10 Jul2009
SPD-Hartl hält nichts vom Alkoholverbot
„Schutzpatron von alkoholisierten Rowdies”. Mit diesem Titel dürfen sich künftig die Regensburger Jusos schmücken, zumindest, wenn es nach CSU-Fraktionschef Christian Schlegl geht. Auf die Kritik der SPD-Jugend an Kameraüberwachung und Alkoholverbot hat Schlegl eine deftige Pressemitteilung vom Stapel gelassen. Fabian Michl, Juso-Unterbezirksvorsitzender, und Tobias Afsali, Juso-Chef in der Stadt, hatten diese Maßnahmen gestern in einem offenen Brief an die SPD-Fraktion als Ausverkauf der Grundrechte bezeichnet und stattdessen eine stärkere Polizeipräsenz gefordert.
Die Jusos machten sich damit zum „Anwalt von Saufexzessen und daraus resultierenden Gewaltausschreitungen“, erklärt dazu Schlegl. Überwachungskameras und Alkoholverbot hätten nichts mit Restriktion zu tun – nein: Prävention und Schutz der „anständigen Jugendlichen” vor Gewalt sei das Leitmotiv, unter das man diese Maßnahmen gestellt habe. Sein abschließendes Fazit: „Es gibt kein Grundrecht auf Alkoholexzesse, aber ein Grundrecht auf Sicherheit.“ Beim Koalitionspartner SPD bedankt sich Schlegl ausdrücklich dafür, dass man den eingeschlagenen Weg gemeinsam fortsetzen werde. Tatsächlich?
Norbert Hartl, Chef der SPD-Fraktion, will den offenen Brief, den ihm der Parteinachwuchs hat zukommen lassen, zwar nicht in allen Punkten unterschreiben („Eine Kamera in der Obermünsterstraße ist notwendig.”), eines macht er aber doch deutlich: „Von einem Alkoholverbot halte ich nicht besonders viel. Da gebe ich den Jusos zum Großteil recht.” Zwar wünscht sich auch Hartl, „dass weniger getrunken wird”, aber: „Ich kann einem 18jährigen nicht verbieten, dass er an der Donau ein Bier trinkt. Dann geht er eben woanders hin.” Und von der Verlagerung des Problems habe niemand etwas. Hartl: „So einfach, wie sich Herr Schaidinger das vorstellt, ist das nicht.”
Auch Hartl spricht von Prävention, stellt sich aber in diesem Zusammenhang eher den Einsatz von Streetworkern „oder etwas in der Art” vor. Für den Ordnungsdienst hat Hartl in diesem Zusammenhang eine Aufgabe parat: „Der muss auch dafür sorgen, dass Jugendliche keine zerbrochenen Flaschen mehr auf Kinderspielplätzen hinterlassen. Da ist die Toleranzgrenze bei mir Null.”
P.S.: Die „Schutzpatrone von alkoholisierten Rowdies” nimmt Hartl in Schutz: „Ich bin froh, dass wir einen solchen Parteinachwuchs haben.”
Joachim Datko
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Zu “Zwar wünscht sich auch Hartl, „dass weniger getrunken wird””
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Dieser Wunsch wird ihm wohl von der CSU nicht erfüllt. Die geht lieber mit schlechtem Beispiel voran.
https://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1221551283154&openMenu=1161178817818,1013175941606&calledPageId=1013175941606&listid=1018881578737
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,grossbild-959048-503679,00.html
Die Stimme aus dem Off
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Hi. denke auch, dass es bei den Jugendlichen besser ankommt, wenn sich so ein Ordungsdienstler mal dazusetzt, vielleicht selber n Bier aufmacht und beiläufig einfach mal mit den Leuten ins Gespräch kommt und , am Beispiel Glasscherben am Spielplatz, auf die Folgen hinweist und in diesem Sinne dann auch vielleicht mal mehr bittet/ins Gewissen redet & nicht stur paragraphenreitend, fordert.
Hört sich im ersten Moment grob an, geb ich zu , aber find ich persönlich letztenendes besser, da humaner und näher am Menschen, als alles mit irgendwelchen Paragraphen, Ge- und Verboten zuzukleistern und unreflektiert durchzupowern..
Namasté
Die Stimme aus dem Off
Roswita Hallhuber
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@ Die Stimme aus dem Off
Ach, wie süss! Ein Sozialpädagoge!
Und jetzt husch!, husch!, zurück ins Körbchen zu den anderen blauen Elefanten.
Du bist hier im Kriegsgebiet, kleiner Sadhu! Hier wird gestritten, genervt, geärgert!
Also behalt Dein weichgespültes Zeugs für Dich.
Ich bin auch nicht für Überwachung und Alkoholverbote, aber dieses Streetworker-Gerede ist echt zu viel!
Keinesfalls:
“Namaste”!
Joachim Datko
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Zu Roswita Hallhuber am 11. Jul 2009, 03:11 “aber dieses Streetworker-Gerede ist echt zu viel!”
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Wenn wir nicht im Bürokratie-Sumpf ertrinken wollen, müsse wir den öffentlichen Dienst reduzieren und nicht immer weiter aufblähen.
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Zitat:
“Für den Ordnungsdienst hat Hartl in diesem Zusammenhang eine Aufgabe parat: „Der muss auch dafür sorgen, dass Jugendliche keine zerbrochenen Flaschen mehr auf Kinderspielplätzen hinterlassen.”
Die Spielplätze können natürlich auch von den Eltern sauber gehalten werden. Sie sparen sich dadurch teure städtische Mitarbeiter und geben den Kindern ein gutes Beispiel. Meist sind es sowieso nur Kleinigkeiten, die schnell beseitigt sind. Man bricht sich auch sonst keinen Zacken aus der Krone, wenn man einmal etwas für alle tut.
Roswita Hallhuber
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@Joachim Datko
Und für wen arbeiten dann die Streetworker?
Bauer
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Datko “Man bricht sich auch sonst keinen Zacken aus der Krone, wenn man einmal etwas für alle tut.”
Jetzt mal Butter bei de Fische – Wann und wo hast du das letzte mal erwas für alle getan.
Oder nimmst du hier wieder mal nur den Mund voll.
Also nicht auf andere zeigen. Erst mal selbst Beweise für eigene Leistung vorlegen.
Joachim Datko
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Zu “@Joachim Datko Und für wen arbeiten dann die Streetworker? Von Roswita Hallhuber am 11. Jul 2009, 12:56 Uhr
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Primär, so wie es im Beruf üblich ist, für das eigene Einkommen.
Daher besteht auch die große Gefahr, dass sie daran interessiert sind, immer jemanden zur “Betreuung” zu haben, dies sichert den eigenen Arbeitsplatz.
Florian Paul
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Sehr schön,wie Schlegl bei jeder Gelgenheit hinreichend unter Beweis stellt, dass man Ihn besser nicht mit Menschen umgehen lassen sollte… (die Logik, mehr Überwachung = mehr Sicherheit funktioniert halt nicht, das wiederum ist schon bewiesen…)