Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus für Regensburg!

Hallo. Schön, dass Sie hier lesen oder kommentieren. Fast noch mehr freuen würden wir uns, wenn Sie die Arbeit von regensburg-digital mit einem kleinen (gern auch größerem) Beitrag unterstützen. Wir finanzieren uns nämlich nur zu etwa einem Drittel über Werbeanzeigen. Und für die gibt es bei uns auch ausdrücklich keine zusätzliche Gegenleistung, etwa in Form von PR-Artikeln oder Native Advertising.

Mehr als zwei Drittel unseres Budgets stammt aus Spenden – regelmäßige Beiträge von etwa 300 Mitgliedern im Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.

Anders ausgedrückt: Wir bauen auf Sie – mündige Leserinnen und Leser, die uns freiwillig unterstützen. Seien Sie dabei – mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag. Herzlichen Dank.

Spenden Sie mit
Vortrag zum Bund der Vertriebenen

„Deutschlands Stoßtrupp“

Der Bund der Vertriebenen (BdV) mag Erich Später nicht. Der 52jährige ist profunder Kenner der Vertriebenenverbände und deren Geschichte. Er hat in der Vergangenheit etwa die zahlreichen Gründungsmitglieder des BdV aus NSDAP und SS offengelegt und immer wieder auf rechtsextreme und revisionistische Tendenzen innerhalb des BdV oder auch der Sudetendeutschen Landsmannschaft hingewiesen. Dass Später am Donnerstag (bereits zum wiederholten Mal) nach Regensburg kommt, um sich in einem Vortrag mit der Geschichte und den aktuellen Tendenzen des BdV zu beschäftigen („Deutschlands Stoßtrupp – der BdV in der deutschen Nachkriegsgeschichte“, 19 Uhr, L.E.D.E.R.E.R. e.V.), birgt eine gewisse Brisanz.

Umstrittener Stiftungsdirektor lehrt in Regensburg

  Hier in Regensburg lehrt Professor Manfred Kittel, der 2009 zum Direktor der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ ernannt wurde. Diese Stiftung wurde von der Bundesregierung mit der Erarbeitung eines Dokumentationszentrums zu Flucht und Vertreibung in Berlin betraut. Maßgeblich daran beteiligt ist auch der Bund der Vertriebenen. Mit dem BdV ist Professor Kittel eng verbandelt. So hat er etwa eine Studie betreut, in der die braune Vergangenheit des BdV aufgearbeitet werden sollte. Tatsächlich wird diese Vergangenheit in der Studie verharmlost. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung etwa schrieb zu einigen darin enthaltenen Urteilen: „Auf solcher Grundlage ließe sich wohl auch die nationalsozialistische Grundüberzeugung Heinrich Himmlers in Zweifel ziehen.“ Erich Später nannte die Studie gegenüber dem Fernsehsender 3Sat einen Versuch, Kritik an der Nazivergangenheit des BdV zu widerlegen und Journalisten, Institutionen und Zeitschriften, die diese Kritik geäußert haben, in Misskredit zu bringen.

„Alternative Sicht der Shoa installieren“

Das geplante Dokumentationszentrum in seiner derzeit geplanten Form sei der Versuch, „eine alternative Sicht der Shoa und des Vernichtungskriegs zu installieren“, so Später. Die alleinige Verantwortung der deutschen Nation für den Krieg und die Vernichtung des jüdischen Volkes solle „wegretuschiert werden.“ Einen Schwerpunkt seines Vortrags in Regensburg wird Später auf dieses Zentrum legen. Interessant dürfte darüber hinaus sein, ob Später sich mit den immer wieder diskutierten Zahlen zu den Opfern von Flucht und Vertreibung beschäftigen wird, die der Bund der Vertriebenen gern hochrechnet (ebenso wie die Zahl seiner Mitglieder). Zuletzt hat in Regensburg auch Oberbürgermeister Hans Schaidinger anlässlich einer Rede zum Volkstrauertag falsche und überhöhte Zahlen genannt.

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (4)

  • Luise Gutmann

    |

    Gut, dass sich mal jemand fundiert mit dieser Stiftung und dem Zahlenlabyrint befasst. Die Gelegenheit sollte man nicht auslassen und hingehen.

    0
    0
  • Helga Seidemann

    |

    Richtig, wenn das endlich einmal aufgedeckt wird!

    0
    0
  • Regensburger

    |

    Es ist Alles nur ein politisches Theater. Keiner von den „Vertreter der Vertriebenen oder Sudetendeutschen“ der Hass gegen die Deutschen im damaligen Tschechien erlebt. Die Diskriminierung in der damaligen CSSR gegen die Deutschen wurde nach dem Rücker durch die deutsche Behörde fortgesetzt. Einmal Fremder immer Fremder. Ich war 1945 aus Berlin nach Tschechien verschleppt, dort war ich „ein Fremder“ weil ich Deutscher war und als ich 1976 nach die Jahren der Verfolgung und Diskriminierung mit der Hilfe der Organisation für Menschenrechte, nicht mit Hilfe der Bundesregierun, weil ich nicht aus der DDR war, nach Deutschland zurückgekommen bin, wurde die Diskriminierung und soziale Abstufung durch unsere soziale Politik fortgesetzt. Abstufung meiner Rente für die Beschäftigungsjahre in damaligen CSSR um 40%, wie die Verweigerung des Zuschlages für Krankenversicherung, und das Alles weil ich nicht Flüchtling, Vertriebener oder aus der DDR komme, ganz einfach, weil ich nur ein Deutschen bin.
    Nach meine Zehnjährigen Kampf gegen die soziale Diskriminierung schreibt „Staatssekreter des Bundesministerium für Arbeit und Soziales Herr Joachim Fox: „Im Hinblick auf die erforderlich gewordene Maßnahme zur Dämpfung des Betragssatzanstieg in der gesetzlichen Rentenversicherung musste aber der o.g. „Personenkreis“ – wie andere Gruppen der Bevölkerung – einen Beitrag hierzu leisten.“ Aber auf meine Klage gegen die Rente Kürzung schweigt das Sozialgericht Regensburg.
    Fakten:Nach dem vorläufigen Umrechnungsfaktor für 2008 werden Beitragszeiten Ost mit dem Faktor 1182,70 Euro aufgewertet.
    Ein Volk, gleiche Rechte – Verfassung der Bundesrepublik Deutschland – Artikel 3; Absatz (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Artikel (3) Niemand darf wegen … seiner Heimat und Herkunft … benachteiligt oder bevorzugt werden.

    0
    0
  • SPD-Mitglied

    |

    Ich halte es für nötig, daß hier die Spreu vom Weizen getrennt wird, damit nicht alle Vertriebenen in Bausch und
    Bogen als Ex-Nazis verunglimpft werden.
    Herr Später machen Sie weiter so!

    0
    0

Kommentare sind deaktiviert

drin