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Betretungsverbot: Protest statt Dialog

Parteijugenden üben deutliche Kritik an Überlegungen zu einem Betretungsverbot für Jahninsel und Grieser Spitz. Öffentliche Freiflächen müssten für alle zugänglich sein. Die Anwohner müssten sich damit abfinden, heißt es am Sonntagabend während einer gemeinsamen Kundgebung. Ein angekündigter „Dialog“ bleibt vorerst aus. Es gibt vereinzelte Appelle.

Alle Jahre wieder wird über ein Betretungsverbot der Jahninsel diskutiert. Sehr zum Unmut der Parteijugenden. Foto: bm

„Ob ihr es glaubt oder nicht. Ihr seid jung, war ich auch. Ich hab selber Mist gebaut, aber ich war nicht so laut.“ Junge Menschen sitzen im Gras oder stehen in kleinen Grüppchen verteilt. Manche bewegen sich zum Song „Meine Stadt ist zu laut“ der Band Kraftklub. Die Szenerie ist in den Sommermonaten ein gewohntes Bild auf der Freifläche unterhalb der Steinernen Brücke und am Grieser Spitz. Auch heuer ist sie wieder einmal Anstoß für eine Debatte zwischen Anwohnern und Feiernden. Was die Anwesenden am Sonntag aber auf die Barrikaden bringt, ist die Diskussion über Betretungsverbot der öffentlichen Freiflächen ab 22 Uhr.

WERBUNG

Für 18 Uhr haben die Jungsozialisten (Jusos), Jungen Liberalen (Julis), Linksjugend Solid und die Grüne Jugend zum „Dialog statt Verbot“ geladen. Der Titel der Veranstaltung soll dabei die grundlegende Gesprächsbereitschaft signalisieren. Aber Anwohner sind unter den etwa 100 Anwesenden nicht auszumachen. Und mit Ausnahme der SPD-Stadträtin Evelyn Kolbe-Stockert sind auch keine Koalitionspolitikerinnen vor Ort. Unterstützung erfahren die Veranstalter von der Grünen-Fraktion, von der mehrere Stadträtinnen und  Stadträte teilnehmen.

Die Jugendverbände stellen sich explizit gegen eine Sperrung der Freiflächen und die pauschale Verurteilung von jungen Menschen. „Uh, meine Stadt ist zu laut. Uh, meine Stadt ist zu laut.“ Der gleichnamige Song von Kraftklub gibt dabei auch die Kritik der Veranstalter gegenüber den Anwohnern wieder. Zwar müssten Stellschrauben gefunden werden, meint Heinrich Kielhorn (Jusos). Toiletten und Mülleimer seien notwendig. Aber letzten Endes sehe er nur eine Lösung: „Entweder müssen es die Anwohner aushalten, dass da was los ist. Oder wir müssen es aushalten, dass wir uns hier nicht mehr aufhalten dürfen.”

„Verteilungspolitische Katastrophe“

„Die Stadt gehört uns allen“ lautet diesbezüglich die klare Botschaft auf einem der Transparente. Direkt davor steht der Juso-Vorsitzende. Eine Sperrung der Freiflächen ist seiner Ansicht nach „Wahnsinn“ und nichts anderes als Ausdruck einer „verteilungspolitischen Katastrophe“. „Wenn ich mich im Hofbräuhaus oder im Palletti oder sonst wo mit zehn Bier besaufe und fünf Schnaps obendrauf, dann gehör ich zur weitaus anerkannten Mehrheitsgesellschaft der Stadt. Und es wird sich überhaupt niemand beklagen.“

Die Jahninsel und der Grieser Spitz stellen für viele wichtige öffentliche Räume dar. Denn konsumfreie Räume sind laut Heinrich Kielhorn Mangelware. Foto: bm

Konsumfreie Räume und Freiflächen hingegen würden immer wieder beanstandet werden, wie das Beispiel Bahnhof gezeigt habe. „Dort haben sich die Weinschorlentrinker aus der Innenstadt beschwert, das sehe irgendwie unappetitlich aus.“ Mit Verboten und Videoüberwachung habe man dann versucht „gegen das unliebsame Publikum“ vorzugehen.

Entzerrung statt Sperrung

Dass die Stadt allen gehöre und insbesondere Freiflächen offen stehen müssten, sieht auch Philipp Seitz vom Stadtjugendring so. Schließlich könne „Jugendkultur nicht um 22 Uhr einfach abgeschaltet werden.“ Einige prosten sich zustimmend zu. „Wenn wir hier sperren, verlagert sich das Problem lediglich“, befürchtet zudem Analena Wilhelm von den Julis. Und ihr Parteikollege Tarek Carls bezeichnet ein Betretungsverbot als „rote Linie“, über die nicht diskutiert werde. Wie ein Betretungsverbot überhaupt umgesetzt werden könne, sei zudem auch völlig unklar, lautet am Sonntag die Einschätzung der Anwesenden.

Statt Verbote brauche es eine Entzerrung der Hotspots meinen auch die Gastrobetreiberinnen Karin Griesbeck (Alte Filmbühne) und Linus Eisenhauer (Kosmonaut). Der ist sich sicher: „In einem geordneten Umfeld, mit durchdachtem Hygienekonzept, wie es inzwischen wahrscheinlich jede Kneipe parat hätte, wäre es viel viel viel viel einfacher die Menschenansammlungen zu entzerren, weniger Müll zu produzieren, eventuelle Infektionsketten nachzuvollziehen.“ Die Lautstärke auf den Straßen könne zudem leichter reduziert, der Bar-Szene könnten finanzielle Möglichkeiten zum Überleben gegeben werden.

Appell an die Feiernden

Er habe auch grundsätzlich Verständnis dafür, dass die Müllberge am nächsten Morgen und zu laute Musik bis spät in die Nacht Anwohnern nicht gefalle, sagt Eisenhauer. „Ein Mitbewohner, der im Wohnzimmer bis mitten in der Nacht den Hardstyle Rave des Jahres veranstaltet und dann nichts aufräumt, würde auch rausfliegen.“ Grundsätzlich nehme er wie viele andere in den vergangenen Jahren aber eine deutliche Verbesserung wahr. „Man darf hier einfach nicht alle über einen Kamm scheren.“ Griesbeck appelliert an die Vernunft der Feiernden. „Nehmts doch einfach euren Müll mit und reduziert die Lautstärke.“ Dann könne sich auch die heutige Jugend „so wie früher auf der Jahninsel treffen, feiern und verlieben“.

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Kommentare (44)

  • auch_ein_regensburger

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    Eine Anmerkung noch zum Thema „Anwohner“. Ist mir klar, dass das nicht alle Anwohner betrifft, aber die Immobilienunternehmen, die die letzten Jahre die Donauufer mit so sündteuren wie hässlichen Bauten zugepflastert haben, werben auch noch mit „Leben am Fluss“ und der Nähe zum „quirligen Szene-Viertel“ Stadtamhof. Aber bitte nur bis 22 Uhr!

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  • Markus Feilner

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    Ich wohne dort, habe kein oder kaum Probleme mit den Inselbesuchern, war auch mal jung. Aber: Bestehende Regelungen sollten auch erzwungen werden. Ebenso für die leidigen Jetskier die sich nicht an die Schrittgeschwindigkeit halten und die Autoposerdeppen aus dem Umland, die ihre Auspufflautstärken kompensierender Weise zur Schau stellen müssen. Ich brauch keine neuen Regeln, es wäre schön, die existierenden anzuwenden. Dann gäb’s vielleicht auch bei den letzten Schreihälsen ein wenig mehr Verständnis. (“Seht’s es halt ein, sonst dürft ihr bald gar nimmer her.”)

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  • Lyrianer

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    DIE STADT GEHÖRT ALLEN
    Eben. Daher keinerlei Toleranz mehr gegenüber stark bessoffene, gröhlende und rücksichtslose Halbstarke, die mit ihrem unverantwortlichen Handeln und die schönsten Plätze dieser Stadt kaputt machen und nehmen.

    Ich fordere die Veranstalter auf, sich dann auch in den Dialog mit denen zu geben, die diese Situation zu verantworten haben. Die Ballermann-Meute, die nicht nur Scherben am Boden hinterlassen, sondern auch Scherben im Zusammenleben.

    Die grüne Jugend und JuSos haben das Problem leider nicht verstanden. Man nimmt ihnen gerade etwas, wegen des Fehlverhaltens von ein paar unbelehrbaren Deppen.

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  • MaSlos

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    Typisch Regensburg!
    Bevor auch nur 5 Sekunden mal kurz nachgedacht wird, eskalieren alle Seiten sofort maximal!

    Prolog: Das dieses Jahr alles andere als normal ist dürfte wohl jedem klar sein.

    1. In zwei Monaten ist eh wieder Schluss mit Open-Air-Party.
    2. Nächstes Jahr vernichten die ‚Party People‘ (hoffentlich) ihr Geld & Gehirnzellen wieder bei Sachen wie Rock im Park/Ring, Wacken, Ballermann, Kroatien, etc. pp.
    3. Beschwert sich auch keiner der „geplagten Anwohner“ das alle lärmintensiven Veranstaltungen komplett ausgefallen sind. (z.b. Früh/Herbst-Dult, Jazz Weekend, etc. pp)
    4. Könnten die durchaus durchsetzungsfähigen Mädels & Jungs vom Protzenweiher öfters mal nachschauen ob da alles im Rahmen verläuft. (Gesetze gibt es jetzt schon mehr als genug dafür).

    Epilog: Einfach alle mal den Ball etwas flacher halten und hoffen das nächstes Jahr wieder alles besser/normaler wird. Und nicht sofort mit Kanonen(§§), in der eh schon angespannten Lage, in alle Richtungen ballern.

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  • Kernel

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    Die Jungen wären schön blöd wenn sie sich die Sperrung gefallen lassen würden.
    Auch wir Alten sollten auf Seiten der Jungen sein. Ich geh da gerne selber mal nach 22 Uhr spazieren.

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  • Skyrider

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    Wie wäre es eigentlich mal, wenn von Seiten der Stadt Regensburg die hier geltenden Regeln, überprüft und auch durchgesetzt würden. Ein Großteil der Jugendlichen hält sich doch auch jetzt schon daran und die “Feiernden”, die sich nicht dran halten, werden durch Platzverweise aus dem Verkehr gezogen. Ordnungsamt, Polizei, privater Sicherheitsdienst, wo liegt hier das Problem? Mit einem “Betretungsverbot”,wird doch von Seiten der Stadt wieder mit “Kanonen auf Spatzen geschossen”, wie @MaSlos richtig angemerkt hat. Wobei mich diese Vorgehensweise der Stadt Regensburg, nicht wirklich wundert…..

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  • Junger

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    Ich als (noch) Junger, war da auch gerne mal bis Mitternacht mit Freunden gesessen und habe Sommer, Natur und Stille mitten in der Stadt genossen. Einfach mal Fledermäuse gucken, die es da gab und hoffentlich auch noch gibt. Wo sonst kann man das mitten in der Stadt? Ziemlich cool.
    Bis das ganze Trara losging und plötzlich nur noch Trinken und Eskalieren dort vorzufinden war. Man hatte es ja kommen sehen eigentlich all die Jahre.

    Wenn vor 2-3 Jahren Anwohner sich beschwerten, hatte ich es nur wenig verstanden. Letztes und vor allem dieses Jahr würde ich mich sogar gerne selbst beschweren wollen: F***k y** ihr Berserker, feiert doch am Dultplatz eure Exzesse, aber in keiner eigentlich ruhigen und naturnahen Grünanlage!!!

    Jahninsel und Grieser Spitz gehören und allen, aber nicht euch durchgeknattert Ballermanns mit Beerpong und x-Watt-Ghetto-Rap!!! Ihr seid Rüpel, Vollgasegoisten und einfach nur daneben! Danke für die Sperrung!

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  • Florian

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    Ich schlage Karin Griesbeck als Nachtbürgermeisterin vor.

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  • Charlotte

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    Eine schwache Veranstaltung! Genauso aggressiv wie sich viele Feiernde verhalten, war auch der Tenor der Demonstranten.

    Es wird höchste Zeit, dass die Nutzung der Grünanlagen und öffentlichen Plätze wieder beschränkt wird – gleich verbunden mit einem Alkoholverbot. Es gibt keinen Anspruch auf eine Partymeile im öffentlichen Raum. Andere Städte machen es vor wie es geht. Und natürlich muss die Stadt keine Ausweichflächen bereit stellen! Es ist auch anderen Stadtteilen nicht zuzumuten.

    Und je früher das junge Partyvolk lernt, dass man nicht rücksichtslos die Grenzen überschreitet und Verantwortung übernehmen muss, umso besser.

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  • XYZ

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    Ein Betretungsverbot ist natürlich ein verwaltungsjuristischer Unsinnn und kaum haltbar: Freiflächen und Grünanlagen sind öffentlich gewidmet und da darf man auch mal nachts Luft schnappen und den etwaigen Hund Gassi führen – aber sie sind nicht für Feiern und laute Musik gewidmet, das wären Veranstaltungen – da kann die Polizei schon jetzt durchgreifen. Vorschlag zur Güte: nachdem Discos coronabedingt bis auf weiteres geschlossen, lasst euch andere Orte einfallen, als da wäre etwa das Jahnstadion, da gibt es genügend Parkplätze und Toiletten und auch Rasen mit freier Luft, und weniger Anwohner.

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  • Untertan Giesinger

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    Lautsprecher und Konservenmusik haben auf Grünflächen mit Anwohnern in der Nähe nichts zu suchen.
    Auch nicht bei Kundgebungen.
    Insbesondere vor Kundgebungen will mach einer seine Ruhe haben und vielleicht einfach nur mal spazieren gehen und in Ruhe verweilen.

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  • R.G.

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    Unter folgenden Voraussetzungen ist ein nächtliches Aufenthaltsverbot in den Grünflächen bzw. Erholungsflächen der Stadt völlig zu rechtfertigen:
    Wenn gleichzeitig allen Gartenbesitzern und Terrassen- bzw. Balkoninhabern ab dem Zeitpunkt der Aufenthalt auf “ihrer” Freifläche verboten wird.
    Gleiches Recht für alle.

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  • Altstadtkid

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    @Skyrider
    Die können das nicht durchsetzen weil sie kein Personal haben, der Ordnungsdienst oder ähnliche Kräfte riskieren massiven Ärger oder gar Prügel wenn sie sich nach 22 Uhr dort blicken lassen. Selbst die Polizei hat, außer sie marschieren in Großverbänden auf, ein massives Problem mit den Typen.
    Die sind einfach so Hacke dicht, dass keiner sagen kann was passiert.
    Diese Malle Meute kann nur durch soziale Ächtung gezähmt werden
    PS: An alle Jugendversteher: Ich erlebe diese Verrohung seit Jahren in der Innenstadt
    und wer davon nicht selbst betroffen ist und im Kuschelwesten, Vorort oder auf dem Dorf wohnt sollte sich dazu bitte nicht äußern .
    Ich befürchte die Donauinseln werden auch nach Corona ein Hotspot bleiben, es ist einfach zu schön und zu günstig und dann kann man auch noch baden…..
    Mann stelle sich die heurige Situation im Tropensommer 2019 vor

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  • Mathilde Vietze

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    Der Tenor aller Bemühungen muß heißen: Die Spreu vom Weizen trennen. Es wäre
    fatal, wenn die Gruppierungen, die sich rücksichtsvoll verhalten, in einen Topf mit den
    Krawallbrüdern geworfen würden. Es wäre die beste Lösung, diejenigen, die sich
    wie Wildsäue aufführen, aus dem Verkehr zu ziehen. Darüber würden sich bestimmt
    all diejenigen freuen, die friedlixh feiern wollen.

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  • Charlotte

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    @R.G.

    Was für ein Schmarrn: die meisten Menschen in der Altstadt und in Stadtamhof haben weder Balkon und Terrasse. Scheinbar kennen sie die Örtlichkeiten gar nicht.

    Abgesehen davon sind die wenigen Balkon- und Terrassenbesitzer an das Mietrecht gebunden und belästigen im Regelfall ihre Nachbarn nicht. Das ist ja genau der Unterschied.

    @Mathilde Vietze: im Grunde eine schöne Theorie. Es funktioniert leider nicht mit der Vernunft. Das wurde jahrelang im Dialog versucht – zumindest in Richtung der Feiernden. Und auch ist es schon der falsche Ansatz: im öffentlichen Raum und in Wohnvierteln sowieso kann nicht im Freien GEFEIERT werden. Das hat in geschlossenen und ‚betreuten‘ Räumen wie Clubs und Kneipen zu erfolgen. Das ist auch das Problem der letzten Jahre: durch diese Begrifflichkeit glauben viele inzwischen, dass sie irrtümlicherweise das Recht dazu haben. Und Heerscharen von jungen Erwachsenen aus der ganzen Region kommen zum feiern in die Stadt – weil in deren Städten und Gemeinden die Verwaltungen und Stadträte ordentlich gearbeitet haben: es wurde untersagt, weil auch dort alles aus dem Ruder lief.

    Zur Erinnerung: Nürnberg, Bamberg und Frankfurt haben bereits Plätze gesperrt und ein Alkoholverbot ausgesprochen.

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  • Altstadtkid

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    @Mathilde Vize
    Ich befürchte wenn die Polizei auftaucht wird es zu schnellen Verbrüderungen aller kommen. Wenn man den Tenor der im Artikel genannten Jugendvertretungen so hört, ist klar wer hier das Feindbild ist Anwohner, Stadt, Ordnungsamt und Polizei

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  • semmeldieb

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    aber wie, frau vietze, wollen sie sowas denn umsetzen?

    aus dem verkehr ziehen…

    ein halbes jahr haft ohne bewährung – wegen einmal besoffen gröhlen und randalieren, vermindert schuldfähig.

    oder türsteher am park mit ausweiskontrolle.

    oder zaun und elektronische schranken mit gesichtserkennung.

    oder elektronische fußfessel mit ortungsalarm.

    andere möglichkeiten gibt es ja kaum.

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  • Holger

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    Ach, die Anwohner müssen sich damit abfinden, dass irgendwelche Saubären Grünflächen zumüllen? Wirklich?

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  • R.G.

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    @
    Mathilde Vietze
    14. Juli 2020 um 08:53 | #
    Sie haben es auf den Punkt gebracht.

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  • Mr. T.

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    Die von Altstadtkid angesprochene soziale Ächtung ist das Mittel der Wahl. Wie ich andernorts geschrieben habe, braucht es (wieder) eine Kultur des ungezwungenen Aufenthalts im öffentlichen Raum in Regensburg.

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  • Ralf D

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    @Altstadtkid:
    Ich denke keiner muss Zustände wie in Stuttgart fürchten, wenn die Polizei, Ordnungsamt und privater Sicherheitsdienst dort auftauchen. Der Grieser Spitz wurde bereits an den letzten Wochenende immer mal wieder nach 22:00 von diesen komplett geräumt. Zumindest einmal hatten wir das von der Seitenlinie mit angesehen, das war ein recht derber Abend dort und eigentlich blieb der Stadt aufgrund der Eskalation auch wirklich kaum mehr eine andere Möglichkeit. Die Räumung an sich ging überraschend schnell und ohne große Pöbelei von statten, es waren aber wie gesagt auch drei Parteien gleichzeitig am Werk: Polizei, Ordnungsamt und Sicherheitsdienst. Die Kids haben sich dann in Massen überraschend schnell getrollt, aber auch wieder alles zurückgelassen. Danach wurde der Sicherheitsdienst vorne am Steg positioniert, der immer wieder aus der Altstadt kommenden, Bierkasten schleppende Kleingruppen freundlich abgewiesen hat und einfach nicht mehr Zugang gewährt hat. Überraschend für uns war wirklich, wie kleinlaut alle ihre Sachen gepackt haben und wie schnell die gröhlende Masse aufgelöst war. Binnen 30 oder 45 Minuten waren nur noch Einzelspaziergänger in voller Ruhe am ganze Spitz unterwegs. Und ja: Ich bin persönlich eigentlich gegen diesen Vorgehen, was hilft es aber wenn alle so durchdrehen.

    Das ganze scheint mir ja eher eine gesamtgesellschaftliches Problem, wenn ich den Artikel oben so lese scheinen Grüne Jugend & Jusos daraus eher eine Art Klassenkampf zu machen. Das ist leider lächerlich, hier findet keine Verdrängung statt, da gäbe es bei weitem relevantere Punkte, die es anzugreifen gäbe im Kontext von Verdrängung, das hier ist das Problem unserer gesellschaftlichen Entwicklung und die Konsequenzen davon. Dass die Grünen und Jusos das so missverstehen (oder nicht wahrhaben wollen) und lieber weiter den Keil zwischen alle treiben wollen, ist schon bitter. Hier geht es nicht um Verdrängung durch privilegierte Weintrinker oder Anwohner, hier drehen ein paar Dummköpfe durch und die Massen werden zu groß, so dass es neue Konzepte benötigt.
    Klassenkampf ist da nicht und ziemlich fehl am Platz.

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  • R.G.

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    @Charlotte schrieb:
    “@R.G.
    Was für ein Schmarrn: die meisten Menschen in der Altstadt und in Stadtamhof haben weder Balkon und Terrasse. Scheinbar kennen sie die Örtlichkeiten gar nicht.”

    Es ist noch viel schlimmer als Sie denken, ich hatte beim Schreiben die ganze führende Politikerriege vor Augen (und Frau Freudenstein ganz besonders), deren Wohnverhältnisse ich wirklich nicht genau weiß.
    Wenn es Pauschalstrafen für das Vergehen einer Gruppe in einem Stadtteil gibt, dann bitte Pauschalstrafen in ganz Bayern für alle Gesellschaftsschichten.
    Und wenn das in Bayern geht, können alle europäischen Städte nachziehen.

    (Ich meine, es sollte jetzt Kursangebote für Politiker geben: “Wie finde ich aus dem autoritären Modus aus Lockdown-Zeiten wieder raus?”)

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  • Julian86

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    Sicherheit und Ordnung

    Die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung ist eine zentrale Aufgabe des Staates. Aber es ist nicht alleinige Pflicht des Staates und ihrer (polizeilichen, kommunalen) Institutionen.

    Die Herstellung und Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung ist vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von gesellschaftlichen Institutionen (von Vereinen, Parteien, Nachbarschaften, Quartiersanlieger) allein aus Gründen der Prävention – wehret den Anfängen – ernst zu nehmen ist.

    Eine Nachbarin berichtet von “Alkohol-Leichen”, die für sich und andere eine Gefahr darstellen. Regelmäßig mit dem Rad samstags in aller Herrgottsfrühe auf dem Weg zum Kornmarkt (Wochenmarkt) passiert sie den Bismarckplatz wie die ehemalige Dompost (Nachtbar). Sie liegen zwischen zerbrochenen Flaschen, torkeln ihr vors Rad, erleichtern sich schwankend vor ihr, vor dem Dom. Jede(r) mag sich die Szenerie selbst weiter spinnen, auch hinsichtlich sonstiger übergriffiger Gefahren, die in einer noch schlafenden Altstadt ggf. dräuen.

    Galilei hatte sein Fernglas. Er wusste früh um die (heliozentrische) Wirklichkeit. Um die Wirklichkeit in Regensburg – in Stadtamhof und in der Altstadt – aktenkundig zu machen, bedarf es wohl auch früher polizeilicher Fahrrad-Streifen (e-Bike) bei aller von der CSU zu vertretender Personal-Knappheit, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Eine Ausnüchterungszelle erscheint als ultima ratio, um drohenden Gefahren vorzubeugen.

    Die Westdeusche Zeitung meldete am 30. Januar 2020:
    “Wer unfreiwillig in der Ausnüchterungszelle landet, zahlt bei der Bundespolizei jetzt gehobene Hotelpreise: 6,51 Euro für jede angefangene Viertelstunde. Bei der erkennungsdienstlichen Behandlung werden 59,50 Euro für Fotos und Fingerabdrücke fällig. Ein mündlicher Platzverweis kostet 44,65 Euro.”

    Eine Anregung für den bayerischen Innenminister?

    Das von der Deutschen Polizeigewerkschaft angesprochene Bürgerengagement

    ( https://www.dpolg.de/fileadmin/user_upload/www_dpolg_de/pdf/Sicherheit_in_Kommunen_Positionspapier_DPolG.pdf )

    aufgreifend, hier ein Vorschlag für den Grieser Spitz:

    Bei den nächsten Exzessen am Grieser Spitz und anderswo, denen gesetzliche Regeln, Erziehung und Anstand egal sind, versammeln sich Quartiersanlieger (Jung und Alt) “bewaffnet” mit Töpfen und Kochlöffeln singender Weise ab 21.30 Uhr vor Ort, zeigen Präsenz im öffentlichen Raum, ganz iSd DPolG (“Engagiertes und ggf. couragiertes Verhalten führt auch zu einer verstärkten Akzeptanz von geordneten Verhältnissen und hat damit indirekt Einfluss auf das Wertegefühl in unserer Gesellschaft.”). Ab 22 Uhr stimmen sie Gute Nacht- und Abschiedslieder an und machen so auf jene Wirklichkeit des allseitigen Rücksichtnahme-Gebots aufmerksam, auf der unser Gemeinwesen basiert.

    Galilei (15. Februar 1564 in Pisa; † 29. Dezember 1641 jul./ 8. Januar 1642 greg) würde es womöglich erfreut haben. Es bleibt zu hoffen, dass der Lerneffekt der ungebührlich Feiernden nicht so lange auf sich warten lässt, wie es weiland bei der katholischen Kirche der Fall war. Sie rehabilitierte Galilei 1992.

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  • Mathilde Vietze

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    Zu Semmeldieb” – Ihr Kommentar ist wirklich kurios. Hätten Sie vorher meine Kommen-
    tare gelesen, wüßten Sie, w o r u m es mir geht. Und – von wegen “einmal besoffen
    grölen” -für diejenigen, die da angesprochen sind, gibt es nur eine “Freizeitbeschäf-
    tigung,” nämlich ständig besoffen herumgrölen. Ich habe ganz deutlich gepostet, daß es
    eine gute Sache wäre, diesen “Herrschaften” den Dreck, den sie verursachen, selbst
    wegräumen zu lassen. Von Verklagen (oder gar Einsperren) hat niemand geredet.
    Ich hoffe, daß ich Ihnen das erklärbar vermittelt habe.

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  • Hartnäckig

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    Lasst mal schön den Galilei aus dem Spiel !
    Bei den Feiernden werden wohl nur ganz ganz wenige dabei sein, die Wert auf die Rehabilitation durch die kath. Kirche legen.
    Denen ist noch mehr wurst-egal !

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  • XYZ

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    Noch zu ergänzen: nachdem Parks/Grünanlagen/Flussufer Freiflächen sind, die der Erholung dienen sollen, nicht zuletzt auch zu Gunsten der Natur, und meist zumindest so gewidmet oder zu betrachten sind – es sind ja auch die Wege zu erhalten – spielt die nebst ‘Betretungsverboten’ diskutierte ‘Sperrstunde’ ab 22 Uhr keine Rolle, auch nicht ob da etwaige spontane Megaphon-Demos veranstaltet werden, die Polizei muss ggf. reagieren.

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  • XYZ

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    Nochmals zu guter Letzt nach Recherche:
    Die Stadt könnte nach 1004 Abs. 1 BGB Zustandsstörer sein, da sie – unter der Prämisse als Eigentümerin – tatsächlich und rechtlich in der Lage wäre die Störung – hier vor allem den Dauerlärm – zu beseitigen oder sie durch Nichtstun zumindest aufrecht erhält (so BGH/Z).

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  • Altstadtkid

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    @Ralf D
    Da haben Sie recht, an den Donauinseln ist schon ein anderes Publikum als in Stuttgart. Das sind eher angepasste, junge die da die Sau mal rauslassen müssen.Und dann geht’s Heim zu Mutti, die dann die Wunden pflegt und die Wäsche macht…….und auf RD dann Jugendversteher Leserbriefe schreibt

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  • auch_ein_regensburger

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    @ Altstadtkid
    „Jugendversteher“ als Schimpfwort ist an Dämlichkeit ja auch kaum noch zu überbieten.

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  • Käptn Olgi

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    Alkoholverbot ab XX.00 Uhr? Oder gibt es ein Grundrecht auf Saufen in der Öffentlichkeit incl. Radau und Dreck?

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  • Altstadtkid

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    @auch_ein_regensburger
    War auch nicht als solches gedacht

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  • Mr. T.

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    Käptn Olgi, aber warum dann Saufen verbieten, wenn es Radau und Dreck sind, die stören?
    Man könnte ja mal versuchen, zu verbieten, Müll zu hinterlassen und übermäßig Lärm zu machen. Ups, das ist ja schon verboten. Deswegen werden wie so oft neue Verbote gefordert, um davon abzulenken, dass man unfähig ist, wenigstens die bestehenden durchzusetzen.

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  • JosefKeuner

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    “Sicherheit und Ordnung” wenn dann schon vollständig. Die bayr. polizeiliche Generalklausel (Art. 16 Abs. 1 PAG) hat seinen Ursprung im Allgemeinen Preußischen Landrecht (§ 10 II 17 ALR), der von “Ruhe, Sicherheit und Ordnung” sprach. Daher kommt der Spruch: “Ruhe ist die erste Bürgerpflicht” Der preußische Polizeistaat ist uns Bayern ein leuchtendes Vorbild: “Soldat werden, Steuer zahlen, Maul halten.”

    http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Ruhe+ist+die+erste+B%C3%BCrgerpflicht

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  • Mathilde Vietze

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    Zu “Josef Keuner” – Bei uns muß keiner “das Maul halten,” es darf eine sogar
    Blödsnn verzapfen, ohne, daß er deswegen belangt wird.

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  • highwayfloh

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    Mal quergedacht:

    Erfreulich ist, dass seitem die Discos und einschlägige Klubs / Gastronomie nicht öffnen durfte und teilweise auch immer noch nicht darf, die sogenannten “Disco-Unfälle” auf 0 zurückgegangen sind. Dass die Jugend das Bedürfnis hat, sich miteinander zu treffen, gemeinsame Interessen zu pflegen, zu feiern etc. und ob der derzeit eingeschränkten Möglichkeiten dafür nicht unbedingt ein Verständnis aufbringt ist auch verständlich. Jugend will leben, auch mal über die Stränge schlagen (dürfen) – gehört eben auch mit dazu, in dieser Zeit der persönlichen Entwicklung und war bei uns auch nicht anders. Soweit, so gut. Dennoch, so finde ich, gehören schon klare Grenzen gesetzt und bei denen, welche selbst die äußersten Toleranzgrenzen vorsätzlich und mutwillig / vorsätzlich überschreiten, auch ohne wenn und aber die entsprechenden Konsequenzen gezogen und durchgesetzt.

    Hierzu zwei fiktive Beispiele um meine Ansicht zu verdeutlichen:

    Ich denke nicht, dass die Anwohner der betroffenen Areale sich beschweren, wenn eine Gruppe noch zu später Stunde “Bowin in the wind” oder “Gute Nacht Freunde” singt und man dabei auch noch ein lauteres Lachen und die Gitarre zu vernehmen ist.

    Wenn aber zu später Stunde aus den Bluetooth-Boxen übers Handy, Hard-Tecno abgespielt wird, dazu lautes Gegröhle ohne Sinn und Verstand etc. etc., dass sich dann Anwohner (zu Recht) beschweren, ist für mich absolut nachvollziehbar.
    Noch dazu, wenn dann die Allgemeinheit für die Reinigungskosten geradestehen muss, welche die diversen Feiernden dann auf den öffentlichen Flächen hinterlassen und diese Hinterlassenschaften von der Stadtreinigung beseitigt werden muss.

    Somit kommt es zu einem Interessenskonflikt, welcher einer offenen Kommunikation aller Seiten bedarf, damit die Situation nicht in ein Extrem verfällt. Vielleicht machen ja die Anwohner mal “Live-Aufnahmen” was die Lautstärke anbelangt, welche sie (die Anwohner) wahrnehmen können. Diese könnten dann bei einer gemeinsamen öffentlichen Diskussionsrunde abgespielt werden, um den Feiernden zu vermitteln, dass das Feiern toleriert wird, aber es eben hierbei auch Grenzen gibt, die einzuhalten sind.

    Frei nach dem Motto:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu … das füg auch keinem andern zu!

    Ich denke, dass hier wirklich erst mal ein intensiver Dialog zwischen allen Betroffenen und Beteiligten gesucht werden sollte. Wenn dies nichts bringt, tja, dann hilft dann eben notfalls eine städtische Gesetzes-Keule, bei völlig Uneinsichtigen.

    In diesem Sinne:

    Miteinander, a bisserl was geht immer, insbesondere mit gegenseitigem Verständnis und Hirn!

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  • Jakob Friedl

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    Didaktische Kunstobjekte könnten längerfristig helfen auf humoristische Art und Weise bei den Feiernden einen achtsameren Umgang mit der Wiese zu etablieren und so zur allgemeinen Zufriedenheit beitragen. Zum Vergleich hier ein sehr ungeeignetes Mittel um Wildpinkeln, Vermüllung und Ruhestörung entgegenzutreten: https://paedagogik-news.stangl.eu/ultraschall-abschreckungsgeraet- gegen-jugendbanden/ Damit werden nur Menschen unter 15 Jahren und Kleintiere wie Maulwürfe oder Singvögel vertrieben. Ältere Menschen bleiben unbeeinträchtigt. Auch nicht zielführend, war aber eine schöne Idee: der Maulwurfpfahl: http://jakob-friedl.de/?p=47 und Verdrängungseffekt: http://jakob-friedl.de/?p=41 Besser, billiger und effektiver als lediglich massiver Ordnungsdiensteinsatz: Toiletten, Kiosk, Kunstcontainer, Holzbildhauerei (z.B. riesige Kippen in der Wiese).

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  • Charlotte

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    @ highwayfloh

    Sie bringen es absolut auf den Punkt.

    Zu ihrer Idee ‚Dialog‘ und zum Thema ‚Müll‘:

    Der Dialog findet von Anwohner– und Besucherseite Hin zu den Feiernden längst statt, incl Live–Aufnahmen. Es bringt nur nichts. Seit mindestens 2–3 Jahren sprechen Regensburger direkt vor Ort mit den Gruppen, um zu sensibilisieren und um Verständnis zu werben für Bedürfnisse von Anwohnern, Familien mit Kindern und Senioren. Schon bisher mit wenig Erfolg, seit diesem Jahr jedoch schlägt eine Aggressivität und Ignoranz zurück, die schon erschreckend ist. Die meisten nehmen für sich in Anspruch, dass es ihnen egal ist, sie das Recht haben, im öffentlichen Raum die Sau rauslassen zu dürfen und der Müll ja schließlich von den Müllmännern eingesammelt wird, Andere sind also sogar noch zuständig, um die Sauerei zu beseitigen. Selbst bei Räumungen durch Polizei und Ordnungsdienst hat keiner sich motiviert gefühlt, wenigstens da seinen Dreck selbst aufzuräumen. Ganz im Gegenteil: die Ordnungskräfte wurden zum Teil auf das Übelste beschimpft.

    Des Weiteren liefen bis Corona diverse Aktionen – von der Stadt organisiert, auch mit Anwohnern unter Einbezug von jungen Menschen. Auch mit wenig Erfolg, es war noch nie so schlimm wie in den letzten Wochen.

    Was völlig fehlt, ist das Engagement der Jugendorganisationen. Außer den Dialog zu fordern pochen sie darauf, dass Jugendkultur nicht auf die Nachtruhe achten muss. Die Grüne Jugend sollte schon aus Umweltschutzgründen für eine Begrenzung sein, um die Müllberge ZU VERHINDERN. Es reicht nicht, einmal im Jahr PR–mäßig Müll zu sammeln. Dass das keiner der Feiernden ernst nimmt, sieht man ja.

    @Jakob Friedl
    Aus pädagogischer Sicht funktionieren in diesem Alter leider nur klar definierte Grenzen, die konsequent sanktioniert werden. Mit Kunstobjekten erreichen sie das Klientel dort nicht. Die, die darauf anspringen würden, nutzen Grünanlagen eh nicht zum Feiern. Auf der Jahninsel hat man schon einen großen Müllcontainer aufgestellt. Das hat überhaupt nicht bewirkt, dass weniger Müll produziert wurde bzw. Dieser dann wenigstens wieder mitgenommen wird oder keine Scherben produziert wurden.

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  • highwayfloh

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    @Charlotte:

    Nun ja, man kann den Spieß ja auch umdrehen:

    Die Anwohner raus, auf den Grieser Spitz und die anderen Freiflächen und das gleiche Recht in Anspruch nehmen:

    Schön zusammen sitzen, eventuell miteinander stricken, nette Gespräche haben, aber dann auch die moderne Technik (Handy, W-Lan, Bluetooth-Lautsprecher) nutzen und dann gibts eben andersrum was auf die “Ohren”:

    z.B. “Herzilein” von den Wildecker Herzbuben, oder den “Hoch- und Deutschmeister Regimentsmarsch” aus den Sissy-Filmen, die Titelmelodien von “Miss Marple” – “Pater-Brown” – “Don Camillo” und pünktlich um Mitternacht:

    Die Bayernhymne, bei der alle Anwohner aufstehen und diese auch textsicher singen!

    Ich denke, die Situation wäre sehr schnell geklärt. In diesem Sinne, seid kreativ und besinnt Euch auf das alte Motto, was den Lebenserfahrenen zu eigen ist:

    “Da wo wir schon hingeschissen haben, müsst Ihr erst mal hinschmecken!” und:
    “Wieso wollt Ihr dort Bäume ausreissen, wo längst keine mehr stehen?”

    Ja, wenns nur mit der Keule geht, bevor jemand was kapiert insbesondere wenn es eine friedliche, wenn auch harte Keule ist, warum nicht?

    Wenn schon, dann _wirklich_ gleiches Recht für alle, also auch die Anwohner dürfen dann entsprechend agieren… ;-)

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  • highwayfloh

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    @Charlotte – Noch ein Nachtrag:

    Diese von mir angedachte Anwohner-Gegeninitiative könnte sich ja auch einen Namen geben und ein Motto, z.B.

    “Die golden Oldies – Rengschburg” mit dem Motto: “Weil mia da _wirkle_ dahom han!”

    In diesem Sinne …. lets have a party tonight! ;-)

    PS:

    Und im Zweifelsfall hilft vor Ort auch der Spruch:

    “Ich bin nicht uncool und out! Ich kann mich auch nackt hier zeigen und ich stehe dazu wie ich aussehe, denn zu meiner Zeit brauchten wir keine “Funktion-Outdoor-Wear” für eine Party, wir haben alle nackt im Schlamm getanzt!” (Homage an “Woodstock”) ;-)

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  • Burgweintinger

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    @highwayfloh
    “…im Schlamm getanzt!” (Homage an “Woodstock”)

    ohne es zu wissen, reine Vermutung, aber Charlotte hat sicher nicht im Schlamm getanzt…

    So wie sie hier kommentiert, typische Mittvierzigerin, die gerade noch Grunge kennt… und jetzt in ihrer Mutterrolle aufgeht und hofft, dass die eigenen Kinder nicht so verrohen…
    Ich kann mich aber auch komplett täuschen.

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  • Jakob Friedl

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    @Charlotte: Wer sagt denn, dass…
    …ausschließlich klar definierte Grenzen funktionieren, die konsequent sanktioniert werden?
    …Leute, die sich nachts an den Donauufern aufhalten alle einer bestimmten Altersgruppe zuzuordnen sind?
    …die feiernden Leute auf der Jahninsel nicht mit Kunst erreichbar sind?
    …Kunst nur aus Objekten besteht?
    …größere Mülleimer nun auch nichts nützen?
    …Betretungsverbot des öffentlichen Freiraums ab 22 Uhr die einzige Lösung ist?

    Ich vertrete hier ganz deutlich eine andere Position: Keine schwarze Pädagogik! Positive Signale, konstruktive Handlungsspielräume, Beteiligungsmöglichkeiten und ortspezifische Kunst(projekte) können einen achtsameren Umgang mit den öffentlichen Freiräumen etablieren. Achtsameres Verhalten wird zur Norm, Courage gestärkt und Rücksichtslosigkeiten in der Situation eher angesprochen. Und das wichtigste: Lebensfreude und Freiraum werden nicht beschränkt.

    Law & Order vs. Eigenwirksamkeit, Engagement und Kunst:
    Der seit Jahren kontinuierlich personell aufgestockte kommunale Ordnungsservice ist teilweise ineffektiv, auf jeden Fall sehr teuer und wirkt manchmal auch etwas hilflos. Der KOS tritt aus Sicherheitsgründen nur zu dritt auf. Der Handlungsspielraum des KOS ist sehr begrenzt: Er kann nur kurzzeitig „Spielverderber“ sein und Ermahnungen aussprechen, wenn eh schon alles zu spät ist und die bestehenden Regeln bereits übertreten sind. Nachhaltig ist das nicht: Unerwünschte Verhaltensweisen werden gleichzeitig verstärkt und bekämpft. Zudem kann der KOS nicht überall gleichzeitig sein, im privaten Stadtteilzentrum BUZ in Burgweinting, im Aubachpark, am Neupfarrplatz, im Stadtpark, im Ostpark, auf der Jahninsel… Besteht also die Lösung darin noch mehr Ordnungsbedienstete für ein uferloses Aufgabengebiet anzustellen? Das ist mit hohen Kosten verbunden. Muss für die Durchsetzbarkeit von einfachen Verhaltensregeln nun die Wiese gesperrt werden, womit alle Leute von der Donauinsel in die Altstadt verdrängt werden? Das ist offensichtlich die von Ihnen präverierte Strategie, Charlotte :-(

    Im Sinne einer Kultur der Achtsamkeit wäre es wirtschaftlicher und zielführender auch aktiv positive Signale zu setzen und dabei über einen langen Zeitraum hinweg permanent unmittelbar präsent zu sein. Ich plädiere für handlungsorientierte und situationsbezogene Kunst, statt limitierter Kampagnen wie „Fair Faiern“! Ein wandernder Werkzeugcontainer oder Kiosk mit Platz für Engagement und Kommunikationstheke könnte schöne Situationen befördern und zur sozialen Kontrolle beitragen. Grandios und billig: Jedes Jahr 12 Arbeitsstipendien für Künstler*innen, die je einen Monat in öffentlichen Räumen und in der Situation zum Thema Achtsamkeit, Müllvermeidung oder einfach nur Lebensfreude arbeiten und dabei für lange Zeit Zeichen, Kunstwerke oder schöne Erinnerungen hinterlassen. Gebt ihnen je einen Monat lang halb so viel Geld wie ein Mitarbeiter des KOS den Arbeitgeber Stadt kostet! Mit sehr viel weniger finanziellem Aufwand könnte so an den jeweils neuralgischen Punkten tatsächlich ein schöner Effekt erzielt werden, der sich in der Zivilgesellschaft als Kultur weiterträgt und von dem alle profitieren – auch der KOS Ordnungsdienst.

    Zu guter letzt:
    Wer sagt denn nicht, dass….
    …öffentliche Toiletten fehlen, von Burgweinting über den Ostpark bis hin zum Grieser Spitz?
    …die Dult glücklicherweise ausgefallen ist?
    …bei Fußballspielen regelmäßig ein viel größeres Polizeiaufgebot notwendig wird?
    …es unterschiedliche Qualitäten von Lärm gibt? (Verkehrslärm ist ziemlich übel und schädigt ganzjährig.)

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  • Mr. T.

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    Jakob Friedl sieht schon den richtigen Weg. Es braucht mehr Streetworker – hier vielleicht Lawnworker – statt Ordnungsdienste.

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  • highwayfloh

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    @Burgweintinger:

    Das von Ihnen gewählte Zitat, ist nicht persönlich auf die Kommentatorin “Charlotte” gemünzt, sondern süffisant, allgemein gemeint.

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