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„Fukushima ist überall“: 700 Regensburger fordern Atomausstieg

Die Atomkatastrophe in Japan hat auch in Regensburg hunderte Atomkraftgegner auf die Straße gebracht. Foto: as
„Abschalten!“ Etwa 700 Menschen haben am Montag in Regensburg für einen Ausstieg aus der Atomkraft demonstriert. Angesichts der Tatsache, dass erst seit gestern zu der Demonstration aufgerufen wurde, ist das eine ungewöhnlich hohe Zahl. „Der Unfall in Japan zeigt, dass Atomkraft nirgends beherrschbar ist“, so Greenpeace-Sprecher Jürgen Friedmann „Auch in Deutschland kann jederzeit ein schwerer Unfall passieren – es müssen nur mehrere negative Ereignisse zusammenkommen.“

Spontan-Demo vor E.ON-Zentrale

Im Anschluss an eine lautstarke Kundgebung vor dem Hauptbahnhof machten sich etwa 50 Teilnehmerinnen auf den Weg zu einer Spontan-Demo vor dem E.ON-Gebäude am Stadtpark (Foto unten). Eine größere Gruppe von Demonstranten fuhr mit dem Zug nach Landshut zur Mahnwache vor dem von E.ON betriebenem Atommeiler Isar 1 – gerade 50 Kilometer Luftlinie ist dieses AKW von Regensburg entfernt. Die CSU Landshut sowie die Regierung von Oberösterreich haben in einer Resolution die Abschaltung von Isar 1 gefordert. In Regensburg scheiterte eine solche Resolution am Widerstand von CSU und FDP und daran, dass ödp-Stadtrat Benedikt Suttner seinerzeit den Sitzungstermin versäumt hatte.

Evakuierungspläne für Regensburg gefordert

Die Regensburger ödp hat unterdessen heute in einer Pressemitteilung gefordert, „endlich Evakuierungspläne für die Region Regensburg in Angriff zu nehmen“. ödp-Sprecher Joachim Graf: „Vom Westen her können Nuklearwolken bis vom AKW Gundremmingen unsere Region erreichen, vom Osten her droht Temelin und beim Alt-Reaktor in Ohu liegt unser Gebiet im direkten Gefahrenbereich, außerdem erfolgen Transporte neuer und hochaktiver alter Brennelemente teilweise über unser Gebiet.“ Laut Auskunft des städtischen Rechtsreferenten Dr. Wolfgang Schörnig gibt es zwar einen mit den Bundesministerien abgestimmten Vorsorgeplan, der die Versorgung von Strahlenopfern organisieren soll. „Allerdings würden wir damit einer solchen Katastrophe wie in Japan nichts entgegensetzen können. Wie wollen Sie 150.000 Menschen evakuieren?“ Schörnig verweist auch auf die französischen Atomkraftwerke, etwa an der Loire: „Das ist alles keine 10.000 Kilometer weit weg.“ Unterdessen reißen die Schreckensmeldungen aus Japan nicht ab – drei Reaktoren in Fukushima sind außer Kontrolle, 200.000 Menschen mussten evakuiert werden, Millionen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das klingt wie aus einem Endzeitfilm, ist aber Realität. In Deutschland wurde die geplante Laufzeitverlängerung der 17 deutschen Atomkraftwerke heute ausgesetzt. Das Moratorium soll, so die momentane Ankündigung, drei Monate dauern. Eine sofortige Abschaltung einzelner Atomkraftwerke hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz am Montagnachmittag nicht ausgeschlossen. Merkel: „Die Lage nach dem Moratorium wird eine andere sein als die Lage vor dem Moratorium.

Donnerstag: Vortrag zur Atom-Lobby

Am kommenden Donnerstag findet um 19:30 Uhr im Nebenraum der Gaststätte Brandl Bräu, Ostengasse 16, eine Veranstaltung mit dem Regensburger Politikberater Wolfgang Gründinger statt. Er spricht zu dem Thema „Kernkraft für immer? Klimawandel ade? Wie Lobbyisten den Klimaschutz verwässern und die Gefahren der Atomenergie verniedlichen“. Gründinger „erklärt aus erster Hand, wie Kohlekonzerne den Klimaschutz sabotieren und Atomkonzerne Gefahren kleinrechnen – und was wir alle gegen die Hinterzimmerpolitik unternehmen können“, heißt es in der Einladung. Veranstalter sind Attac und Greenpeace Regensburg.

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