

    |

    Von allen deutschen Bistümern hat Passau mit 89,5 Prozent den höchsten Katholikenanteil.
    https://regiowiki.pnp.de/index.php/Bistum_Passau

    Den größten Katholiken-Anteil hat Niederbayern mit 77 Prozent…
    http://www.focus.de/regional/muenchen/religion-anteil-der-katholiken-in-bayern-gesunken_aid_1058809.html

    … und in der Oberpfalz (73,6 Prozent) rund drei Viertel römisch-katholisch.
    https://www.statistik.bayern.de/presse/archiv/2013/216_2013.php

    Erzbistum Regensburg: Katholiken-Anteil 71%
    http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Allgemein_-_Zahlen_und_Fakten/AH_257.pdf

    Anteil: 70%
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bistum_Regensburg

    “Die eifrigsten Gottesdienstbesucher im Westen hat das Bistum Regensburg”
    http://www.tagesspiegel.de/politik/katholische-kirche-in-deutschland-rekord-bei-kirchenaustritten-aber-zuwachs-in-berlin/12072330.html

    Bayern ist mit 52,1 % (Stand: 2014) nach dem Saarland das Bundesland mit dem höchsten römisch-katholischen Bevölkerungsanteil in Deutschland.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bayern

    Werden Sie katholisch!
    Vielleicht finden Sie sich in einer dieser Beschreibungen wieder. Vielleicht hat aber auch Gott mit Ihnen einen ganz eigenen Plan vor. Benedikt XVI. betonte diesbezüglich einmal, dass es so viele Wege zu Gott gäbe wie es Menschen gibt.
    So oder so würden wir uns sehr freuen, sie in unserer großen katholischen Gemeinschaft, die miteinander auf dem Weg zu Gott ist, herzlich willkommen heißen zu können!
    Sprechen Sie einfach mal ganz unverbindlich mit einem Priester in Ihrer Nähe oder schreiben Sie uns eine E-Mail.
    http://www.bistum-regensburg.de/glauben/katholisch-werden/#c12418

    0
    0
  • Rudolph

    |

    Ich finde es jetzt nicht schön, wenn viele Ehemalige , auch mit Domspatzenabitur, nur ihre Vergangenheit von damals in Regensburg schönreden. Urplötzlich war da dann doch nichts, und die gute Arbeit von RA Weber wird dann doch in Frage gestellt. Wenn dann doch nicht so viel in der Reichsstrasse passierte , warum gibts dann doch so so viele homosexuelle , bisexuelle und auch pedophile Domspatzen. Jetzt bleibts mal auf dem Teppich! Auch kommt mir gleich die Galle hoch, wenn ich den jetztigen Domkapellmeister Bücher in der MZ lese mit den Worten: Das mus aufgeklärt werden! Herr Büchner , in den letzten Jahren hat sich niemnand getraut ,zu diesen Themen auch die richtigen Worte zu finden. Das entbehrt jeder Grundlage!
    http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/domspatzen-das-muss-aufgeklaert-werden-21179-art1329032.html
    https://www.domradio.de/themen/soziales/2016-01-13/regensburger-domspatzen
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/domspatzen-bistum-regensburg-will-georg-ratzinger-behueten-und-entmuendigt-ihn-1.2816732
    http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Domspatzen-Wusste-der-Papstbruder-von-nichts-;art1172,346088

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    @menschenskind,

    ich gehe davon aus, dass es weniger eine Frage der Bildung und Mentalität ist, ob jemand Mitglied einer der beiden großen christlichen Kirchen Deutschlands bleibt oder nicht. Sondern eher ganz pragmatische Gründe eine Rolle spielen. Kirchlich geprägte Betriebe gehören zu den größten Arbeit-und Auftragsgebern.

    Und was Regensburg betrifft ist ja eine Frage immer noch ungeklärt: über wie viel Vermögen (inkl. Grundbesitz und Immobilien) verfügt das Bistum? Wer von seinen Gegnern buchstäblich vor die Tür gesetzt werden kann, wird eher den Mund halten, als jemand, der unabhängig ist.

    Und gibt es in Regensburg überhaupt Leute, die vom Domspatzennetzwerk unabhängig sind?

    VG
    Angelika Oetken

    0
    0
  • blauäugig

    |

    “Und was Regensburg betrifft ist ja eine Frage immer noch ungeklärt: über wie viel Vermögen (inkl. Grundbesitz und Immobilien) verfügt das Bistum? ”
    Ihre Informantin, wonach Regensburg die reichste Diözese sei, hat doch schon lang einen Rückzieher gemacht. Da Ihnen das nicht in den Kram passt, fragen Sie wieder und wieder nach, aber nicht bei den Zuständigen, wo Sie belastbare Informationen bekommen könnten (aber nicht werden), sondern in einem offenen Blog, wo Sie sich dann die wildesten Gerüchte herauspicken und weiterspinnen.
    “Und gibt es in Regensburg überhaupt Leute, die vom Domspatzennetzwerk unabhängig sind?”
    Ist Ihnen so eine Frage nicht selber peinlich?
    Eine Bitte hätte ich noch an Sie, hören Sie endlich mit Ihnen Manipulationen auf – darunter zählt auch das von Ihnen so geliebte Namedropping.

    0
    0
  • Mr. T

    |

    Also ich schätze mich als vom Domspatzennetzwerk unabhängig ein. Ich kenne zwar den einen oder anderen Absolventen, stehe aber in keiner Abhängigkeit. Und ich meine, da gibt’s noch mehr in Regensburg.
    Die Gründe für einen Verbleib in einer Kirche sind verschieben. Für Menschen in Erziehungs-, Lehr und Pflegeberufen kann es beruflich nachteilig sein auszutreten. Auch ein Bischof kann nicht einfach austreten ohne seinen gutdotierten Job zu riskieren.
    Viele andere, die sich mit der Institution der Kirche nichr mehr anfreunden können, haben trotzdem oft Hemmungen weil sie um ihr Seelenheil fürchten. Hier würde Bildung viel helfen. Denn die würde ihnen die Angst nehmen. Ich behaupte nicht, dass gläubige Menschen ungebildet wären (eher nur selektiv ungebildet), aber mit dem Grad der Bildung fällt der Hang zum Aberglauben. Ein Großteil der höchst gebildeten Menschen (z.B. Nobelpreisträger) sind Atheisten. Was natürlich nicht unbedingt jedem Atheisten hohe Bildung bescheinigt (höchstens eine selektive Bildung). Also: Bildung hilft, ist jedoch keine Garantie.

    0
    0
  • menschenskind

    |

    Warum lange rumspekulieren (über die Bildung und Mentalität der Katholischen), wie dies einige Kommentatoren oben tun, wenn es doch das erwähnte Buch von Götz Aly gibt!
    Er beruft sich auf offizielle Statistiken der 1920er und 1930er Jahre. Demnach gliederte sich die deutsche Bevölkerung in drei Hauptgruppen: Protestanten, Katholische und Juden.

    Beruflich am besten standen die Juden da. Sie hatten die höchste Bildung und waren dementsprechend häufig in akademischen oder anderen höher dotierten Stellen beschäftigt, dann folgten mit einem gewissen Abstand die Protestanten/Evangelischen/Lutheraner, während das Schlusslicht die Katholischen darstellten. Sie hatten die niedrigsten Bildungsstufen erklommen, die einfachste Ausbildung genossen und standen demgemäß in den Jobs mit weniger Perspektive, weniger Entfaltungsspielraum und noch weniger DiriDari.

    Wer dies nicht glauben will, der lese selber nach, unter:
    http://www.fischerverlage.de/buch/warum_die_deutschen_warum_die_juden/9783100004260

    Der Untertitel des Buches lautet übrigens:
    Gleichheit, Neid und Rassenhass – 1800 bis 1933
    Neid ist das Gefühl, das wir auch heute noch als besonders verachtenswert und moralisch niedrig ansehen. Im Dritten Reich, und davor, war Neid ein Hauptmotor des allgemeinen Judenhasses. Der Neid jener, die es beruflich nur zu zweit- oder drittklassigen Stellen gebracht hatten, und den Juden ihre bessere Stellung missgönnten.

    Noch eine Zahl sei genannt. Quelle ist eines der einschlägigen Nachschlagewerke (wohl das von Wolfgang Benz) zum Dritten Reich, die ich im Moment nicht nennen kann.
    Dort las ich, das 1939, also im Jahre des Kriegsausbruchs, nur 5% aller Deutschen nicht einer der beiden Staatskirchen angehörten, also konfessionslos, oder jüdisch, oder sonstwas waren. Die Mehrheit von 95% war entweder kath. oder ev.

    0
    0
  • Rudolph

    |

    Wenn der RA Weber aus Regensburg von einer hohen Dunkelziffer ausgeht, dann würde ich einmal hochschätzen , dass alleine in Etterzhausen auch ein jeder zweite Junge dort auch ausführlich geschlagen und malträtiert wurde.
    ‘Und alles für den Herrn!
    Auch bin ich dafür, dass man dem damaligen Direx Meyer auch den Monsignoretitel einfach aberkannt. Typen die _Kinder quälen , die brauchen auch keinen Monsignoretitel.
    *
    Das Weihnachtswunder von Regensburg
    Domspatzen bringen etwas Licht ins Dunkel des Doms
    http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/das-weihnachtswunder-von-regensburg-domspatzen-bringen-etwas-licht-ins-dunkel-des-doms

    0
    0
  • HutzelWutzel

    |

    Kommentar gelöscht. Bitte keine unbelegten Unterstellungen.

    0
    0
  • HutzelWutzel

    |

    @blauäugig:
    Denken Sie nicht auch, dass wie unter http://www.hdbg.de (Haus der Bayer. Geschichte) für die damals bestehenden Oberpfälzer Gepflogenheiten, damals den Klöstern und jetzt der RKK die Ländereien gehören?
    Denken Sie nicht auch, dass weite Teile des T & T-Landvermögens mittlerweile schon der RKK gehören, und mit der Priesterweihe S.D. Fürst Albert der klägliche Rest dazukommen wird?
    Denken Sie nicht auch, dass 80% der Mietwohnungen in R. mehr oder weniger durch die RKK (DR) vergeben werden, aber niemand davon wissen soll?
    Warum eigentlich soll es niemand wissen?
    Der br..ne Willy (Bischof a.d. Williamson) gab vor Jahren Auskunft, als er betonte, dass in einer Gegend in der Katholiken die Mehrzahl bilden – so etwas kann man arrangieren – der Staat die Andersgläubigen entfernen (lassen) muß.
    “Entfernen” geht auch dadurch, dass man jemanden keine Möglichkeit mehr zur Arbeit und Erlangung seines Lebensunterhalts gibt.

    0
    0
  • menschenskind

    |

    HutzelWutzel sagt:
    “Der br..ne Willy (Bischof a.d. Williamson) gab vor Jahren Auskunft, als er betonte, dass in einer Gegend in der Katholiken die Mehrzahl bilden – so etwas kann man arrangieren – der Staat die Andersgläubigen entfernen (lassen) muß.”

    Das Verwerfliche an der Einladung der Zaitzkofener, also daran, dass die Piusbrüder, diesen Briten überhaupt eingeladen haben, ist, dass seit einem Vierteljahrhundert dessen Einstellungen und dessen seltsames Weltbild bekannt waren. Trotzdem hat das Priesterseminar St. Pius X. es anscheinend verantworten können…

    Man staunt nur und wundert sich.

    Wiki:
    Bereits im April 1989 leugnete Williamson bei einer Predigt anlässlich einer Heiligen Messe im kanadischen Sherbrooke die Vergasung von Juden im KZ Auschwitz-Birkenau und behauptete, der Holocaust sei eine Erfindung der Juden:
    „Sie haben vielleicht vom Leuchter-Report gehört? Fred Leuchter war ein Experte für Gaskammern. Er hat drei Gaskammern für drei der fünfzig US-Staaten zur Exekution von Kriminellen entworfen. Er wusste, wie aufwändig das ist, und er hat die angeblichen Gaskammern in Deutschland in den 1980er Jahren untersucht, das was von den angeblichen Gaskammern übrig war – die Krematorien von Birkenau und Auschwitz zum Beispiel – und sein Fazit als Experte war, dass es unmöglich sei, dass diese jemals für die Vergasung einer großen Anzahl von Menschen gedient haben könnten.“
    „Dort wurden keine Juden in den Gaskammern getötet! Das waren alles Lügen, Lügen, Lügen! Die Juden erfanden den Holocaust, damit wir demütig auf Knien ihren neuen Staat Israel genehmigen. […] Die Juden erfanden den Holocaust, Protestanten bekommen ihre Befehle vom Teufel, und der Vatikan hat seine Seele an den Liberalismus verkauft.“

    Im Jahr 2000 behauptete Williamson, seit 2000 Jahren hätten die Juden nichts unversucht gelassen, um die katholische Kirche zu unterwandern und Christus aus dem Christentum zu entfernen. 2001 äußerte er unter anderem die Ansicht, Mädchen bzw. Frauen sollten nicht an Universitäten studieren dürfen. Im Dezember 2008 warnte Williamson öffentlich vor einer drohenden Sklaverei der Menschen durch allgegenwärtige Lügen. Er kritisierte außerdem die Entstehung des Polizeistaats, warf dem Vatikan vor, unter „satanischer Kontrolle“ zu sein, …. Im Juni 2008 erklärte Williamson vor 14-jährigen Firmlingen in München:
    „Es kommt vielleicht zum Martyrium. Vielleicht wird sogar unser Blut notwendig sein, um die Reinigung der Kirche zu vervollkommnen. Es ist schon möglich, dass die bösen Mächte, die heute herrschen, einen Sündenbock suchen werden. Und die Traditionalisten, als ‚Fundamentalisten‘ bezeichnet, werden dieser Sündenbock sein. Dann kommen wir alle ins Gefängnis.“
    Im Oktober 2011 bezeichnete Williamson die Juden und deren Führer als „Haupttäter des Gottesmordes“. Die Konferenz Europäischer Rabbiner kritisierte diesen Text als Hassrede.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Williamson

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    “In besonderer Weise begrüßt es der Vorstand der Stiftung, dass sich Anfang Februar das Beraterkuratorium konstituieren wird, in dem Opfervertreter, zwei Mediatoren, Mitglieder des Stiftungsvorstandes, Generalvikar Michael Fuchs und Bischof Rudolf Voderholzer vertreten sind. ”
    http://www.domspatzen.de/fileadmin/downloads/chor/pdf/16-01-08_Stellungnahme_Stiftungsvorstand.pdf

    Auch in dieser Stellungnahme von “intern-at” ist von dem Kuratorium die Rede:
    http://www.intern-at.de/aktuelles/010615-2/

    Heute haben wir den 24. Januar. “Anfang Februar” ist in knapp zwei Wochen. D.h. es müsste bereits feststehen, welche Betroffenen das Bistum in seinen Beraterstab beruft. Oder?

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    “Das Verwerfliche an der Einladung der Zaitzkofener, also daran, dass die Piusbrüder, diesen Briten überhaupt eingeladen haben, ist, dass seit einem Vierteljahrhundert dessen Einstellungen und dessen seltsames Weltbild bekannt waren. Trotzdem hat das Priesterseminar St. Pius X. es anscheinend verantworten können…”

    @menschenskind,

    mich wundert das gar nicht. Die Täschung der Öffentlichkeit über die eigentlichen Interessen ist ein sehr starkes Machtmittel für eine Institution. Vor Allem wenn es sich wie im Falle der Katholischen Kirche um eine semipolitische handelt, die Emotionen und Rituale verkauft.

    Der beste Beweis für diese These ist, wie sich die Aufklärung der Missbrauchskriminalität, die über Jahrzehnte systematisch an den Domspatzeneinrichtungen betrieben wurde gestaltet. Davon kann sich so manche Organisation eine Scheibe abschneiden. Zum Beispiel der Konzern Bayer-Schering. Sein Umgang mit dem Duogynonskandal erinnert frappierend an den der Katholischen Kirche mit ihren Opfern http://www.duogynonopfer.de/. Mit einem entscheidenden Unterschied: dem Vorstand von Bayer-Schering ist es bisher noch nicht gelungen, Opfer seiner Menschenversuche zu instrumentalisieren. Aber bei der Verabreichung des fruchtschädigenden Medikaments “Duogynon” an ahnungslose Schwangere ging es auch nur um Geld. Und nicht um Geld, das mit Hilfe sozialpsychiatrisch vollkommen aus dem Ruder gelaufener Pädokrimineller eingeheimst wurde.

    VG
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

    0
    0
  • Kanonikus2L

    |

    @menschenskind:

    “Benedikt XVI. betonte diesbezüglich einmal, dass es so viele Wege zu Gott gäbe wie es Menschen gibt.”
    —————————
    Sicher! Bei manchen geht das Geld zu Gott voraus, etwa über die Schweiz, über Malaga, oder auch Deutschlands Bankinstitute. ;-)

    0
    0
  • Kanonikus2L

    |

    Das Allerwichtigste habe ich glatt vergessen:

    Da weder Geld noch Mensch bei Gott schmutzig ankommen dürfen, wird zumindest einmal das Geld mehrfach gewaschen, damit es sauber ankommen kann. ;-)

    0
    0
  • R:B:

    |

    Ein Schuß in den Ofen!!!

    Wenn der Regensburger Bischof urplötzlich die Aufarbeitung zum Thema “” Missbrauch und Gewalt “” bei den Regensburger Domspatzen sehr sehr lobt , dann ist das für mich eigentlich nur ein Schuß in den Ofen und entbehrt jeder Grundlage! Diese Kirche in Regensburg braucht über 5 Jahre um ihre eigene Domspatzenvergangenheit schweibchenweise aufzuarbeiten.
    http://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2016-01-24/regensburger-bischof-lobt-arbeit-des-domspatzen-sonderermittlers

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    “Er sagte lediglich, dass Geld “niemals eine Entschädigung” sein könne, “sondern allenfalls ein Zeichen unserer Zerknirschung und der Ehrlichkeit unserer Bemühungen”.”
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/domspatzen-regensburger-bischof-bricht-schweigen-tut-mir-in-der-seele-weh-1.2833216

    Bischof Vorderholzer wurde so in einem Bericht der SZ zitiert. Ich übersetze mal: “Für Missbrauchsopfer gibt es maximal 2500 Euro. Alles Weitere könnt ihr über das EHS beantragen”

    Zum EHS-FSM (Ergänzendes Hilfesystem für Missbrauchsopfer – Fonds Sexueller Missbrauch): Anträge können noch bis Ende April diesen Jahres gestellt werden http://www.fonds-missbrauch.de/antragstellung/

    ACHTUNG: bisher konnten die Bistümer sich nicht auf ein einheitliches Vorgehen, was den Schutz der Persönlichkeitsrechte (Datenschutz) auf der institutionellen Ebene betrifft einigen. Im System des EHS-FSM ist er gewährleistet. Aber alle beteiligten Institutionen, mit Ausnahme des Deutschen Roten Kreuzes (sehr vernünftig und fair) haben sich vorbehalten, einige Angaben der AntragstellerInnen selbst zu prüfen. Dazu müssten diese ihre Einwilligung geben, sonst wäre die Antragstellung sinnlos.
    DESHALB: unbedingt vor Antragstellung bei der zuständigen Stelle (zum Beispiel dem Missbrauchsbeauftragten eines Bistums) anfragen (lassen), wie die den Datenschutz konkret handhaben wollen.

    Wenn Informationen an Unbefugte weitergeleitet werden, muss das kein böser Wille und auch keine Absicht sein. Es kann durch Unachtsamkeit oder einfach deshalb geschehen, weil irgendwer aus beruflichen bzw. verwaltungstechnischen Gründen Unterlagen in die Hand bekommt, deren Inhalt ihn überhaupt nichts angehen. Und wir wissen ja, wie die Leute sind: Gerüchte machen rasend schnell die Runde. Das kann sowohl für die Opfer (AntragstellerInnen), als auch für Täter, Mittäter und Verantwortliche böse enden.

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    Ich hatte ja in diesem Blog des Öfteren schon auf Parallelen zwischen den verschiedenen institutionellen Tatorten hingewiesen. Insbesondere die Odenwaldschule und die Heime der Brüdergemeinde Korntal haben in Bezug auf den Umgang mit der Missbrauchsgeschichte bzw. den genutzten Strategien, um eine echte, d.h. umfassende und öffentliche Aufklärung zu vereiteln, viel mit den Domspatzeneinrichtungen gemeinsam.

    Das was in Korntal von Seiten der verantwortlichen Institution betrieben wird, hat Susanne Stiefel von “Kontext” sehr gut beschrieben:
    http://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/252/kein-blumentopf-zu-gewinnen-3404.html?pk_campaign=KONTEXT-per-EMail&pk_kwd=Ausgabe-252

    Heute nun gab Detlev Zander, der sich als “Sprecher Forum Sexueller Missbrauch in den Einrichtungen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal” bezeichnet, eine Pressemitteilung mit folgendem Titel heraus:

    “Chefaufklärer der Regensburger Domspatzen Rechtsanwalt Weber soll beauftragt im Missbrauchskandal der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal werden”

    Es heißt darin unter Anderem:

    “Wir haben deshalb mit Herr Rechtsanwalt Ulrich Weber aus Regensburg, der dort für eine unabhängige Aufklärung bei den Regensburger Domspatzen gewonnen werden konnte, Kontakt
    aufgenommen. Dieser sieht die umfassende Aufklärung als Grundlage, Strukturen und deren Defizite aufzuzeigen, insbesondere aber künftig die richtigen Entscheidungen zu treffen.”

    0
    0
  • Gewalt und Missbrauch: Wer Opfer ist, bestimmen immer noch wir! » Regensburg Digital

    |

    […] Die Arbeit des Rechtsanwalts Ulrich Weber scheint nun eine Wende gebracht zu haben. Zahlreiche Betroffene meldeten sich bei ihm. Offen wird nun von einem „System der Angst“ gesprochen. Und die erste Sitzung des Kuratoriums, in dem Betroffene und Vertreter des Bistums nun gemeinsam aufarbeiten sollen, lief nach Verlautbarungen verschiedener Seiten einvernehmlich und in konstruktiver Atmosphäre. Ein Fortschritt – gewiss. Doch bei näherer Betrachtung bleibt das Vorgehen des Bistums weniger von dem Willen zu echter Aufarbeitung geprägt, sondern davon, die in ihrer Existenz bedrohten Domspatzen zu retten. Für Betroffene aus anderen Einrichtungen gibt es weder einen unabhängigen Rechtsanwalt, noch Aufklärung, noch die behauptete Empathie. […]

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    Bemerkenswert finde ich die Differenz zwischen dem, was durch die Veröffentlichungen der Domspatzen transportiert wird und deren Missbrauchs- und Misshandlungshistorie

    http://www.pnp.de/nachrichten/bayern/1961227_Ehemalige-Domspatzen-veroeffentlichen-Papst-Schlager.htmlh.

    https://www.youtube.com/watch?v=DSCjVK8FW24

    Das wäre doch ein Forschungsgegenstand für diese wissenschaftliche Disziplin
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturanthropologie . Warum immer Volksgruppen in Neuguinea oder am Kap der guten Hoffnung erforschen. Es gibt auch in der Heimat viel Kurioses zu entdecken.

    0
    0
  • Die Aufklärer und die Verhinderer » Regensburg Digital

    |

    […] Ulrich Weber, der damals gerade frisch als unabhängiger Aufklärer eingesetzt worden war, hat einen bemerkenswerten Zwischenbericht vorgelegt. Die von Betroffenen schon lange geäußerten Vorwürfe von systematischer physischer, psychischer […]

    0
    0
  • Ein Mehltau von Feigheit » Regensburg Digital

    |

    […] Einigkeit: Dass am heutigen Domspatzen-Gymnasium und Internat noch solche Zustände herrschen, wie sie Aufklärer Ulrich Weber bis hinein in die 80er und 90er, in Einzelfällen sogar bis in die 2…, glaubt kaum einer. Faust, der 1964 zu den ersten Zöglingen von Domkapellmeister Georg Ratzinger […]

    0
    0
  • Warum Georg Ratzinger Domkapellmeister wurde » Regensburg Digital

    |

    […] Zum anderen zeigt sich, dass sexuelle Übergriffe nur dann unterbunden wurden und sie Konsequenzen für die Täter nach sich zogen, wenn Eltern Strafanzeige erstatteten. Strafrechtliche Interventionen aus dem Kreis der Führungskräfte oder des Personals der „Institution Domspatzen“ kamen – soweit bekannt – überhaupt nicht vor. Allenfalls halbherzige interne Korrekturversuche, die im Inneren verpufften. Zum Schaden der Betroffenen, wie Rechtsanwalt Weber im seinem Zwischenbericht aufzeigen konnte. […]

    0
    0
  • g.s

    |

    @ rb, Eine große Schande ist das!!!
    Nicht nur das! Wenn man eine neue Expertise zum Thema mit einbindet , , gibt es in Deutschland weit mehr als 1 Million Missbrauchsopfer.
    https://beauftragter-missbrauch.de/fileadmin/Content/pdf/Pressemitteilungen/Expertise_H%C3%A4ufigkeitsangaben.pdf
    Siehe / Höre auch den Radiobericht im Deutschlandfunk am 20. Mai 2016 um 10.10 Uhr
    Radiobericht um 10:10 Uhr – Lebenszeit
    Nicht nur ein Thema der Vergangenheit – Sexueller Missbrauch von Kindern heute
    Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hat eine enorme Dimension: Fast eine Million Menschen sind hierzulande davon betroffen, folgt man den Schätzungen einer Studie der Weltgesundheitsorganisation. Es sind nicht nur Familien, sondern auch pädagogische und kirchliche Institutionen, die in einigen Fällen zu wenig Schutz bieten, man denke nur an den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule, am Casinius-Kolleg in Berlin, an die Fälle in Ettal, Ahrensburg oder bei den Regensburger Domspatzen.
    Aus Angst und Scham haben Betroffene oft lange geschwiegen. Andere haben sich Jahre oder Jahrzehnte später jemandem anvertraut, eine Therapie gemacht und einige sind sogar an die Öffentlichkeit gegangen. Welche Folgen hat der sexuelle Missbrauch für ihr weiteres Leben, wo bekommen Betroffene heute Hilfe?
    http://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html?drbm:date=20.05.2016

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    @g.s.,

    eine Korrektur:
    Sie weisen auf die Sendung hin, die morgen, am Freitag, den 20.5. ausgestrahlt wird. Im Text der Ankündigung steht „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hat eine enorme Dimension: Fast eine Million Menschen sind hierzulande davon betroffen, folgt man den Schätzungen einer Studie der Weltgesundheitsorganisation.“

    Ich weiß nicht, auf welche Veröffentlichung die Redaktion des Deutschlandfunk sich bezieht, aber meiner Information nach leben in Deutschland allein EINE MILLION KINDER, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind. Die Zahl der Erwachsene mit Missbrauchserfahrungen ist weitaus höher. Je nachdem welche wissenschaftliche Erhebung man bei der Berechnung zu Grunde legt, geht sie in einen ZWEISTELLIGEN MILLIONENBEREICH. Ich berufe mich auf eben diese Expertise (1), die auf der Homepage des UBSKM unter „Presse und Service“, Button „Häufigkeitsangaben“ eingestellt ist.

    VG
    Angelika Oetken

    0
    0
  • Die Verfehlungen des Monsignore Mai » Regensburg Digital

    |

    […] Nur der ehemaligen Domspatzen, die der Bischof „zu seinen wichtigsten Mitarbeitern zählt“ und die angeblich „Eifersucht und Neid“ auf sich ziehen, erbarmte sich Voderholzer. Nur für sie ließ er in der Folge die 2.500 Euro-Geste bereitstellen und einen aufklärenden Rechts… […]

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    Übermorgen soll es ja eine Pressekonferenz geben. Ob Rechtsanwalt Weber wohl auch daran teilnimmt?

    Auf jeden Fall hat das MIM, also das Münchner Männerzentrum, welches vom Bistum mit der weiteren Abwicklung des Opferproblems beauftragt wurde (siehe Serienbrief von Ende September) eine für ein Jahr befristete Stelle ausgeschrieben http://www.maennerzentrum.de/aktuelles/ Gut möglich, dass da personelle Ressourcen geschaffen werden konnten. Vereine, die sich des Themas “Männergewalt” annehmen und Täterarbeit betreiben, haben es ganz besonders schwer, öffentliche Förderung zu bekommen.

    0
    0
  • hutzelwutzel

    |

    Endlich eine Klarstellung der Arbeitsweise der RKK bei der Aufklärung der Mißbrauchsfälle.
    In einem gestern bei kath.net veröffentlichten Interview des Glaubenspräfekten Müller

    http://kath.net/news/58757

    gab dieser endlich einmal zu erkennen, wie die Aufklärung von Mißbrauchsfällen in der KK läuft.
    Hätten Opfer dies früher gewußt, es wären sicher gar nicht so viele verjährt.
    ——————
    1. Seelsorgerliche Angelegenheit des Bistums, der Priester
    2. Information an die Glaubenskongregation die kirchenrechtliche
    Schritte prüft. Wer sich zuerst an die Glaubenskongregation
    wendet, muß warten bis die Diözese informiert ist.
    ———————–
    Fazit: Es können überhaupt nur Opfer betreut werden die es nicht ablehnen beim Verein zu bleiben. Wer nicht bleiben will, geblieben ist wird ausgegrenzt.
    Schlußendlich hilft man mit einem Gang zur KK um Mißbrauchsfälle aufgeklärt zu wissen, nur dieser diese Sachen möglicherweise überhaupt nicht mehr zu klären.

    0
    0
  • Rosalia Genoveva

    |

    700 Einzelfälle für das Archiv.
    Damit man in 500 Jahren beweisen kann, wie böse die Kirchenleute dazumal unter Angriffen von Kindern zu leiden hatte.

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    @Rosalia Genoveva,

    ich stimme Ihnen zu. Informationen, die man in die Hände des Bistums gelangen lässt, verschwinden irgendwo. Aber es gibt ja Leute, die all diesen Beteuerungen und Versprechungen im Hinblick auf “Unabhängigkeit” nicht trauen. Die sammeln und archivieren auch. Und ich gehe mal davon aus, dass es keine 500 Jahre dauert, bis weitere Teile der Wahrheit ans Licht kommen, die zeigen, wer einen Vertrauensvorschuss verdient und wer nicht. Schätze, das wird dieses Jahr noch was. Insbesondere, wenn die Behörden weiterhin so fleißig Ausschau nach StraftäterInnen halten ;-) – Fast- alles kommt irgendwann raus.

    VG
    Angelika Oetken

    P.S. und Sie wissen doch: nicht nur waren laster- und triebhafte Grundschüler den Priestern und Betreuern in der Domspatzenvorschule an ihre Hosenställe gegangen. Nein, es befanden sich unter diesen 9 – 12jährigen Jungen auch viele üble Gewalttäter! Da mussten sich diese gestandenen Männer doch schließlich wehren!

    0
    0
  • Ehemaliger Domspatz

    |

    …..Abschlußbericht der Domspatzen im Mai 2017…..

    Diese Hochrechnung von min. 700 Opfern wird noch derart übertroffen werden. Ich finde , dass es mehr als 1000 Opfer sein werden, aber immer noch melden sich viele Opfer nicht bei Herrn RA Weber in Regensburg. Das mag wohl auch seine Gründe haben! Wenn ich alleine die Chorfreunde des Domvereins,” die Freunde der Regensburger Domspazten ” und viele heutige Mitarbeiter die jetzt auch für das Bistum Regensburg arbeitern ( auch ehemalige Domspatzen ) heute mit einbeziehe, dann werden es weit mehr als 1000 Opfer sein.
    Siehe Link..
    Frohe Ostern Euch allen , :)
    http://www.intern-at.de/wp-content/uploads/2016/10/AntragAufMaterielleAnerkennung.pdf
    _
    http://lucas-stevens.de/missbrauch.php
    http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/chronik/sn/artikel/missbrauchsopfer-klagt-schadenersatz-von-oblaten-orden-ein-243060/

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    Was Kontakte zu kirchlichen Funktionären und von der Kirche beauftragten Personen angeht, insbesondere wenn diese als „unabhängig“ bezeichnet werden, möchte ich Folgendes empfehlen:

    • Betroffenen sollte geraten werden, den ersten Ansprechpartner immer außerhalb der Institutionen zu suchen. “Außerhalb der Institutionen” bedeutet, dass keine Interessenkonflikte im Sinne von Abhängigkeiten, beruflicher oder privater Natur vorliegen. Je nachdem, wie viel für die Institution auf dem Spiel steht, würde ich jedem Opfer, sofern es sich das leisten kann raten, einen Fachanwalt zu konsultieren und den ggf. bei allen persönlichen, telefonischen und schriftlichen Kontakten mit der Institution bzw. deren Beauftragten hinzuzuziehen bzw. sich darüber mit ihm abzustimmen. Auch Unabhängige Fachberatungsstellen können im Punkt „Schutz der Persönlichkeitsrechte von Opfern“ weiterhelfen

    • Jeder Kontakt mit der Institution bzw. mit von der Institution beauftragten Personen oder Stellen sollte persönlich (mindestens durch sofortige Gedächtnisprotokolle) dokumentiert werden

    In den Leitlinien sowohl der Deutschen Bischofskonferenz (1), als auch der Deutschen Oberenkonferenz (2), welche inhaltlich weitgehend identisch sind, heißt es in C (Punkt 19) :
    “Das Gespräch, bei dem auch die Personalien möglichst vollständig aufzunehmen sind, wird protokolliert. Das Protokoll ist von allen Anwesenden zu unterzeichnen.”

    Daraus leitet sich die Frage ab, ob das Protokoll auch allen Unterzeichnern zur Verfügung gestellt oder nur für kirchliche Archive und Verantwortliche geführt wird? Das könnte u. U. auch im Ermessen eines Beauftragten liegen. Um so wichtiger ist Punkt 4 der Leitlinien für das Protokoll. Der Satz aus den Leitlinien (oben zitiert) sollte noch um den Punkt ergänzt werden, das empfohlene Gedächtnisprotokoll vom Beauftragten unterzeichnen zu lassen. Oft gibt es ja auch mehrere und nicht nur dieses eine Gespräch oder auch Telefonate, in denen z.B. über Recherchen im Archiv berichtet wird. Alle Ergebnisse sollten sich Betroffene oder deren Kontaktpersonen dokumentieren bzw. protokollieren lassen. Vor dem Punkt „Gedächnisprotokoll“ könnte so oder ähnlich ergänzt werden: „Sollte die kirchliche Seite beim Erstkontakt ein Protokoll führen und eine Unterzeichnung wünschen, muss das für alle Beteiligten gelten.“ Zudem sollte dies nicht vor Ort geschehen, sondern um die Übersendung gebeten werden. Bei etwaigen Änderungswünschen ist auch die Endfassung als Kopie zu verlangen.

    (1) http://www.dbk.de/themen/thema-sexueller-missbrauch/normen-und-leitlinien/
    (2) https://www.orden.de/dokumente/Leitlinien_-_Neufassung_DOK_MV_2014.pdf

    0
    0
  • Angelika Oetken

    |

    @Ehemaliger Domspatz hat oben einen Artikel der Salzburger Nachrichten zur Klage eines Opfers des Salesianerordens, auch als “Heilige Oblaten” bezeichnet, verlinkt. Die Sache könnte auch im Hinblick auf die Opfer der Einrichtungen der Regensburger Domspatzen und andere Kirchengeschädigte interessant sein. Der Klage erhebende Betroffene aus Österreich und seine UnterstützerInnen führen nämlich Folgendes an:

    “Indes überlegt der Salesianer-Orden nun eine Gegenklage, weil der Vorwurf “nicht haltbar” sei, wie die Oblaten gegenüber der APA erklären. Man habe dem Opfer eine Konfrontation in Anwesenheit zweier “neutraler Personen” angeboten, so der in Wien ansässige Provinzial des Ordens der Oblaten, Thomas Vanek – das Angebot sei nicht angenommen worden. Das empört Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt: “Die angeblich neutralen Personen waren Kirchenangestellte. Die Kirchenbrüder wollen das krebskranke Opfer mit Gegenklagen nun einschüchtern, statt die Beschuldigten vom Dienst zu suspendieren. Die Beschuldigten werden von der Kirche gedeckt, es ist immer das gleiche Muster”, so Rothwangl.”
    “http://www.betroffen.at/archives/1505

    Sollte die Klage vom zuständigen Wiener Gericht angenommen werden, könnte das den Oblatenorden und über dessen Kooperationen auch die Don-Bosco-Organisation in eine Zwickmühle bringen. Werden die Salesianer-Oblaten zu Schadenersatzzahlungen verurteilt, könnte der Kläger einen Titel erheben. D.h. das ihm zustehende Geld wäre pfändbar. Bei der in der Klageschrift geforderten Summe handelt es ich um 220 000 Euro. Das mag für den Einzelfall nicht viel erscheinen und eine Kirchenorganisation könnte das sicher verschmerzen. Aber: sollten sich ähnlich geschädigte Kirchenopfer auch zu Klagen entschließen und vor Gericht Recht bekommen, bliebe den betreffenden Kirchenorganisationen unter Umständen nur die Flucht in die Insolvenz. Denn sie müssten sonst ihre Bücher offen legen. So wie es Bistümer und Orden getan haben, die in den USA auf Schadenersatz und Schmerzensgeldzahlungen verurteilt worden waren. Mittel aus dem Grauzonenbereich abzurufen ist schwieriger, wenn man erstmal einen Insolvenzverwalter hat. Eine Institution, die für sich sorgt, wird in solchen Fällen erstmal ihr Geld in Sicherheit bringen und dann Zahlungsunfähigkeit anmelden.

    0
    0

Kommentare sind deaktiviert

drin